FDI in China steigen auf Zehnjahreshoch

FDI in China steigen auf Zehnjahreshoch
Bild: Adobe Stock; © Monster Ztudio

Ausländische Direktinvestitionen (FDI) in die Volksrepublik China sind im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43,8 Prozent gestiegen. Der höchste Wert seit 10 Jahren.

Wie das Handelsministerium der Volksrepublik China (MOFCOM) im Rahmen einer Pressekonferenz mitgeteilt hat, sind die FDI im ersten Quartal 2021 so stark gestiegen, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Zuletzt wurden ähnliche Zahlen im zweiten Quartal 2008 direkt vor dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise erreicht. Vergleichswert für das Rekordwachstum ist allerdings das Vorjahresquartal 2020, das aufgrund der Corona-Pandemie 10,8 Prozent unter dem Wert von 2019 lag. Das MOFCOM stellt daher auch die Vergleichswerte zu 2019 zur Verfügung.

Ohne Berücksichtigung des Finanzsektors stiegen die FDI in China im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 43,8 Prozent. In Euro wurde ein Wachstum um 39,9 Prozent auf 38,7 Mrd. erreicht. Auch der Vergleich mit 2019 ergibt immer noch ein markantes Wachstum um 24,8 Prozent.

Ebenfalls veröffentlicht wurde die Zahl der Unternehmensgründungen in China, an denen ausländische Investoren beteiligt waren. So hat das MOFCOM in nur drei Monaten 10.263 entsprechende Neugründungen registriert, was einer Steigerung um 47,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Allerdings zeigt sich hier sehr deutlich, wie stark auch China noch vor einem Jahr von der Corona-Pandemie betroffen war. Vergleicht man die Firmengründungen im Q1 2021 mit dem Q1 2019, schrumpft das Wachstum auf 6,8 Prozent.

FDI von Europa nach China wachsen weiter

Die Investitionen der EU-Länder in China stiegen im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent. Einen Vergleich zu 2019 hat das MOFCOM in diesem Fall nicht geliefert. Unter Berücksichtigung des Rückgangs 2020 ist wohl eher von einer Stabilisierung der FDI statt eines realen Wachstums auszugehen. Nicht auszuschließen ist, dass sich hier bereits erste Auswirkungen der gegenseitig verhängten Sanktionen zeigen, die europäische Investoren verunsichert haben.


Wie wenig zielführend diese Sanktionen sind, hat China-Experte Peter Tichauer erst diese Woche in seiner Kolumne „Blick aus Qingdao“ für uns dargelegt.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Vereinfachtes Chinesisch