Low Code Markt eröffnet Chancen in China

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Immer mehr Unternehmen in China setzen für ein schnelleres Wachstum auf digitale Transformation. Entsprechend steigt auch die Zahl von Entwicklern, die mit Low-Code Anwendungen bis hin zu grafische Benutzeroberfläche bauen. Mit Low-Code Technologie lassen sich nämlich Anwendungen und Prozesse mit nur wenig oder gar keiner Codierung erstellen. Der Markt für Low Code-Anwendungen soll in China denn auch demnächst die Milliarden US-Dollar Grenze deutlich überschreiten. Von Georg von Stein

Laut Tim Srock, CEO von Mendix, einem großen zu Siemens gehörigen Anbieter im Bereich Low Code, ist die Low Code-Technologie in China beliebter als in vielen anderen Ländern. Bei der chinesischen Marktberatung iResearch schätzt man, dass Chinas Low-Code-Markt jedes Jahr um fast 50 Prozent wachsen und bis 2025 ein Volumen von 13,1 Mrd. Yuan (1,90 Mrd.USD) erreichen wird.  Bis 2030 soll China gar zum am schnellsten wachsenden Low Code Markt weltweit werden. Mendix CEO Srock sieht dabei für Low-Code in China besonders prioritäre Anwendungsfelder bei Bank- und Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Fertigung, Einzelhandel und Regierungsangelegenheiten.

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Siehe https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/low-code-development-platforms-market-103455110.html

Bereits heute ist China der größte Markt für den Siemens Low-Code im asiatisch-pazifischen Raum. Dabei muss man sehen, dass der chinesische Low-Code-Markt stark fragmentiert ist. „Viele Chinesen verwenden Low-Code, um damit fragmentierte und vorübergehende Bedürfnisse zu erfüllen“, so Ning Wei, ein Low-Code-Forscher von der staatlichen Denkfabrik China Academy of Information and Communications Technology gegenüber China Daily. Auch wegen der Fragmentierung kooperiert die Siemens Tochter Mendix mittlerweile mit Tencent Cloud. So will man besser für den chinesischen Markt geeignete und lokalisierte Lösungen entwickeln. Aber nicht nur für diese beiden Spieler dürfte Low Code in den nächsten Jahren ein interessantes Wachstumsfeld bieten.

Georg von Stein

Dipl.-Kfm. Georg von Stein arbeitet seit 28 Jahren als Journalist. In dieser Zeit hat er Beiträge für die unterschiedlichsten Medien (Wirtschaft, IT, Lifestyle) publiziert und viele Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft und Politik interviewt - Bundespräsidenten, Unternehmer, CEOs. Seit 2004 arbeitet er für den Goingpublic Verlag und als Nachfolger für Stefan Gätzner wirkt er seit 2019 als Chefredakteur der Investment Plattform China Deutschland.