Audi hält Mehrheit an Joint Venture mit FAW

Audi und FAW gründen Joint Venture zur Produktion von Elektrofahrzeugen,
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Nach der Mutter Volkswagen wird auch die Audi AG (Audi) erstmals die Mehrheit an einem Joint Venture in China übernehmen. Das neu gegründete Unternehmen, mit dem langjährigen VW-Partner FAW Group (FAW) auf chinesischer Seite, wird ab 2024 mit der Produktion von vollelektrischen PKW beginnen.

Die entsprechende Absichtserklärung war bereits im Oktober 2020 im Rahmen der deutsch-chinesischen Automobilkonferenz in Changchun unterschrieben worden. Dabei war allerdings nur von einer Vertiefung der bestehenden Kooperation und noch nicht von einer zukünftigen Mehrheitsbeteiligung der Ingolstädter gesprochen worden.

Grundlage der neuen Modelle von Audi und FAW wird die gemeinsam mit Porsche entwickelte „Premium Platform Electric“, kurz PPE, sein. Interessanterweise entsteht das geplante Werk nicht in der Nähe des neuen VW-Entwicklungszentrums mit Schwerpunkt E-Mobilität in der Provinz Anhui. Vielmehr ist die Wahl auf Changchun im äußersten Nordosten Chinas gefallen. Hier befindet sich der Stammsitz des Joint Ventures FAW-Volkswagen, das bereits Audis für den chinesischen Markt produziert. Zusätzlich produziert Audi noch in Foshan, Tianjin und Qingdao. Zusammen haben die vier Werke eine Jahreskapazität von ca. 700.000 Fahrzeugen. Inwieweit das neue Joint Venture sie erhöhen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

„Goldenes Jahrzehnt“ dank Audi Joint Venture

Die Ankündigung folgt auf ein Rekordjahr für Audi in China. 2020 hat die Premiummarkte ihr bestes Ergebnis seit dem Markteintritt vor 30 Jahren erzielt. Der starke Absatz trug erheblich dazu bei, dass Volkswagen trotz konzernweiter Rückgänge der Verkaufszahlen seine Position als stärkster Autobauer in China auch 2020 verteidigen konnte. Der Präsident von Audi China, Werner Eichhorn, sprach denn auch davon, dass die durch das Joint Venture gestärkte Partnerschaft von Audi und FAW das nächste „Goldene Jahrzehnt“ für Audi in China einläuten werde.

Erweiterte Produktpalette mit SAIC Volkswagen

Bis Ende 2021 werden Audi und FAW zwölf in China produzierte Baureihen anbieten. Im kommenden Jahr sollen dann zusätzlich Modelle des Partners SAIC Volkswagen, an dem auch Skoda beteiligt ist, das Angebot noch einmal erweitern.

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