Bereits im E-Mag 1/2015 von M&A China/Deutschland hat unsere Redaktion berichtet, dass der Hongkonger Mischkonzern Lei Shing Hong von der Daimler AG drei Mercedes-Benz-Niederlassungen in Thüringen erworben hat. Zu diesem Zeitpunkt hat das bis 2008 an der Börse Hongkong notierte Unternehmen bereits den Kauf der restlichen 15 ostdeutschen Mercedes-Benz-Niederlassungen prüfen lassen. Nur wenige Monate später ist der Kauf nun erfolgt.
Lei Shing Hong ist Daimlers weltweit größter unabhängiger Vertriebspartner mit Häusern und Vertriebsstrukturen in China, Südkorea Vietnam, Malaysia und Taiwan. Der Stuttgarter Autokonzern beabsichtigt, die Zahl seiner knapp 160 deutschen Niederlassungen und angeschlossenen Werkstätten deutlich zu reduzieren. 2014 verzeichnete Mercedes-Benz einen neuen Absatzrekord mit 1,65 Mio. weltweit verkauften Fahrzeugen (+12,9%). Gegen den Umbau der Daimler-Vertriebsstruktur und die anstehenden Verkäufe hatte es in der vergangenen Monaten spürbaren Gegenwind gegeben. Für die Autohäuser in Westdeutschland wurden mit dem Betriebsrat und der IG Metall umfangreiche Absicherungen für die Arbeitsplätze und die Sozialleistungen vereinbart, Kündigungen wurden etwa bis 2023 ausgeschlossen. Für die ostdeutschen Niederlassungen, die in der eigenen Vertriebsgesellschaft MBVG organisiert sind, wurde zur Absicherung der Arbeitsplätze ein Zukunftstarifvertrag abgeschlossen. Dieser Tarifvertrag geht nun ebenfalls auf LSH über.
Bei der Transaktion wurde Lei Shing Hong durch Allen & Overy beraten. Zum Kaufpreis machten die beteiligten Unternehmen keine Angaben.
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