Laut einer Studie der DZ Bank hat fast die Hälfte der in China aktiven deutschen Unternehmen dank der hohen Nachfrage ihre Gewinne im letzten Jahr steigern können. Der Standort China hat so erheblich zur Stützung der deutschen Wirtschaft im Pandemie-Jahr 2020 beigetragen.
Die DZ Bank hat sich damit befasst, wie sich das Engagement deutscher Unternehmen in China auf die Wirtschaft der Bundesrepublik auswirkt. Das Ergebnis dieser Untersuchung hat sie heute in einer Studie veröffentlicht. Diese zeigt, dass die hohe Nachfrage aus China im Pandemie-Jahr 2020 die deutsche Wirtschaft maßgeblich gestützt hat. So verzeichneten deutsche Unternehmen 2020 auf praktisch allen Märkten weltweit Umsatzeinbußen. Die Ausnahme war die Volksrepublik China, die auch 2020 noch ein Wachstumsplus verzeichnen konnte. Laut Studie haben 42 Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen ihre Gewinne in China trotz der Pandemie steigern können.
Wirtschaft in China hat sich schnell erholt
Zwar waren auch in China Umsatzeinbrüche im ersten Halbjahr unvermeidbar, danach hat aber die – laut Studie – „Turbo-Erholung“ der chinesischen Wirtschaft eingesetzt. Auf das Gesamtjahr gerechnet konnten viele Unternehmen so tatsächlich die Verluste des ersten Halbjahrs nicht nur kompensieren, sondern oft noch Gewinnsteigerungen vermelden. Das zeigen unter anderem die ebenfalls heute veröffentlichten Zahlen der Schaeffler Gruppe.
Auch den Unternehmen, die es aufs Jahr gerechnet keine Gewinne verzeichnen konnten, hat die chinesische Wirtschaft in vielen Fällen geholfen. Sie konnten ihre Verluste dank der erstarkenden Nachfrage zumindest begrenzen. Ein Beispiel dafür ist der Wolfsburger Autobauer VW. Zwar gingen 2020 selbst in China die konzernweiten Umsätze zurück, aber das Premiumsegment mit Audi konnte das Schlimmste abfedern.
Wie die Studie zeigt, haben einige deutsche Branchen besonders von der schnellen Erholung profitiert. So hat die Automobilindustrie, nach einem starken Einbruch zu Beginn der Pandemie, ihre Exporte nach China ab Juli 2020 bis zum Jahresende um 23,7 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte gesteigert. Auch der Maschinenbau hat im gleichen Zeitraum zugelegt. Zwar nicht in dem Maße wie die Automobilindustrie aber immerhin auch um fast 14 Prozent.