Transaktion mit Präzision

Weichen gestellt

Insgesamt erstreckte sich die Zeitspanne vom Beginn des Verkaufsprozesses bis zur Vertragsunterzeichnung im Juni 2014 über sechs Monate. Meibah zahlte rund 2,95 Mio. EUR für über 2 Mio. Aktien der Schumag AG. Die Tochter der Meikai Gruppe hält heute 54,58% der Aktien und der verbliebene weitere Großaktionär Peter Koschel 27%. Weitere 8% befinden sich in Händen der Belegschaft und der Rest in Streubesitz. Auf der Agenda steht nun eine entsprechende Beteiligung des neuen Mehrheitseigners im Aufsichtsrat. „Die Transaktion steht für eine der ersten Übernahmen einer deutschen börsennotierten Gesellschaft durch einen privaten chinesischen Investor“, betont Wolf. Das Ziel von Meibah ist es, Schumag in eine stabile Eigentümerstruktur zu überführen und auf nachhaltiges, profitables Wachstum auszurichten. Schumag soll dabei seine Wettbewerbsvorteile als deutscher führender Hersteller von hochpräzisionsgefertigten Komponenten für die Automobilindustrie und Medizintechnik weiter ausbauen. Gleichzeitig winken mit der starken Präsenz der Meikai Gruppe in China weitere Entwicklungsmöglichkeiten in den wachsenden asiatischen Märkten.

Ausblick

Schon jetzt scheint die Zusammenarbeit gut zu funktionieren. „Meibah ist ein strategischer Investor und Partner, der mit einem vom mittelständischen Charakter geprägten Unternehmen wie Schumag hervorragend zusammenarbeiten kann“, sagt Ohlinger. Die technische Abstimmung der Prototypen für den chinesischen Markt läuft bereits. Bis Mitte 2015 sind die ersten Anläufe der Serienproduktion geplant, die danach zügig ausgebaut werden soll. Bei den 510 Mitarbeitern in Deutschland – weitere 100 sind bei der Tochtergesellschaft in Rumänien beschäftigt – ist die Skepsis gegenüber dem neuen Mehrheitseigentümer in eine positive Wahrnehmung umgeschlagen. „Ich konnte deutlich machen, dass der Markt in China für die künftige Sicherheit ihrer Arbeitsplätze wichtiger ist als Europa“, sagt Ohlinger.

Norbert Hofmann ist Gastautor.

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