Transaktion mit Präzision

Großaktionäre verabschieden sich

Die Gelegenheit zum Mehrheitserwerb an Schumag bot sich, weil sich mit den Hedgefonds Concordia und Cognis zwei Großaktionäre von ihren Beteiligungen trennen wollten. Die Fonds hatten einen tiefgreifenden Restrukturierungsprozess begleitet, nachdem das Unternehmen unter der Ägide eines griechischen Investors aus der Gewinnspur geraten war. Vorstand Ohlinger, unter dessen Regie vor zwei Jahren die Sanierungsmaßnahmen eingeleitet wurden, sieht Schumag auf einem guten Weg. „In dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Gesellschaft bei einem Umsatz von rund 50 Mio. Euro erstmals seit 2006 wieder ein positives Ergebnis vor Steuern erzielt“, sagt Ohlinger. Die Fonds, die keine zusätzlichen Mittel in die Weiterentwicklung des Unternehmens investieren wollten, hatten bereits Ende 2013 den Verkaufsprozess für ihre Anteile initiiert. Insgesamt gab es rund 40 Interessenten, von denen später zwei bis drei in die engere Auswahl kamen. „Meibah und ihr Eigentümer, Herr Miaocheng GUO, waren jedoch die einzigen, die sich intensiv mit dem Unternehmen und seiner Produktpalette auseinandergesetzt haben“, sagt Ohlinger.

Komplexe Verhandlungen

Ein ausführliches Informationsmemorandum sowie ein gut vorbereiteter Dataroom und schließlich persönliche Gespräche bildeten die Basis für die Verhandlungen. „Insgesamt war das schon deshalb ein sehr komplexer Prozess, weil wir mit mehreren Verkäufern verhandelt haben“, erläutert Grün. Auch die im Vorfeld deutsch-chinesischer Verträge notwendige rechtliche Abstimmung unter Einbeziehung mehrerer Berater der verschiedenen Parteien und nicht zuletzt der Zeitdruck erwiesen sich als Herausforderungen. „Im Vergleich zu Transaktionsprozessen unter Beteiligung von Staatsunternehmen können jedoch private Investoren aus China schnell Entscheidungen treffen – und das tun sie auch“, sagt Grün.

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