Neuanfang mit chinesischer Hilfe

Starker Partner im Rücken

Mit Skyworth will Metz die Kostennachteile überwinden, die ein Nischenanbieter in einem riesigen TV-Massenmarkt hat. Sie waren auch ein wesentlicher Grund für die Schieflage. Gegen die preiswerte Konkurrenz von asiatischen Anbietern wie etwa Samsung hatte auch der fränkische Metz-Konkurrent Loewe lange vergeblich gekämpft, bevor er 2013 Insolvenz anmeldete.

Ziel ist es bei Metz, die Kosten durch Größenvorteile und Synergien zu senken. Zum Beispiel in der Beschaffung: Skyworth produziert im Jahr rund 13,5 Millionen Fernseher und hat damit eine große Einkaufsmacht, von der nun die Tochter Metz profitieren kann. Zum Beispiel Technologie: Metz wird in Zukunft nicht mehr jedes elektronische Bauteil selbst entwickeln und auch nicht mehr jeden Produktionsschritt von der Leiterplattenbestückung bis zur Endgerätemonate am Standort in Zirndorf machen. „Wir bleiben weiterhin ein Produktions- und ein Entwicklungsstandort, aber nicht mehr in der Tiefe mit der Ausbringung aller Wertschöpfungsstufen, die wir vor der Insolvenz hatten“, sagt Dr. Norbert Kotzbauer, alter und neuer Metz-Geschäftsführer. Auch Neuheiten sind geplant, sie sollen schon auf der IFA 2015 in Berlin gezeigt werden. Außerdem wird das Vertriebskonzept erweitert. Künftig kann man Metz-Fernseher auch in Elektronik-Fachmärkten kaufen.

Chance für den Markteintritt

Der neue Eigentümer ist für Metz kein Unbekannter. Schon seit anderthalb Jahren bestand zwischen beiden Unternehmen eine Kooperation. Skyworth lieferte vor allem Teile an Metz. Daneben gab es eine Entwicklungspartnerschaft. Neuerdings will der chinesische Konzern, der zuhause Marktführer bei TV-Geräten  ist, in Europa nicht mehr nur als Zulieferer für OEM auftreten. Mit der ausgerufenen ambitionierten Expansion durch Internationalisierung soll auch die eigene Marke weltweit bekannt gemacht werden. Bis 2017 will man zehn Millionen TV-Geräte außerhalb Chinas verkaufen, 30 Prozent unter eigenen Markennamen. Bis 2020 wird ein Wachstum auf 15 Millionen Geräte angepeilt. Dann soll jedes zweite Gerät den Namen eigener Marken tragen.