Einbruch auf 0,4 Prozent im zweiten Quartal

Chinas Wirtschaft im August, © lily
Im August ist Chinas Wirtschaft dank des erstarkenden Exports wieder deutlich gewachsen. Quelle: Adobe Stock; © lily

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Das Minimalwachstum des Bruttoinlandsprodukts in China von April bis Juni von nur etwa 0,4 Prozent ist der geringste Anstieg der Wirtschaftsleistung seit dem Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020. Gegenüber dem ersten Quartal 2022, in dem Chinas Wirtschaft um 4,8 Prozent gewachsen war, ist es ein klarer Abschwung. Als Grund dafür wird neben der „extrem ungewöhnlichen“ Corona-Lage auch die Gefahr der Stagflation der Weltwirtschaft angeführt. VON GEORG VON STEIN

Dass sich das Wachstum derart stark verlangsamt hat, überrascht selbst Analysten. Rajiv Biswas, Analyst bei S&P Global Market Intelligence nannte es gar einen „Schock“. Besonders stark waren die Effekte in Shanghai, wo das BIP gar um 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte. Der dortige größte Container Hafen der Welt – und damit wichtigster Umschlagplatz im Welthandel mit China – funktionierte wegen Lockdown Maßnahmen beispielsweise nur eingeschränkt.

Quelle: https://www.spglobal.com/commodityinsights/ko/market-insights/latest-news/oil/071522-china-data-h1-crude-throughput-falls-6-on-year-to-1345-mil-bd-amid-lockdowns

Aber es gibt auch Lichtblicke. Im Juni haben laut der offiziellen Statistik Konsum und Produktion wieder zugelegt. Und auch die Führung in Peking hat für das Wachstum in 2022 die Zielmarke von „rund 5,5 Prozent“ ausgegeben. Gegenüber den 8,1 Prozent im Vorjahr und insbesondere im Vergleich mit vielen anderen Nationen wäre das ein respektabler Wert. Die ersten Maßnahmen dafür werden schon in die Tat umgesetzt: So gaben chinesische Lokalregierungen im Juni Anleihen in Rekordumfang aus. Das Geld soll für den Bau von Infrastruktur genutzt werden.

Quelle: https://www.barrons.com/news/china-gdp-01657853108?tesla=y
Georg von Stein

Dipl.-Kfm. Georg von Stein arbeitet seit 28 Jahren als Journalist. In dieser Zeit hat er Beiträge für die unterschiedlichsten Medien (Wirtschaft, IT, Lifestyle) publiziert und viele Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft und Politik interviewt - Bundespräsidenten, Unternehmer, CEOs. Seit 2004 arbeitet er für den Goingpublic Verlag und als Nachfolger für Stefan Gätzner wirkt er seit 2019 als Chefredakteur der Investment Plattform China Deutschland.