Svolt errichtet Batteriefabrik in Deutschland

Der chinesische Automobilzulieferer Svolt Energy Technology (Svolt) plant an zwei Standorten im Saarland Batterien für E-Autos herzustellen.

Svolt kommt nach Deutschland
Symbolbild. Quelle: Adobe Stock; © Sergii

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Wie am Dienstag durch Vertreter von Svolt sowie der Saarländischen Landespolitik bekannt gegeben wurde, wird der chinesische Automobilzulieferer ab voraussichtlich 2022 mit der Produktion von Batterien für bis zu 500.000 Elektrofahrzeuge beginnen. Als erstes entsteht eine Fabrik für Hochvoltspeichersysteme und Module bei Heusweiler. Parallel errichtet Svolt bis 2023 eine Zellfabrik in der Nähe von Überherrn.

Beide Werke zusammen belaufen sich auf eine Investitionssumme von ca. 2 Milliarden Euro und werden bis zu 2.000 Arbeitsplätze generieren. Die Entscheidung von Svolt stellt die größte Ansiedlung eines Unternehmens im Saarland seit 30 Jahren dar. Svolt würde so schlagartig zum größten Arbeitgeber des bundesweit kleinsten Flächenlands.

Svolt mit Engagement in Europa

Dass Svolt eine eigene Batterieproduktion in Europa etablieren wird, hatte das Unternehmen bereits auf der IAA 2019 bekanntgegeben. Zu dem Zeitpunkt hatte sich der Automobilzulieferer mit Sitz in Wuxi, nahe Shanghai, noch nicht für einen Standort entschieden. Insgesamt waren 30 Bewerber aus ganz Europa im Rennen, aber am Ende hatte das Saarland mit seiner zentralen Lage und guten Infrastrukturanbindung die Nase vorne.

Batterien ohne Kobalt

Hatte Svolt auf der IAA 2019 noch überwiegend Lithium-Ionen-Batterien mit hoher Energiedichte vorgestellt, stehen seit der Ankündigung im Mai seine kobaltfreien Produkte im Mittelpunkt des Interesses. In Kooperation mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall Motors fahren bereits Testfahrzeuge mit der neuen Batterietechnologie. Angestrebt werden Reichweiten bis 800 km, wodurch die Batterien zu den konventionellen Verbrennermotoren aufschließen würden.

Die Kooperation mit Great Wall Motors ist nicht überraschend. Svolt besteht erst seit 2012 und war ursprünglich Teil des Automobilherstellers. Die Ausgliederung des Unternehmenszweiges erfolgte 2018. Der zuletzt verkündete Durchbruch bei der Herstellung kobaltfreier Batterien ist nicht nur unter Umweltgesichtspunkten interessant, sondern stellt auch einen Technologievorsprung gegenüber dem amerikanischer Elektrofahrzeughersteller Tesla dar. Dieser arbeitet ebenfalls an kobaltfreien Batterien, wird sie aber erst nach Svolt zur Marktreife bringen.

Laut Ankündigung vom Mai werden die ersten Serienfahrzeuge von Great Wall Motors bereits im zweiten Quartal 2021 mit bis zu 600 km Reichweite erhältlich sein. Das reichweitenstärkere Modell mit der angestrebten Reichweite von 800 km wird dann in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen.

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