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Chinas M&A in Deutschland 2016 bereits über 10 Mrd. USD

Deutsch-chinesische Geschäftswelt: Nicht immer ist es einfach, den richtigen Partner zu finden. 德中商业合作:找到一个合适的合作伙伴,并不是件容易的事。Bildquelle: Fotolia; © meshmerize

Das Transaktionsvolumen von Chinas M&A-Investoren in Deutschland beläuft sich im ersten Halbjahr 2016 auf fast 10,8 Mrd. USD (9,7 Mrd. EUR). Dies ist nahezu das Doppelte der Summe aller Deals in den zehn Jahren zuvor. In Europa tätigten chinesische Unternehmen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres Zukäufe und Beteiligungen im Wert von 72,4 USD (65 Mrd. EUR). Im Gesamtjahr 2015 waren es erst 40 Mrd. USD (36 Mrd. EUR). Dies geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervor.

Nach Transaktionszahl ist Deutschland derzeit das beliebteste Investitionsziel in Europa. Hier kauften oder beteiligten sich chinesische Investoren im ersten Halbjahr an 37 Unternehmen. durch. Auf dem zweiten Platz steht aktuell Frankreich mit 23 M&A-Deals und liegt damit vor Großbritannien – dort haben chinesische Investoren bisher 20 Mal investiert. In ganz Europa zählt die Studie für den Zeitraum bereits 164 Transaktionen. Damit dürfte der bisherige Ganzjahresrekord von 183 Beteiligungen und Übernahmen aus dem Jahr 2015 in diesem Jahr deutlich überboten werden.

„Mit dem verlangsamten Wachstum auf dem Heimatmarkt sehen sich die chinesischen Unternehmen gezwungen, neue Geschäftsfelder aufzubauen und sich von der Massenproduktion in Richtung Spezialisierung und Hochtechnologie zu bewegen“, erklärt Yi SUN, Partnerin bei EY Deutschland und Leiterin der China-Aktivitäten in der DACH-Region, den starken Outbound-Trend. „Der kürzeste Weg dahin besteht in  Akquisitionen ausländischer Marktführer“, so Sun weiter.

Die Entwicklung in Deutschland sticht dabei besonders heraus. Im vergangenen Jahr erfassten die Analysten von EY in ihrer Studie ein Gesamtvolumen von 526 Mio. USD (472 Mio. EUR). In den zehn Jahren von 2005 bis 2015 betrug demnach der Wert aller chinesischer M&A-Transaktionen rund 5,9 Mrd. USD (5,3 Mrd. EUR) – etwas mehr als die Hälfte der 10,8 Mrd USD aus den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. „Made in Germany hat international nach wie vor einen guten Ruf. Für chinesische Manager ist und bleibt Deutschland ein Premium-Standort“, erklärt Sun das starke Interesse von Chinas Investoren an deutschen Unternehmen.

EY zog für die Studie Daten von Thomson ONE, Merger Market sowie eigene Recherchen heran.

Weichai finanziert neues Hauptwerk für Linde

Linde Hydraulics hat am 12. Juli sein neues Hauptwerk in Aschaffenburg eröffnet. Mit rund 80 Mio. EUR handelt es sich um eine der größten Greenfield-Investitionen in Bayern in den vergangenen zehn Jahren. Finanziert wird die Investition von dem Mehrheitseigner Weichai Power. Das Unternehmen aus der ostchinesischen Provinz Shandong untermauert damit sein langfristiges Interesse an dem deutschen Hydraulikspezialisten. Ein erklärtes Ziel der Investition ist es, von der bayerischen Zentrale aus die Expansion in Asien zu stärken.

Die Eröffnung des komplett neu gebauten Hauptwerks in Aschaffenburg erfolgte im Rahmen eines Festaktes.  Unter den Ehrengästen befanden sich GUO Shuqing, Gouverneur der Provinz Shandong, Klaus Herzog, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, TAN Xuguang, Chairman und CEO von Weichai Power sowie Gordon Riske, Vorsitzender des Vorstands der Kion Group. In dem rund 22.000 Quadratmeter großen Produktions- und Montagehallen sowie dem Verwaltungskomplex finden die rund 700 Mitarbeiter der Zentrale ihren neuen Arbeitsplatz.

Asien im Visier

„Mit der Investition in das neue vergrößerte Werk in Aschaffenburg setzen wir ein klares Zeichen für unser Vertrauen in die Innovationskraft und das langfristige Wachstumspotenzial des Hauptstandortes von Linde Hydraulics“, sagte Weichai-CEO TAN Xuguang auf der Eröffnungsfeier. Im Blickfeld steht dabei auch der Wirtschaftsraum Asien. „Von hier aus sollen in Zukunft auch die Impulse für den erfolgreichen Expansionsweg in die asiatischen Märkte gesetzt werden“, so Tan weiter.

Weichai mit großem Investment

Weichai hält einen Anteil von 70% an Linde Hydraulics. Als Teil der Kion-Gruppe wurde Linde Hydraulics im Zuge der Beteiligung von Weichai an Kion als rechtlich eigenständige Einheit neu aufgestellt. Weichai war 2012 für 738 Mio. EUR mit einer Beteiligung von zunächst 25% bei dem Gabelstaplerhersteller eingestiegen. Es war damals das höchste Investment eines chinesischen Unternehmens in Deutschland. Nach mehreren Anteilserhöhungen, zuletzt 2015, hält Weichai mittlerweile 38,25% an dem Wiesbadener Unternehmen. Erst im Juni unterstützte der Dieselmotorenhersteller aus Shandong die Übernahme des Lagerlogistikausrüsters Dematic durch Kion für 2,1 Mrd. USD.

Hydraulikspezialist Linde

Linde Hydraulics stellt Hydraulik- und Elektroantriebssysteme her. Das Produktportfolio umfasst hydraulische Pumpen, Motoren, Ventile, elektronische Steuerungen, Peripheriegeräte und Drehantriebe. Das 1904 gegründete Unternehmen beliefert Anbieter von Land-, Bau-, Bergbau-, Forst- und Kommunalmaschinen sowie Industriemaschinenhersteller. Rund 1.300 Mitarbeiter arbeiten an fünf Produktionsstandorten in Deutschland und China sowie in den Tochtergesellschaften in Europa, Südamerika, den USA und China. Linde Hydraulics ist mit seinem Vertriebsnetz in über 50 Ländern vertreten.

 

ChemChina verlängert Angebot für Syngenta

Mega-Deal on Hold: ChemChinas Übernahmeangebot für Syngenta geht in die Verlängerung.大宗交易暂缓:中化收购先正达再延期. Bildquelle: Fotolia; © farbkombinat

ChemChina verlängert sein 43 Mrd. USD schweres öffentliches Übernahmeangebot für Syngenta bis zum 13. September 2016. Damit trägt der chinesische Staatskonzern den Verzögerungen Rechnung, die auf den aufwendigen behördlichen Genehmigungsprozess zurückzuführen sind. Vor allem die Bewertung aus den USA durch CFIUS, dem Regierungskomitee für ausländische Investitionen, lässt auf sich warten. Eine finale Empfehlung durch den Ausschuss wird womöglich erst Ende des Jahres anstehen. ChemChina hat in seiner Mitteilung zu der neuen Annahmefrist signalisiert, nötigenfalls das Angebot auch weiter verlängern zu wollen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg plant der Chemieriese überdies zur Finanzierung der Transaktion eine Kapitalerhöhung eines seiner Tochterunternehmen in Höhe von 10 Mrd. USD.

Unter Berufung auf Insider berichtet Bloomberg, dass ChemChina zusätzlich zur Kapitalerhöhung noch 15 Mrd. USD an Eigenkapital von Investoren einsammeln wolle. Der Rest der Transaktionssumme soll  demnach über Schulden finanziert werden.  Bereits im März hat sich der Konzern eine Kreditlinie über 20 Mrd. USD gesichert. Weiter Kredite über knapp 13 Mrd. USD seien im Gespräch.

Unter der Voraussetzung, dass die Pekinger die noch ausstehende Zustimmung durch die CFIUS erhalten, wäre die Übernahme von Syngenta der größte Cross-border-M&A-Deal eines chinesischen Unternehmens überhaupt. ChemChina hatte Anfang Februar ein Angebot von 480 CHF pro Anteilsschein für den Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittelspezialisten vorgelegt. Die erste Frist lief bis zum 5. Mai und wurde dann bis zum 18. Juli verlängert. Grund war schon damals die Tatsache, dass der Übernahme weltweit zahlreiche Behörden zustimmen müssen. Trotz des erneuten Aufschubs zeigt sich ChemChina sicher, das Closing des Deals bis Jahresende über die Bühne bringen zu können.

Der Mega-Deal ist nicht nur unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten für ChemChina selbst von Bedeutung. Die Volksrepublik hat ein strategisches Interesse, ihre Agrarwirtschaft modernisieren. So sind nur rund 10% der Fläche des Riesenreichs überhaupt landwirtschaftlich nutzbar. An vielen Stellen sind die Böden ausgelaugt, landwirtschaftliche Nutzflächen gehen häufig für Städtebau und Industrieprojekte verloren. Die Produktion ist zudem häufig noch kleinteilig und ineffizient.

Das Staatsunternehmen ChemChina wurde 2004 in Beijing gegründet. Der Konzern steht unter der Aufsicht der SASAC (State-owned Assets Supervision and Administration Commission). ChemChina ist weltweit in 140 Ländern aktiv und erzielte 2014 einen Gewinn von 244 Mrd. RMB (36 Mrd. EUR). In Europa ist der Konzern bereits mehrfach als Großinvestor aufgetreten: 2015 übernahmen die Pekinger den italienischen Reifenhersteller Pirelli für 7 Mrd. EUR. Anfang dieses Jahres kaufte ChemChina zusammen mit der Private Equity-Gesellschaft AGIC und dem Staatsfonds Guoxin International Investment den Münchner Spritzgussmaschinenhersteller KraussMaffei für 925 Mio. EUR.

Midea erlangt Mehrheit an Kuka

Auf zu neuen Ufern: Kuka wird künftig in chinesischer Hand sein.驶向新海岸:库卡未来在中国人手中。Bild: KUKA AG

Midea verfügt mittlerweile über insgesamt 57,25% der Kuka-Aktien. Das gab das Unternehmen aus Foshan in einer dritten Wasserstandsmeldung zu seinem öffentlichen Übernahmeangebot bekannt. Bis zum Abend des 6. Juli hatten die Besitzer von 43,74% der Aktien die Offerte angenommen. Darin enthalten sind die 25,1% des Maschinenbauers Voith sowie 10,01% des Unternehmers Friedhelm Loh. Bereits vor der Bekanntgabe des Angebots am 18. Mai hielt Midea einen Anteil von 13,51%. In Summe hat sich der chinesische Hausgerätehersteller somit inzwischen die Aktienmehrheit gesichert.

Midea hatte bei der Bekanntmachung der Offerte als Voraussetzung genannt, mindestens 30% an Kuka erwerben zu wollen. Da das unmittelbare Ziel des Übernahmeangebots erreicht ist, wird es eine zweiwöchige Nachfrist bis Anfang August geben. Unentschlossene Anleger können bis dahin noch ihre Anteile Midea andienen. Für den bereits angenommenen Aktienanteil von mehr als 43% der Konzern rechnerisch schon jetzt einen Preis von mehr als 2 Mrd. EUR einkalkulieren.

Der Kuka­-Vorstand um den Vorsitzenden Till Reuter hat mit Midea eine bis einschließlich 2023 gültige Investorenvereinbarung getroffen. Bis dahin bleibt die Unabhängigkeit der Unternehmensleitung in Augsburg gewahrt. Midea garantiert darüber hinaus auch die Stellen der rund 12.000 Mitarbeiter sowie alle Unternehmensstandorte. Auf Basis dieses Vertrages haben dann der Vorstand und der Aufsichtsrat von Kuka den Aktionären die Annahme des Midea-Angebots empfohlen.

Voith und Loh verkaufen Kuka-Anteile an Midea

Voith dient Midea seinen Kuka-Anteil in Höhe von 25,1% an. Das gab das Maschinenbauunternehmen am Wochenende bekannt. Bereits letzte Woche hatte der Unternehmer Friedhelm Loh sein Aktienpaket in Höhe von 10,01% an Midea verkauft. Die Anteile hielt er über seine Gesellschaft Swotcem. Erst am vergangenen Mittwoch empfahlen Vorstand und Aufsichtsrat von Kuka den Aktionären, das öffentliche Übernahmeangebot von Midea anzunehmen. Das Privatunternehmen aus Südchina bietet 115 EUR pro Anteilsschein. Die Offerte läuft noch bis zum 15. Juli. Mit dem Erwerb der Anteile von Voith und Loh hat Midea sich bereits fast die Hälfte der Anteile gesichert.

Für Midea stellt der Kauf der beiden Aktienpakete einen zweifachen Erfolg dar: Zum einem entfällt mit dem größten Einzelinvestor Voith ein potenzieller Störfaktor, da der Maschinenbauer mit seinem Anteil bisher eine Sperrminorität innehat. Zum anderen ist über das Mideas Mindestziel eines Anteils von 30% hinaus sogar ein Mehrheitsanteil in greifbare Nähe gerückt. Das Unternehmen aus Foshan besitzt bereits 13,5% der Anteile. Rechnerisch verfügt Midea damit bereits über 48,6 % der Aktien. Da der gebotene Preis von 115 EUR äußerst attraktiv ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine größere Zahle weiterer Aktionäre die Offerte annehmen wird.

Voith wird für sein Aktienpaket von dem chinesischen Hausgerätehersteller rund 1,2 Mrd. EUR erhalten und damit mehr als das Doppelte seine ursprüngliche Investitionssumme als Erlös erzielen. Die Heidenheimer waren Ende 2014 bei Kuka eingestiegen, als der Aktienkurs bei rund 50 EUR lag. Ursprünglich sah der Maschinenbauer in dem Engagement ein langfristiges strategisches Investment. „Die Beteiligung an einem Roboterhersteller war stets als ein weiterer Baustein für die Digitalisierung des Voith-Produktportfolios gedacht“, erläutert der vorsitzende Geschäftsführer von Voith, Dr. Hubert Lienhard.  Mit Hilfe der Automatisierungstechnologie der Augsburger Roboterspezialisten sollte das eigene Geschäft fit für die Zukunft gemacht werden. Allerdings schreibt das baden-württembergische Unternehmen rote Zahlen. Das Angebot von Midea spült jetzt genügend Geld in die Kassen, um wieder strategisch aktiv zu werden:. „Durch die Abgabe der Beteiligung können wir die bislang dort gebundenen Mittel nun flexibel in organisches Wachstum wie auch für attraktive Akquisitionen einsetzen“ so Lienhard weiter.

Voit wurde 1867 gegründet und ist in den Bereichen Energie, Öl und Gas, Papier, Rohstoffe sowie Transport und Automotive tätig. Das Unternehmen beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter in 60 Ländern und erwirtschaftet einen Umsatz von, 4,3 Mrd. EUR.

Investmentchancen in Chinas Küstenprovinz Fujian

Chancen der Zusammenarbeit: LIU Depei, stellvertretender Leiter der Handelsabteilung der Provinz Fujian stellt die Vorzüge des Investitionsstandorts Fujian vor.合作的商机:福建省商务厅副厅长刘德培介绍福建省的投资优势。

Ein Kraftzentrum der chinesischen Außenwirtschaft stellt sich vor. Die südliche Küstenprovinz Fujian präsentierte ihr Potenzial in Frankfurt vor deutschen Unternehmern und Beratern. In den Räumen der China Investment Promotion Agency Germany (CIIPAG) erläuterte LIU Depei, stellvertretender Leiter der Handelsabteilung der Provinz Fujian, die Chancen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen seiner Heimatprovinz und Deutschland.

Die Zahlen sind beachtlich: Im vergangenen Jahr belief sich das Handelsvolumen zwischen der Provinz Fujian und der Bundesrepublik Deutschland auf fast 5 Mrd. USD. Wie Liu darlegte, haben In Fujian deutsche Unternehmen bereits über 730 Mio. USD in 135 Projekte investiert. Umgekehrt sind die Investoren aus Fujian noch aktiver. Ihr Engagement in Deutschland beläuft sich auf 930 Mio. USD. Auch ist schon einigen Gesellschaften von dort mit einem IPO in Frankfurt der Sprung nach Europa gelungen. Erst am 28. Juni wagte mit Decheng Technology ein lokaler Champion aus der Stadt Quanzhou den Gang auf das Parkett der Mainmetropole. Mit dem Börsengang will der Spezialchemieanbieter sein weiteres Wachstum vor allem im chinesischen Raum finanzieren.

Fujian kann bei einheimischen und ausländischen Investoren mit einer soliden industriellen Basis punkten. Vor allem in den Sektoren Petrochemie, Automotive und Biomedizin liegen laut Liu die Stärken der regionalen Wirtschaft. Mit Fujiian Benz ist der Stuttgarter Autobauer Daimler in einem Joint Venture dort bereits seit Jahren engagiert. Das Wirtschaftswachstum ist das zweithöchste unter Chinas 31 administrativen Regionen und lag mit 9% im Jahr 2015 deutlich über dem Landesdurchschnitt von 6,9%. Auch das Pro-Kopf-Einkommen der 38 Mio. Einwohner liegt mit 10.000 USD weit über dem Mittelwert.

TANG Zheng, stellvertretender Direktor der CIIPAG, stimmte der Ansicht seines Gastes Liu zu, dass Fujian und Deutschland ideale Kooperationspartner sind, deren Vorzüge sich gegenseitig bestens ergänzen. Um eine der Stärken der deutschen Wirtschaft der chinesischen Delegation vorzustellen, hatte die CIIPAG Dr. Thomas Niemann, den Vizedirektor der IHK-Exzellenzinitiative „Hessen Innovativ“ eingeladen. Niemann stellte das Konzept der Industrie 4.0 vor und erläuterte anschaulich, auf welche Weise Unternehmen wie der Automobilzulieferer Continental oder der Werkzeugkofferhersteller Wetropa die neuen Formen der vernetzten Produktion in der Praxis umsetzen.

Als weiterer Gast stellte Bertram Roth, China-Direktor der Investitionsgesellschaft FrankfurtRheinMain GmbH, seine Region als einen Hotspot der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China vor. So flossen im Jahr 2013 mit 743 Mio. EUR rund 60% der chinesischen Investitionen in Deutschland nach Hessen. Vor allem mit Großprojekten sind Unternehmen aus der Volksrepublik in und um den Verkehrsknotenpunkt und das Finanzzentrum Frankfurt präsent. Neben zahlreichen Greenfield-Investments rücken chinesische Unternehmen auch mit ihren Übernahmen und Beteiligungen in der Rhein-Main-Region immer mehr in den Vordergrund. Als bekanntesten Fall nannte Roth die Beteiligung von Weichai Power an Kion. Weichai war 2012 für 738 Mio. EUR bei dem Wiesbadener Gabelstaplerhersteller eingestiegen und hat sukzessive seine Anteile auf über 38% erhöht. Ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Investment eines chinesischen Unternehmens in einen deutschen Marktführer.

Die CIIPAG veranstaltete das“ Symposium für bilaterale Investitionen Fujian-Frankfurt“ im Rahmen ihrer Reihe „Opportunities in China“ am 29. Juni in ihren Räumen in Frankfurt.

Kuka-Vorstand empfiehlt Annahme des Midea-Angebots

Klares Signal: Der Kuka-Vorstand begüßt das Angebot des chinesischen Hausgerätehestellers Midea. 明显的信号:库卡董事会欢迎来自中国家电制造商美的的收购要约。Bild: KUKA AG

Grünes Licht für Midea: Der Vorstand der Kuka AG empfiehlt seinen Aktionären, das öffentliche Übernahmeangebot des chinesischen Hausgeräteherstellers anzunehmen. Der Konzern aus Foshan bietet den Anteilseignern des Augsburger Robotikherstellers 115 EUR pro Aktie. Der Kuka-Vorstand kam in seiner offiziellen Stellungnahme zu dieser Empfehlung, nachdem er sich die unabhängige Meinung von vier Banken eingeholt hatte. Darüber hinaus hat Kuka mit Midea eine Investorenvereinbarung unterzeichnet, die den chinesischen Investor bis Ende 2023 vertraglich an weitreichende Zusagen bindet.

Zu der Investorenvereinbarung gehören Standort- und Beschäftigungsgarantien, die Zustimmung zur bestehenden Strategie von Kuka und zur Unabhängigkeit des Vorstands, Vereinbarungen zum Schutz von Geschäftspartnerdaten sowie die Zusage, keinen  Beherrschungsvertrag und kein Delisting anzustreben. Midea hatte sich bereits nach Abgabe des Angebots Mitte Mai mit ähnlichen Zusagen an die Öffentlichkeit gewandt, als das Übernahmeangebot für das Vorzeigeunternehmen der deutschen Roboterindustrie für Wirbel in Politik und Medien sorgte. Midea hält bereits 13,5% der Kuka-Aktien und will seinen Anteil auf mindestens 30% erhöhen. Laut Medienberichten hat sich der südchinesische Konzern bereits mit dem Großinvestor Voith auf eine Übernahme seiner Beteiligung in Höhe von 25,1% geeinigt.

Interessen gewahrt

„Wir haben intensiv mit Midea verhandelt und die angekündigten Zusagen nun rechtlich verbindlich gemacht“ erklärt Till Reuter, Vorstandsvorsitzender von Kuka. „Die vereinbarte Laufzeit von 7,5 Jahren geht weit über das übliche Maß hinaus. Sie schützt die Interessen unseres Unternehmens, unserer Geschäftspartner, unserer Mitarbeiter und unserer Aktionäre bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein“, ergänzt Reuter.

Strategische Vorteile

Der Vorstand um Till Reuter sieht in dem Engagement von Midea  eine wichtige Unterstützung für die eigene Wachstumsstrategie. Diese zielt ganz wesentlich auf den chinesischen Markt, die Industrie 4.0. sowie den Logistikbereich und die Servicerobotik ab. Midea habe sich laut der Vereinbarung verpflichtet, Kuka bei der Ausweitung des Geschäfts in China zu unterstützen. Ebenso soll der chinesische Konzern die Augsburger beim Ausbau von Forschung und Entwicklung unterstützen und die Digitalisierung mit neuen Investitionen vorantreiben. Insbesondere ist eine Kooperation im Bereich Logistik sowie die der Aufbau des Geschäftsbereichs Servicerobotik vorgesehen.

Schutzrechte geregelt

Auch wird in der Investorenvereinbarung der Umgang mit den gewerblichen Schutzrechten, dem Know-how von Kuka sowie vertraulichen Daten von Kunden und Lieferanten in einer sogenannten Abschirmungsvereinbarung geregelt. Die betreffenden Datenbanken seien demnach vor einer Verlagerung an andere Standorte durch Midea und vor dem Zugriff von Midea oder anderer Dritter geschützt. „Wichtig war es uns auch, eine gute Lösung für die Datensicherheit unserer Geschäftspartner zu finden. Das ist uns mit der Abschirmungsvereinbarung, deren Eckpunkte wir bereits verbindlich verhandelt haben, ebenfalls gelungen“, kommentiert Kuka-Chef Reuter.

Midea greift nach den Kuka-Anteilen von Voith

Begehrte Technologie: Kukas neueste Roboter auf der Automatica 2016 in München. 畅销的科技产品:库卡最新机器人亮相慕尼黑2016自动化展会. Bild: KUKA AG

Kuka-Großaktionär Voith wird seinen Anteil von 25,1% an dem Augsburger Roboterhersteller an Midea verkaufen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Ein Sprecher von Voith dementierte allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur. dass der Verkauf des Anteils bereits beschlossen sei. Kuka und Midea lehnten eine Stellungnahme ab. Mit dem Verkauf des Aktienpakets von Voith an Midea würde auch das öffentliche Übernahmeangebot des chinesischen Hausgeräteherstellers zustande kommen. Midea hatte bei der Bekanntmachung der Offerte als Voraussetzung genannt, mindestens 30% an Kuka erwerben zu wollen. Das Unternehmen aus Foshan besitzt bereits 13,5% der Anteile.

Midea hatte am 16. Juni den Aktionären von Kuka offiziell ein Angebot von 115 EUR pro Anteilsschein unterbreitet. Die Annahmefrist läuft bis einschließlich 15. Juli. Auf Basis des von Midea gebotenen Preises wird das führende deutsche Robotikunternehmen mit 4,5 Mrd. EUR bewertet. Die Meldung hatte für Unruhe in politischen Kreisen und gesorgt und hektische Aktivitäten im Wirtschaftsministerium ausgelöst. Aus Bedenken über einen potenziellen Technologieabfluss aus Deutschland begann man nach alternativen europäischen Käufern zu suchen. Auch eine freiwillige Beschränkung des Anteils unter 50% durch Midea war im Gespräch. Bisher liegen aber keine weiteren Angebote vor und auch über anderweitige konkrete Zusagen von chinesischer Seite ist bisher nichts in der Öffentlichkeit bekannt.

Indes hatte Midea von Anfang an zugesagt, dass man Kuka bei seiner bestehenden Strategie unterstützen und das weitere Wachstum fördern wolle. Weder sei ein Beherrschungsvertrag an noch ein Delisting von der Börse geplant. Der Kuka-CEO Till Reuter zeigte sich gegenüber dem chinesischen Angebot offen. Der Vorstand prüft derzeit die Bedingungen und wird in den kommenden Tagen eine offizielle Stellungnahme abgeben.

Voith war Ende 2014 bei Kuka eingestiegen, als der Aktienkurs bei rund 50 EUR lag. Ursprünglich sah der Maschinenbauer laut dem Vorstandsvorsitzenden Hubert Lienhard in dem Engagement ein langfristiges strategisches Investment. Mit Hilfe der Automatisierungstechnologie der Augsburger Roboterspezialisten sollte das eigene Geschäft fit für die Zukunft gemacht werden. Doch das Midea-Angebot über 115 Euro je Aktie dürfte für das kapitalschwache Familienunternehmen ebenfalls sehr attraktiv sein. Voith blickt auf einen Erlös von fast 1,15 Mrd. EUR, was mehr als einer Verdoppelung des investierten Kapitals entspricht.

Silk Road steigt bei EEW ein

Neuer Investor: Der Staatsfonds Silk Road steigt bei EEW ein.新投资者:国家丝路基金参股EEW。Bild: EEW

Der chinesische Staatsfonds Silk Road beteiligt sich am deutschen Müllverwertungsspezialisten EEW Energy from Waste. Die Vereinbarung hierzu wurde vergangene Woche im Beisein des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang und Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihrer Chinareise unterzeichnet. Einzelheiten zur Anteilshöhe und dem Preis wurden nicht bekannt gegeben. EEW war erst Anfang des Jahres von Beijing Enterprises Holdings für 1,438 Mrd. EUR übernommen worden.

Die am 4. Februar dieses Jahres angekündigte Übernahme von EEW durch Beijing Enterprises war der erste Milliarden-Deal eines chinesischen Investors in Deutschland. Bereits einen Monat später meldete das Versorgungsunternehmen aus Peking den Abschluss der Transaktion. Verkäufer war die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT.

Der Silk Road Fund wurde im November 2014 zur Unterstützung von Projekten im Rahmen der „One Belt One Road“-Initiative gegründet. Der Sovereign Wealth Fund hat ein Volumen von 40 Mrd. USD. Neben dem Staatsfonds CIC mit rund 100 Mrd. USD ist Silk Road ein weiteres wichtiges Investmentvehikel zur Unterstützung der chinesischen Außenwirtschaftspolitik.

EEW Energy from Waste spezialisiert sich auf die Weiterbehandlung von Müll und die Erzeugung von Energie aus der thermischen Abfallverwertung. Dazu betreibt die Gesellschaft 18 Anlagen in Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg. Mit rund 18% Marktanteil zählt das Helmstedter Unternehmen zu den Marktführern in Deutschland. EEW beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von rund 539 Mio. EUR.

Die von der Pekinger Regierung kontrollierte Beijing Enterprises hat die Aufgabe Kapital, Technologie und Management Expertise für die Entwicklung der chinesischen Hauptstadt zu allokieren. Als öffentliches Versorgungsunternehmen ist Beijing Enterprises ein Konglomerat mit Schwerpunkten im Gasgeschäft, wasserbezogenen Dienstleistungen und der Entsorgungswirtschaft.

 

Horizons Ventures beteiligt sich an Number26

Girokonto übers Smartphone: Fintech-Start-up Number26 aus Berlin erhält Geld von Horizons Ventures. 手机银行:维港投资参股柏林新兴经融科技公司Number 26. Bildquelle: Fotolia; © tunedin

Horizons Ventures, die Beteiligungsgesellschaft des Hongkonger Unternehmers Li Ka-Shing, beteiligt sich als Leadinvestor an einer Finanzierungsrunde über 40 Mio. USD in das Berliner Fintech-Start-up Number26. Battery Ventures sowie die Business Angels Robert Gentz, David Schneider und Rubin Ritter steigen in dieser Runde ebenfalls bei dem deutschen Online-Girokonto-Anbieter ein. Darüber hinaus beteiligen sich auch die von den bisherigen Investoren Valar Ventures von Peter Thiel, Axel Springers Start-up-Schmiede Plug and Play, Earlybird Ventures und Redalpine Ventures an der Kapitalerhöhung.

Das Berliner Fintech-Start-up Number26 richtet sich mit seinem Girokonto-Angebot an Smartphone-Nutzer. So soll u.a. die Kontoeröffnung innerhalb weniger Minuten möglich sein. Darüber hinaus seien laut Unternehmensangaben die Sicherheitseinstellungen individuell anpassbar und Push-Nachrichten würden über jede Kontobewegung informieren. Das 2013 von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Unternehmen mit derzeit 140 Mitarbeitern hat seit dem Produkt-Launch vor 17 Monaten nach eigener Aussage bereits über 200.000 Kunden in acht Ländern akquiriert.

Die aktuelle Finanzierungsrunde soll nach Angaben des Unternehmens die weitere internationale Expansion sowie den Ausbau der Fintech-Plattform durch Integration neuer Produkte in Bereichen wie Sparen, Investment oder Kredit ermöglicht.

Horizons Ventures ist die private Investmentsparte des Hongkonger Milliardärs Li Ka-shing. Die Nummer 20 auf der „Forbes“-Liste ist Chef von Hutchison und in vielen innovativen Unternehmen weltweit investiert, darunter Facebook, Waze, Spotify, Siri, DeepMind, Blockstream, Roli und Improbable. Für das asiatische Beteiligungsunternehmen ist es bereits das fünfte Investment in Deutschland. Ende 2013 investierte Horizons Ventures zusammen mit Otto Capital an dem Fahrradschloss-Start-up Lock8, Anfang letzten Jahres tätigte man ein Seed-Investment in Jobspotting, Ende 2015 beteiligte sich Horizons an einer Kapitalrunde für das Musikarmband Basslet, Ende März 2016 erhielt das Berliner Insurtech-Unternehmen Friendsurance 15,3 Mio. USD.

Mit dem Abschluss der Series B Runde summiert sich das von Number26 eingesammelte Kapital auf über 53 Mio. USD. Im April 2015 hatten Valar Ventures, Earlybird Venture Capital, Redalpine Venture Partners und der Business Angel Daniel Aegerter 10 Mio. EUR in das Berliner Start-up investiert. Eine Seedfinanzierungsrunde über 2 Mio. EUR durch die Venture Capital-Gesellschaften Earlybird, Redalpine, den Accelerator Axel Springer Plug & Play sowie einige Business Angels hatte das Berliner Start-up Mitte 2014 eingesammelt.

Erst kürzlich hatte der Girokonto-Anbieter mit einer Welle von Konto-Kündigungen Kritik auf sich gezogen. Das Banking-Start-up hatte rund 500 Kunden ohne Vorwarnung und Begründung gekündigt. Später entschuldigten sich die Gründer und erklärten, die Kunden, die ihr Number26-Konto außer für sehr häufige Bargeldabhebungen nur wenig verwendet haben, hätten zu hohe Kosten verursacht. Das Unternehmen hat nun angekündigt, eine „Fair Use Policy“ mit seinen Kunden erarbeiten zu wollen.

Number26 GmbH   Berlin
Tätigkeitsfeld: Fintech
Investoren: Horizons Ventures Limited, Valar Ventures Management LLC, Earlybird Venture Capital GmbH & Co KG, Redalpine Venture Partners AG, Axel Springer Plug and Play Accelerator GmbH, Battery Ventures, Business Angels
Volumen: 40 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Kion übernimmt Dematic für 2,1 Mrd. USD

Mehr als nur Gabelstapler: Kion möchte durch den Zukauf von Dematic zum integrierten Lagerlogistikanbieter werden. 不仅只是叉车:凯傲计划通过收购德马泰克转型为内部物流行业全业务供应商。Bild: KION Group AG

Kion übernimmt den Lagerlogistikausrüster Dematic für 2,1 Mrd. USD. Damit plant der Gabelstaplerhersteller zu einem Komplettanbieter für Intralogistiklösungen zu werden. Der chinesische Hauptaktionär Weichai Power unterstützt die dazu notwendige Kapitalerhöhung. Die Transaktion unterliegt noch den behördlichen Genehmigungen und soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Für die Transaktion hat sich Kion laut eigenen Angaben bereits einen Brückenkredit eines Bankenkonsortiums über 3 Mrd. EUR gesichert. Die Akquisition soll anschließend dauerhaft durch Eigenkapital, langfristige Kapitalmarktschulden und Bankenkredite refinanziert werden. Die geplante Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von bis zu 10% neuer Aktien wird dann das gesamte gegenwärtig genehmigte Kapital ausnutzen. Hauptaktionär Weichai Power hat der Kapitalmaßnahme bereits zugestimmt. Der Dieselmotorenhersteller aus Shandong war 2012 zunächst mit einer Beteiligung von 25% bei Kion eingestiegen. Nach mehreren Anteilserhöhungen, zuletzt 2015, hält Weichai mittlerweile 38,25% an dem Wiesbadener Unternehmen.

Weg zur Weltspitze

„Wir werden zu einem einzigartigen Anbieter von Produkten, Lösungen und Services“, erklärt Gordon Riske, Vorstandsvorsitzende der Kion Group in einer Mitteilung zu der Übernahme. Sein Ziel ist, dass Kion als Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnik und verbundenen Dienstleistungen durch den Kauf eines führenden Spezialisten für Automatisierung und Lieferketten-Optimierung zur Weltspitze der Anbieter integrierter Intralogistik-Lösungen vorstößt. „Wie kein anderer in unserer Branche können wir jetzt jeden Kunden nahtlos auf seiner Reise in Richtung Industrie 4.0 und Intralogistik 4.0 begleiten, und das weltweit“, so Riske weiter.

Marktführer zugekauft

Dematic zählt im Bereich Lagerlogistik zu den bedeutenden internationalen Anbietern integrierter Automatisierungs-Technologie, Software und Dienstleistungen. Das Portfolio an Produkten und Systemen umfasst fahrerlose Transportsysteme, Palettierer, Lagerungs- und Kommissionier-Ausrüstung einschließlich automatisierter Lagersysteme, Sortieranlagen, Fördersysteme, Softwareplattformen und Automatisierungstechnologien. Die frühere Mannesmann- und Siemens -Tochter wurde 2006 von dem Private Equity-Investor Triton aufgekauft. Anfang 2013 wechselte Dematic abermals den Besitzer und gehörte ab dann der US-Beteiligungsgesellschaft AEA und dem kanadischen Pensionsfonds OTPP. Seitdem ist das Unternehmen jährlich um mehr als 12% gewachsen. Es erzielte vergangenes Jahr rund 1,8 Mrd. USD Umsatz und ein bereinigtes EBIT von 166 Mio. USD. Dematic beschäftigt knapp 6.000 Mitarbeiter und ist weltweit in 22 Ländern an über 100 Standorten vertreten.

Gabelstapler weltweit

Die Kion Group ist mit den sieben Marken, darunter Linde und Still, Automation weltweit die Nummer Zwei unter den Herstellern von Gabelstaplern. In China ist das deutsche Unternehmen nach eigenen Angaben der führende ausländischer Anbieter in diesem Segment. Kion ist in mehr als 100 Ländern präsent und erzielte im Geschäftsjahr 2015 mit seinen rund 23.500 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 5,1 Mrd. EUR.

Leitfaden für ausländische Investoren in Deutschland

Im Blick Pekings: Deutschland ist als Investitionsziel für China besonders spannend. Bildquelle: Fotolia; © beugdesign

Deutschland ist eines der beliebtesten Zielländer für ausländische Direktinvestitionen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen: der riesige Markt im Zentrum Europas vernetzt mit dem Kontinent und der globalen Wirtschaft, eine führende Stellung in Forschung und Entwicklung, eine hochentwickelte Industrieproduktion mit Weltmarktführern, ein hoher Beschäftigungsgrad sowie das stabile soziale und politische Umfeld. Dennoch ist es nicht einfach, in Deutschland erfolgreich zu investieren. So rangiert Deutschland nur auf Platz 107 weltweit, wenn es darum geht, möglichst einfach ein Unternehmen zu gründen. Beim Steuerwesen liegt das Land aufgrund der komplizierten Gesetzgebung ebenfalls weit hinten auf Rang 72. Ausländische Investoren sollten sich daher vor dem Markteintritt in Deutschland umfassend und gründlich informieren.

Um ausländischen Unternehmen den Einstieg in Deutschland zu erleichtern, gibt die Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Broschüre „Investment in Germany“ heraus. Die englischsprachige Publikation beinhaltet Informationen zum Gesellschaftsrecht, zur Rechnungslegung, zur Besteuerung von Unternehmen und natürlichen Personen sowie zum Arbeitsrecht. In der aktuellen Ausgabe 2016 haben die KPMG-Experten zahlreiche regulatorische Neuerungen berücksichtigt, so das Steueränderungsgesetz 2015, das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz oder das Gesetz zur Änderung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung. Diese und andere rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Transparenz sind für Unternehmen von überragender Bedeutung. Gerade für ausländische Investoren ist es wichtig, die aufsichtsrechtlichen, bilanziellen und steuerlichen Regulatorien zu kennen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Die Broschüre (Englisch) kann als PDF hier kostenlos heruntergeladen werden. Die gedruckte Version kann über Andreas Feege, Partner, Audit, Leiter Country Practice China, bestellt werden.