Start Blog Seite 105

Aufstieg der chinesischen Großeinkäufer im globalen M&A-Markt

Am 18./19. April wurde der "Golden Whistle Award" in Shanghai verliehen./4月18、19号在上海颁发了金哨奖

Laut einer Untersuchung der Analysten von Morning Whistle fanden 2014 weltweit 331 Outbound-M&A-Transaktionen mit chinesischer Beteiligung statt. Bei 254 Deals wurde die Investitionssumme veröffentlich. Das bekannte Gesamtvolumen beträgt demnach 91,5 Mrd. USD. Darunter waren 85 chinesische Investoren, die Deals über 100 Mio. USD abschlossen. Die Analysten bezeichnet diese Gruppe von Unternehmern als chinesische „Großeinkäufer“.

Diese Gruppe war  vor einigen Jahren noch nicht existent. Innerhalb von zwölf Jahren hat sich laut Morning Whistle das Volumen der chinesischen M&A-Deals verhundertfacht. Die 85 „Großeinkäufer“ waren zumeist gleich bei mehreren Transaktionen aktiv. Allein auf ihr Konto gingen im vergangenen Jahr 163 Outbound-Deals mit in einer Höhe von zusammen über 80 Mrd. USD – das sind 88% des bekannten Gesamtvolumens. In der erstmalig für das Jahr 2014 erstellten Rangliste des chinesischen M&A-Analyse- und Beratungshauses Morning Whistle steht der Hongkonger Konzern CK Hutchinson auf Platz eins. Weitere „Großeinkäufer“ auf den Plätzen zwei und drei sind Lenovo und China Minmetals, gefolgt von dem Private Equity Investor Fosun.

Deutsche Luxusküchen für China: Alno gewinnt neuen Großaktionär

Alno, einer der größten Hersteller hochpreisiger Küchen auf der Welt, hat ab sofort einen chinesischen Großaktionär. Der Bodenbelaghersteller mit dem Namen Nature hat mitgeteilt, kürzlich rund 1,375 Mio. Aktien erworben zu haben. Damit wird das Unternehmen künftig insgesamt rund 9,09% am Grundkapital der Alno AG halten. Nature und Alno arbeiten bereits seit zwei Jahren in China zusammen.

Alno hat seinen Hauptsitz in Pfullendorf am Bodensee. Der Küchenbauer befindet sich praktisch seit dem Börsengang im Jahr 1995 in einer Dauerkrise und brachte schon vor Jahren einen Schuldenschnitt und eine Restrukturierung mit mäßigem Erfolg hinter sich. Zuletzt musste sich Alno sogar gegen Insolvenzgerüchte wehren. Dank der Kapitalerhöhung durch die Chinesen fließt nun neues Geld in das Unternehmen, welches für eine strategische Neuausrichtung verwendet werden soll.

Nature produziert in der südchinesischen Stadt Foshan. Das Unternehmen ist in China exklusiver Kooperationspartner für Wellmann-Produkte. Es werden Händler akquiriert, die in China Küchenstudios und Flagship-Stores mit Größen zwischen 200 und 800 Quadratmetern unter dem Namen Wellmann eröffnen, bevorzugt in exklusiven Einkaufszonen in Großstädten. Fünf Showrooms wurden bis dato eröffnet.

Wanda steigt bei Atlético Madrid ein

Milliardär Wang Jianlin steht an der Spitze der Dalian Wanda Group.

Die chinesische Unternehmensgruppe Wanda erweitert ihren Einfluss im internationalen Sportgeschäft. Die zu ihr gehörende Gesellschaft Wanda Madrid Investment steigt zu 20 Prozent beim spanischen Fußball-Meister Atlético Madrid. Die in Peking ansässige Gruppe hat rund 45 Millionen Euro für 726.707 Aktien bezahlt. Der chinesische Immobilienbaron Wang Jianlin, ein eingefleischter Fußballfan, erklärte, seine Unternehmensgruppe freue sich, zum Wachstum von Atlético Madrid beitragen zu können und auf dessen Ausbildungserfahrung für Nachwuchsspieler zurückgreifen zu können. Diese Investition soll dem chinesischen Fußball zu Gute kommen.

Die Dalian Wanda Group ist ein chinesisches Wirtschafts-Konglomerat. Der Konzern ist Chinas größter Bauträger, der weltweit gößte Betreiber eine Kinokette sowie Eigentümer von AMC Entertainment. Das Unternehmen ist in vier Bereiche aufgeteilt: Gewerbeimmobilien, Luxushotels, Kultur und Tourismus, und Kaufhäuser. Das Unternhemen wurde in Dalian in der Provinz Liaoning gegründet und wird von Wang Jianlin geführt.

Für den chinesischen Investor war es ist nicht erste Übernahme in Europa. Die Dalian Wanda Group erst erst kürzlich im Februar das Schweizer Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media AG. Die Meldung dazu finden Sie hier.

Deutsch-chinesisches Joint Venture auf der Überholspur

Der zum Rheinmetall-Konzern gehörende Automobilzulieferer KSPG AG gründete im Juli letzten Jahres ein Joint Venture mit der mehrheitlich zur chinesischen Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) gehörenden HUAYU Automotive Systems (HASCO). Beide Partner sind seither mit jeweils 50% an dem Joint Venture beteiligt, dessen Hauptsitz in Baden-Württemberg liegt.

HASCO ist mit einem Umsatz von 15,5 Mrd. EUR einer der größten Automobilzulieferer innerhalb Chinas und ist seit 2009 an der Börse in Shanghai gelistet. Als Tochter der SAIC hat das Unternehmen einen engen Marktzugang zu VW-Shanghai oder GM-Shanghai sowie zu allen bedeutenden Automobilproduzenten. KSPG veröffentlichte nun den Geschäftsbericht 2014. Das operative Ergebnis erreichte im Fiskaljahr 2014 mit 184 Mio. EUR einen Rekordwert, der sich im Vergleich zum Vorjahr um 17% gesteigert hat. Mit diesem Umsatzwachstum übertrifft KSPG deutlich den Anstieg der weltweiten Automobilproduktion in 2014, welcher bei rund 3% lag.

KSPG und HASCO arbeiten bereits seit 1997 in einem chinesischen Kolben-Joint Venture zusammen. Seither sind zudem weitere Gemeinschaftsunternehmen entstanden, wie 2001 die Kolbenschmidt Pierburg Shanghai Nonferrous Components (KPSNC) oder die Pierburg Huayu Pump Technology. Insgesamt haben sich die chinesischen 50/50-Joint-Ventures sehr erfolgreich entwickelt und ihre Erlöse um 26% gesteigert.

Bereits lange vor der Joint Venture Gründung 2014 hatte das Unternehmen angekündigt, nach einem strategischen Partner für die KS Aluminium-Technologie zu suchen. Ziel war es, gemeinsam mit einem international aufgestellten Unternehmen die positive Entwicklung im Geschäftsfeld Aluminium-Guss global voranzutreiben. Diese Strategie ist aufgegangen und die deutsch-chinesische Partnerschaft hat erfolgreiche Synergieeffekte erzielt.

Weichai stockt Anteile an Gabelstapler-Hersteller Kion auf

Kion Group AG Kapitalerhöhung – Weichai Power übt Bezugsrechte aus
Ein Standort der zur KION Group AG gehörenden Linde Material Handling im chinesischen Xiamen.

Bildnachweis: Kion Group AG.

Der chinesische Dieselmotorhersteller Weichai Power hat einen zusätzlichen Anteil von 4,95% an Kion gekauft. Der Zukauf kostete die Chinesen 186,94 Mio. EUR. Damit liegt der chinesische Anteil an dem im MDAX notierten deutschen Gabelstaplerhersteller nunmehr bei 38,25%. Der Zukauf würde die strategische Allianz mit Kion stärken, sagte ein Sprecher von Weichai Power.

Laut Angabe des Unternehmens, wurde der Anteil an der Kion Group AG von der Kohlberg Kravis Roberts und Goldman Sachs gehörenden Investmentholding Superlift erworben. Somit kauften die Chinesen weitere knapp fünf Prozent der Aktien zu und steigerten ihren Anteil auf insgesamt 38,25%.

Weichai Power Co. Ltd. wurde von Weifang Diesel Engine Factory im Jahr 2002 als Tochterunternehmen des Staatskonzerns Shandong Heavy Industry in der chinesischen Provinz Shandong gegründet. Weichai Power ist auf die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Dieselmotoren für LKWs, Schiffe und Stromgeneratoren spezialisiert. Weichai ist außerdem der größte Hersteller von Automobilzubehör in China.

Kion hat seinen Sitz in Wiesbaden,ist einer der weltgrößten Hersteller von Gabelstaplern und vertreibt unter anderem die Marken Linde und Still. Mit ca. 22.000 Beschäftigten produziert Kion jährlich 150.000 Stapler. Der Weltmarkt liegt bei ca. 1 Mio. Stapler, wovon ein Viertel allein auf China entfällt.

Im September 2012 verkündete Weichai Power den Einstieg beim deutschen Unternehmen Kion mit einem Anteil von zunächst 25%. Gleichzeitig übernahm Weichai mit einer Mehrheitsbeteiligung von 70% die Hydrauliksparte Kions, die seitdem unter dem Namen Linde Hydraulics geführt wird.

Neuer Leiter des China Desks bei Deloitte

Michael Fischer, Partner und Mitbegründer der deutschen Reed-Smith-Praxis, wechselt als Standortleiter in das Münchner Büro von Deloitte Legal. Der 54-Jährige wird das China Desk leiten und für die Life Science & Health Care Gruppe verantwortlich sein. Hierbei wird er deutsche und internationale Mandanten bei ihren M&A-/Joint-Venture-Transaktionen und Umstrukturierungen betreuen. Vor seiner Zeit bei Reed-Smith hatte Fischer unter anderem bei Ernst & Young beziehungsweise Luther gearbeitet.

Gesundheit – Chinas heißer Wachstumsmarkt

Aus M&A China/Deutschland E-Mag 1/2015

Chinas rasant wachsender Gesundheitsmarkt lockt mit großen Chancen für deutsche Unternehmen. Doch das Pflaster dort ist heiß, es lauern einige Stolpersteine. Im Zuge einer neuen Aufbruchsstimmung sind M&A-Deals mittlerweile an der Tagesordnung. Auch deutsche Anbieter beteiligen sich.

Bei seinem Deutschlandbesuch im November vergangenen Jahres machte Hao Zhushan auch Station bei einigen deutschen Pharmaunternehmen. Der Vize-Bürgermeister von Shijiazhuang, Hauptstadt der Peking umgebenden Provinz Hebei, will Kontakte in Deutschland knüpfen, um hier Investoren für das im Aufbau befindliche Life-Sciences-Cluster seiner Stadt zu werben. Seit der Ausbau und die Modernisierung des Gesundheitswesens in den Wirtschaftsplänen der Zentralregierung ganz oben stehen, hat eine rege Investitionstätigkeit in diesem Sektor auch auf Ebene der Provinzen und Städte eingesetzt. In China tummeln sich schon zahlreiche lokale Hersteller von Medikamenten und Medizintechnik, doch eines klar: Ohne Know-how und Investitionen aus dem Ausland wird es das Land nicht schaffen, seinen rasant wachsenden Bedarf an modernen Gesundheitsleistungen zu befriedigen. Kein Wunder, dass selbst Kommunalpolitiker wie Hao sich in der deutschen Pharmabranche auf die Suche nach Investoren begeben.

Deutsche Konzerne greifen zu

Einige sind dem Lockruf des chinesischen Marktes schon gefolgt. So schloss der Leverkusener DAX-Konzern Bayer im November 2014 die Übernahme der chinesischen Dihon Pharmaceutical Group ab und hat sich damit für umgerechnet etwa 460 Mio. EUR Kaufpreis eine starke Stellung im Bereich rezeptfreier Medikamente gesichert. Diese werden ohne Verschreibung direkt „over the counter“ (OTC), also über den Ladentisch, verkauft. Dihon macht 123 Mio. EUR Jahresumsatz, beschäftigt 2.400 Mitarbeiter und ist Spezialist für Produkte der traditionellen chinesischen Medizin, eingesetzt etwa für die Frauenheilkunde oder gegen Hautkrankheiten.

Rückblick: German M&A und Private Equity Forum 2015

Markus Solibieda, Mandarin Capital Partners, und Henning von Oertzen, Westlake Partners und André Loesekrug-Petri, A Capital beim Panel "Private equity Stretegies in China".

2 Tage, 400 M&A-Professional und rund 60 Referenten, so lautet die Bilanz des sechsten German M&A und Private Equity Forums, das 2015 erstmals an zwei Tagen stattfand. Den „Finance-Day“ am 18. März leitete Ottmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der EZB  mit seiner Keynote zu den aktuellen Entwicklungen in Europa ein. Er fordert die Rückkehr zu den ursprünglich vereinbarten Regularien der Eurozone und appelliert an die Länder in der Krise Veränderungen herbeizuführen. Insbesondere mit der neuen griechischen Regierung geht er ins Gericht. Ein weiteres Thema des ersten Tages waren  neue Trends und Entwicklungen im Debt-Market. Arno Fuchs, CEO von FCF Corporate Finance meinte zum aktuellen Finanzierungsumfeld: „Maximale Volumina, niedrige Zinsen, einfache Vertragsabsprachen und große Verhandlungsmacht ermöglichen den Darlehnsnehmern nie dagewesene Ergebnisse im Finanzierungsprozess“.

Der zweite Tag der Mergermarket-Konferenz stand wie gewohnt ganz im Zeichen von M&A und Private Equity. Ein Kernthema war das wachsende Interesse von Investoren aus den USA und China an deutschen Unternehmen. Markus Solibieda, Partner bei Mandarin Capital Partners stellte in seinem Best Practice die Transformation der Italmatch Chemicals von einer exportorientierten italienischen Firma hin zu einem Global Player mit erfolgreichem Business in China dar. Auf dem anschließenden Panel zu Private-Equity-Strategien in China kristallisierte sich dann die Umweltindustrie als der Sektor mit dem größten Wachstumspotenzial heraus. Ein weiteres Thema der M&A-Session am Nachmittag waren sogenannte „Activist Campaigns“. Die Experten gehen davon aus, dass der Aktionärsaktivismus in der deutschen M&A-Landschaft bald eine größere Bedeutung einnehmen wird.

Und in einem weiteren Punkt waren sich die Referenten der Konferenz einig: Private Equity-Investoren werden 2015 von günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren. Gestützt wird dieser positive Ausblick von dem Dreijahreshoch bei ausländischen Buyouts und durch den weiterhin für Investoren sehr attraktiven und wirtschaftlich stabilen deutschen Mittelstand. 135 Private Equity-

Buy-outs 2014 geben Anlass zu Optimismus. Als eine Folge der Finanzkrise ist allerdings zu beobachten, dass sich Private-Equity-Fonds zunehmend neu aufstellen und ihre bestehenden Geschäftsmodelle überdenken: Der Trend geht zu mehr Nachhaltigkeit. „Statt kurzfristiger und begrenzter Engagements investieren Private-Equity-Fonds heute stärker in ihre Portfolios um durch überzeugende und nachhaltige Equity Stories vertrauenswürdig und wettbewerbsfähig zu

bleiben“, stellte Johannes Koch, German Bureau Chief bei Mergermarket, fest.

Chemiekonzern ChemChina übernimmt Pirelli

Der italienische Reifenhersteller Pirelli wird von Chinas größtem Chemiekonzern übernommen. Dies teilte die China National Chemical Corporation (ChemChina) am vergangenen Sonntag mit. In einem ersten Schritt hat sich ChemChina 26,2% der Anteile für knapp 1,9 Mrd. EUR gesichert. Das Paket sei dem Mehrheitseigner Camfin abgekauft worden. Camfin gehört mehrheitlich dem russischen Ölkonzern Rosneft und einer Holding des Pirelli-Chefs Marco Tronchetti Provera. Weitere Aktionäre sind die Banken Intesa Sanpaolo und Unicredit. Die komplette Übernahme wird ChemChina 7,1 Mrd. EUR kosten.

Mit der Übernahme erhält ChemChina Zugang zu Technologie für die Herstellung von Premium-Reifen. Pirelli dagegen profitiert von einer strategisch besseren Positionierung am chinesischen Wachstumsmarkt. Geplant ist nun ein Delisting von der Mailänder Börse, um sich auf die Restrukturierung zu fokussieren. Pirelli will sein Geschäft mit Lkw-Reifen ausgliedern und mit dem chinesischen Hersteller Aeolus fusionieren, einer ChemChina-Tochter.

Pirelli ist der fünftgrößte Reifenhersteller mit 160 Niederlassungen weltweit. Während Pirelli mehr Zugang auf dem größten Automarkt der Welt in China gewinnt, könnte die Kooperation ChemChina neue Chancen auf dem europäischen Markt eröffnen. Der Vorsitzende Ren Jianxin sagte, einen weltweiten Marktführer in der Reifenindustrie schaffen zu wollen.

ChemChina wurde 2004 in Beijing gegründet und ist seither ein SOE (state-owned enterprise). Der Staatskonzern steht unter der Aufsicht der SASAC (State-owned Assets Supervision and Administration Commission). ChemChina ist weltweit in 140 Ländern aktiv und erzielte 2014 einen Gewinn von 244 Mrd. RMB.

Neue Unterstützer für chinesische Investoren am Standort Bayern

Svetlana Huber, Head of Investor Services bei Invest in Bavaria auf der Eröffnungsfeier des CUB e.V. in München.

„Will man den goldenen Phönix anlocken, muss man zuerst einen schönen Baum anpflanzen!“ So lautet eine Weisheit aus China. Mit der Gründung des Chinesischen Unternehmervereins in Bayern (CUB e.V.) am 11. März 2015  wächst eine wertvolle Pflanze im Freistaat heran, die weitere chinesische Unternehmen an den Standort Bayern ziehen wird. Bisher sind bereits über 250 chinesische Unternehmen in Bayern tätig, vor allem in den Bereichen Maschinenbau, der Automobilindustrie, Informations-, Kommunikations- und der Medizintechnik. Damit geht auch eine starke Community von etwa 13.000 Chinesen einher. Durch die Gründung von CUB e.V. wird diese Community weiter gestärkt: Hier können sich chinesische und deutsche Unternehmen, Einrichtungen sowie Fach- und Führungskräfte als Partner und/oder Mitglieder vernetzen, um die Investitions- und Handelsbeziehungen auszuweiten. China ist Bayerns drittwichtigster Handelspartner nach Österreich und den USA und im asiatischen Raum stellt China sogar den wichtigsten Partner Bayerns dar.

Die neue Initiative bietet besonders chinesischen Neuzugängen in Bayern wertvolle Hilfestellung. Organisiert werden Veranstaltungen in wirtschaftlichen, steuerlichen, rechtlichen als auch intellektuellen, kulturellen und politischen Bereichen. So können chinesische Unternehmen besser operieren und investieren.

Den vollständigen Nachbericht können Sie auf www.invest-in-bavaria.com lesen.

Die chinesische Xio-Group kauft Compo Expert

Die chinesische Xio-Group hat den Spezialdüngemittelhersteller Compo Expert gekauft. Es handelt es sich um eine Sparte des Unternehmens Compo, das seit 2011 dem Private-Equity-Investor Triton gehört. Für Xio ist es das erste Investment in Europa. Triton bleibt aber weiterhin Eigentümer der so genannten Consumer Geschäftseinheit. Der Investor hatte Compo 2011 vom Rohstoffkonzern K+S übernommen. Über den Kaufpreis gibt es keine Angaben.

„Die beiden Geschäftsbereiche Consumer und Expert wurden in der Vergangenheit bereits weitestgehend unabhängig voneinander geführt. Mit der Veräußerung des Expert-Bereichs konzentrieren wir uns auf unser Consumer-Geschäft, wo wir aufgrund unserer starken Marktposition und einer klaren Fokussierung auf Produktinnovationen weitere Wachstumsmöglichkeiten in allen europäischen Märkten sehen“, sagte Martin Bertinchamp, Vorsitzender von Compo.

Seit der Übernahme durch Triton im Jahr 2011 hat das Management von Compo zahlreiche Maßnahmen zum Ausbau der Marktposition des Segments Spezialdüngemittel durchgeführt. Neben dem Markteintritt in Lateinamerika zählt dazu auch die Eröffnung eigener Standorte in Hong Kong und Shanghai sowie die Erweiterung des Produktportfolios. „Wir freuen uns, dieses Potenzial zusammen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern von Compo-Expert noch weiter auszuschöpfen und das Unternehmen in seiner nächsten Entwicklungsphase zu unterstützen“, sagte ein Sprecher der XIO Group.

Compo Expert ist im westfälischen Münster ansässig und vermarktet Spezialdüngemittel für professionelle Anwender. Die Geschäftseinheit hat weltweit rund 500 Mitarbeiter. Compo agiert als Geschäftseinheit von der BASF.

Der neue chinesische Eigentümer ist nach eigenen Angaben ein globales Unternehmen für „alternative Investments“ mit Büros in London, Shanghai und Hongkong. Das Unternehmen verfügt über Investitionskapital in Milliardenhöhe, das weltweit für Transaktionen eingesetzt wird.

Bank of China eröffnet neue Niederlassung in München

TIAN Guoli, Vorstandsvorsitzender der Bank of China bei der Eröffnung der Filiale in München/中国银行董事长田国立先生在中国银行慕尼黑开业典礼上发言

Die Bank of China eröffnet in München eine weitere Niederlassung. Die größte und älteste Handelsbank Chinas baut damit ihre Präsenz in Deutschland weiter aus. Im exklusiven Ambiente des Schlosses Nymphenburg begrüßte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Vertreter des chinesischen Finanzinstituts aus dem Reich der Mitte in der Landeshauptstadt. TIAN Guoli, Vorstandsvorsitzender der Bank of China, betonte auf der Eröffnungsfeier die Bedeutung des Finanzinstituts für die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder.

Wie TIAN darlegte ist die Münchner Filiale nach den Zweigstellen in Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Berlin die fünfte Niederlassung in Deutschland. Als erstes chinesisches Finanzinstitut eröffnete die Bank of China bereits 1989 eine deutsche Präsenz. Das Institut, das auf eine 103-jährige Geschichte zurückblicken kann, gehört mit ihren 11.000 internationalen Niederlassungen zu den sieben größten Banken der Welt. Sowohl TIAN als auch Aigner hoben in ihren Grußworten die zentrale Stellung Bayerns innerhalb der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen hervor: Rund ein Drittel der Investitionen Deutschlands fließen aus dem Freistaat in das Reich der Mitte. Mehrere hundert bayerische Unternehmen sind mit Niederlassungen, Joint-Ventures und Repräsentanzen vor Ort aktiv. Außerdem nimmt Bayern etwa ein Fünftel des deutsch-chinesischen Handelsvolumens ein. Mit 28,5 Mrd. EUR erreichte der Warenaustausch zwischen Bayern und China im vergangenen Jahr sogar ein neues Rekordniveau.

Neben Wirtschaftsministerin Aigner und dem Vorstandsvorsitzenden TIAN betonten auch der zweite Münchener Bürgermeister Josef Schmid sowie der chinesische Generalkonsul ZHU Wanjin die Bedeutung der neuen Niederlassung für den wirtschaftlichen Austausch zwischen Bayern und China.