Boehringer Ingelheim trotzt der Krise

Boehringer Ingelheim trotzt der Krise
Bild: Boehringer Ingelheim

Das Pharmaunternehmen konnte im Pandemie-Jahr 2020 seinen Umsatz steigern. Die höchsten Zuwächse verzeichnete der Bereich Humanpharmazeutika. Hier erwirtschaftete Boehringer Ingelheim allein in China ein Wachstum von 10,4 Prozent.

Das traditionsreiche Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim gehört zu den wenigen Unternehmen, die in der Corona-Pandemie Umsatzzuwächse verzeichnen können. Der Gesamtumsatz stieg im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auch 19,57 Mrd. Euro. Wachstumstreiber war der Bereich Humanpharmazeutika. Hier stiegen die weltweiten Umsätze um 5,8 Prozent auf 14,42 Mrd. Euro. Während die USA mit 5,66 Mrd. Euro weiterhin der umsatzstärkste Absatzmarkt blieben, verzeichneten sie nur einen Zuwachs von 3,4 Prozent. Im Gegensatz dazu wuchs Boehringer Ingelheim in China um 10,4 Prozent auf 2,84 Mrd. Euro und in Japan um 6,2 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro. In der EUCAN-Region (Europa, Kanada, Australien und Neuseeland erwirtschaftete das Unternehmen Umsatzerlöse von 4,59 Mrd. Euro bei einem Wachstum von 6 Prozent. (Alle Angaben im Vergleich zum Vorjahr und währungsbereinigt.)

Parallel zu den steigenden Umsätzen hat Boehringer Ingelheim die Investitionen in Forschung und Entwicklung um 7 Prozent gesteigert. 2020 gab das Unternehmen insgesamt 3,7 Mrd. Euro dafür aus. Davon allein 3,28 Mrd. im Bereich Humanpharmazeutika. Hier forscht das Unternehmen bereits seit dem ersten Quartal 2020 gezielt an Therapien für die Bekämpfung von Corona-Infektionen. Seit Dezember laufen klinische Studien mit Antikörpern, die inhalierbar sind und die Infektion direkt in den Atemwegen bekämpfen können.

Boehringer Ingelheim investiert in China

Nicht alle Aktivitäten 2020 waren auf Corona konzentriert. So beteiligte sich Boehringer Ingelheim beispielsweise in China an der New Ruipeng Pet Healthcare Group (NRP), die sich auf die medizinische Versorgung von Haustieren konzentriert. Mit dem Schritt rundete das Unternehmen im letzten September sein Portfolio in der Volksrepublik ab, das unter anderem Impfstoffe für Schweine umfasst. Ein bedeutender Markt in einem Land, in dem der Pro-Kopf-Konsum von Schweinefleisch ähnlich hoch ist, wie in Deutschland – bei einer sehr viel größeren Bevölkerungszahl. Mit dem Rückgang der Afrikanischen Schweinepest konnte Boehringer Ingelheim in China denn auch ein Umsatzplus von 14,9 Prozent für seinen Schweineimpfstoff verzeichnet.

Aber auch der chinesische Markt für Haustiermedizin ist im Wachstum begriffen. Denn in China steigt nicht nur die Zahl der Haustierhalter stark an, auch die Ausgaben für das Wohlergehen der Tiere erreichen neue Höhen. In diesem Mark ist die 1993 gegründete NRP aktiv. Sie unterhält in China in mehr als 80 Städten Tierkliniken und beschäftigt landesweit 16.000 Mitarbeiter. Zu den Investoren des Unternehmens gehört auch der WeChat-Anbieter Tencent Holdings Ltd.

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