Vitesco verkauft Geschäftsbereich an ActBlue

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Die Continental-Tochter Vitesco Technologies (Vitesco) hat ihren Geschäftsbereich Selective Catalytic Reduction Systems/Commercial Vehicles in China an Anhui ActBlue Co., Ltd., (ActBlue) verkauft.

Vitesco, eine Tochter der Continental-Gruppe hat sich in China von seinem Geschäftsbereich Selective Catalytic Reduction Systems/Commercial Vehicles getrennt. Käufer ist die in China börsennotierte ActBlue, chinesischer Marktführer im Bereich Abgasnachbehandlungssysteme. Die Transaktion umfasst den Erwerb aller Anteile der Vitesco Technologies Faulquemont S.A.S. sowie weiterer Vermögensgegenstände der Vitesco Technologies Gruppe.

Vitesco verkauft Vermögensgegenstände wie Produktionsanlagen aber auch Patente sowie langfristige Lizenz- und Lieferverträge. Mit der Akquisition erhält ActBlue direkten Zugang zum europäischen und US-amerikanischen Markt für Abgasnachbehandlungssysteme. Gleichzeitig optimiert das Unternehmen seine bestehenden F&E-Kapazitäten. Diese benötigt ActBlue, um mit Einführung der chinesischen Emissionsnorm CN-VI ab dem 1. Juli 2021 das Wachstum auch in China zu beschleunigen.
Der Vollzug der Transaktion steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Behörden in China.

Hintergrund des Verkaufs ist, dass die ursprünglich als „Continental Powertrain Division“ gestartete Vitesco Technologies vor einer Abspaltung von Continental steht. Presseberichten zufolge soll sie an die Börse gehen.

Vitesco auch nach ActBlue-Verkauf weiter in China aktiv

Vitesco, bis 2019 noch bekannt als „Continental Division Powertrain“, sind bereits seit 25 Jahren in China mit inzwischen drei Werken aktiv. Das Unternehmen produziert in Tianjin seit 2019 vollintegrierte elektrische Achsantriebssysteme. Zu den Kunden gehören Autohersteller wie Hyundai aus Südkorea und die chinesische Dongfeng Motor Company Limited. Erst im Oktober 2020 hatte der weltweit aktive Automobilzulieferer mit 50 Entwicklungs- und Produktionsstandorten, an denen er rund 40.000 Mitarbeiter beschäftigt, ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in China angekündigt. Der Vitesco-Jahresumsatz 2019 lag bei insgesamt 7,8 Mrd. Euro.

Damit sind Vitesco/Continental länger in China aktiv als der einheimische Käufer ActBlue. Das Unternehmen wurde erst 2009 von einem Doktorandenteam aus Nordamerika gegründet. Actblue spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion von Abgasnachbehandlungssystemen für Diesel-, Benzin- und Erdgasmotoren. Seit einem starken Jahr ist das Unternehmen auch an der Shenzhen Stock Exchange gelistet und hat heute eine Marktkapitalisierung von knapp 1 Mrd. EUR. Die Stellung als Markführer ist weitgehend unangefochten: ActBlue ist das einzige börsennotierte Unternehmen in China, das sich auf die Entwicklung und Produktion von Abgasnachbehandlungssystemen spezialisiert hat.

Den Kauf des Vitesco-Geschäftsfelds in China hat auf Seiten von Actblue ein internationales Beraterteam unter Führung der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft (Luther) begleitet. Luther hat ActBlue während des gesamten Transaktionsprozesses ganzheitlich beraten. Angefangen bei der Strukturierung über die Due Diligence und Vertragsverhandlung sowie hinsichtlich regulatorischer Anforderungen in China, Frankreich und Deutschland. Zusätzlich zu den Experten der Luther-Industriegruppe Mobility & Logistics sowie des Luther China Desks wurde für die Due Diligence des Zielunternehmens sowie sämtliche Transaktionsthemen des französischen Rechts die französische Kanzlei Fidal einbezogen. Eine Zusammenarbeit, die auch in Zukunft fortgesetzt wird. Zu diesem Zweck haben beide Unternehmen erst kürzlich die globale Organisation unyer gegründet.

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