Ultrasonic: Erneuter Imageschaden einer deutschen China-Aktie

Unternehmeredition: Welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie in China?

Thomas Stewens: Erstmals wird ein vermuteter Untreuefall eines in Deutschland gelisteten Unternehmens auch von den chinesischen Behörden sehr ernst genommen. Wir gehen derzeit davon aus, dass die chinesischen Behörden den „verschwundenen“ Herrn Wu motiviert haben, seinen unangekündigten „Urlaub“ auf den Philippinen zu beenden und das ohne die notwendige Information und Zustimmung des Aufsichtsrates „geliehene“ Geld wieder zurück in das Unternehmen zu bringen. Herr Wu scheint derzeit bemüht, das Unternehmen in Xiamen wieder aufzubauen und die „geliehenen Gelder“ wieder in das Unternehmen zu transferieren. Das ist insofern bemerkenswert, als wir in der Vergangenheit bei der Aufklärung von ähnlichen Fällen keine Unterstützung von den chinesischen Behörden bekommen haben und die chinesischen Unternehmen so das Gefühl bekamen, im rechtsfreien Raum zu agieren. Wahrscheinlich haben wir dieses Ergebnis auch der schnellen und beherzten Reaktion des CFO der Ultrasonic AG und des Aufsichtsrates zu verdanken, deren unverzügliche Meldung auch in China ein massives Medienecho hervorrief.