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Ein wirtschaftliches Engagement in China ist immer auch politisch – egal in welcher Größenordnung

China
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Der Wind bei deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen wird rauer. Datenschutz, Engagement in sensiblen Regionen, internationale Spannungen… In der Vergangenheit betraf dies insbesondere große Konzerne und Unternehmen in strategisch wichtigen Branchen, z.B. Leuchtturmprojekte wie der Bau des Volkswagen-Werks in Xinjiang. Heute gilt: Kaum ein ausländisches Unternehmen, egal welcher Größenordnung, kann sich den politischen Aspekten entziehen.

In der Vergangenheit lenkte die chinesische Regierung die Wirtschaftsentwicklung stark über Rahmenbedingungen. Seit einigen Jahren greift die chinesische Regierung zunehmend aktiv und tiefgreifend in die laufende Wirtschaft ein. Und anders als noch vor einigen Jahrzehnten sind ausländische Unternehmen inzwischen tief in der chinesischen Wirtschaft verankert. Durch diese zwei Faktoren geraten ausländische Mittelständler (KMU) mit China-Geschäft zunehmend in den allgemeinen Sog der chinesischen Wirtschaftsentwicklungen und der sie steuernden chinesischen Politik.

Die Gesetze werden umfassender

Zwar zielt der überwiegende Anteil der Maßnahmen, die westliche KMU als beeinflussend für ihr Geschäft wahrnehmen, auf die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt und nicht vorrangig auf ausländische Unternehmen. Doch die Gesetze werden immer umfassender. Das neue chinesische Datensicherheitsgesetz (DSL), zum Beispiel, ähnelt in vielen praktischen Aspekten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO), geht jedoch in einigen Bereichen weiter. Zudem hat es eine extraterritoriale Komponente. Es hat somit starke Auswirkungen auf alle Unternehmen, die mit China zu tun haben. Die Hauptzielrichtung hierbei ist, dass alle Unternehmen sich an das DSL halten müssen – egal ob ausländisch oder chinesisch. Ein signifikanter Nebeneffekt ist, dass ausländische Unternehmen nun mit der politisch relevanten Entscheidung konfrontiert werden, wie sie mit Daten umgehen.

Zudem waren die europäischen Unternehmen früher nicht so stark in die chinesische Wirtschaft integriert. Wenn man dort nur Lohnfertigung in abgekoppelten Sonderwirtschaftszonen betrieb, hatte man mit Themen wie Datenschutz, lokal generierten Innovationen oder Minderheitenregionen wenig Berührung. Heute sind ausländische KMU in China jedoch in vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft engagiert.

Großkonzerne im Fokus

In den zwei Jahrzehnten bis etwa 2012 standen KMU nicht im Fokus der chinesischen Industriepolitik. In der Folge erlebten die KMU relativ wenig Steuerung durch die Behörden.  Großkonzerne hingegen mussten durchgängig mit chinesischen Staatsunternehmen und Behörden eigene Positionen verhandeln. Während die expliziten Einschränkungen für ausländische Unternehmen sukzessive reduziert wurden, verstärkte sich der Einfluss der Partei  innerhalb der Unternehmen durch strukturelle Maßnahmen. Auch die Gesetze entwickelten gemäß der Entwicklungsziele der Volksrepublik weiter. Hierzu gehören auch die automatisierte Erfassung und Auswertung von immer mehr Informationen aus allen Lebensbereichen.

Rückblickend lässt sich sagen: Die politischen Aspekte waren schon immer da. KMU hatten in den letzten zwei Jahrzehnten nur nicht so viel mit ihnen zu tun. Das hat sich nun geändert.

Es empfiehlt sich, einen Überblick über die eigene Situation und Position in China zu erstellen und mögliche politische Aspekte, die das eigene Unternehmen betreffen, zu identifizieren. Ein Startpunkt ist die systematische Auseinandersetzung mit diesem Thema, um die Führungskräfte zu sensibilisieren, konkrete Risiken zu identifizieren und etwaig notwendige strategische Anpassungen vorzunehmen.

Chinesische Konjunktur: Ende der Talfahrt?

Konjunktur
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In China zeigen die Oktober-Ergebnisse der Einzelhandelsumsätze und der
Industrieproduktion, dass die Konjunktur zu Beginn des vierten Quartals wieder etwas
Schwung gewonnen hat. Für Investoren wie auch für exportorientierte Unternehmen in
Europa sind das gute Nachrichten. Denn die binnenwirtschaftlichen Bremsfaktoren sind im
Schlussquartal erheblich. In dieser Woche blicken Investoren nun gespannt auf die
Geschäftsentwicklung der großen Technologieunternehmen in China, meint Dr. Johannes
Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Die Industrieproduktion lag im Oktober 3,5% über Vorjahr (Sept: 3,1%). Der Konsens hatte einen leichten Rückgang der Dynamik erwartet. Die verarbeitende Industrie leidet zwar weiter unter Materialengpässen. Im Energiesektor und bei den Versorgern haben sich zuletzt aber einige Problemstellen und Knappheiten verbessert. Die Einzelhandelsumsätze sind im Oktober um 4,9% zum Vorjahr gestiegen (September: 4,4%) und haben damit die
Erwartungen deutlich übertroffen. Zu einem erheblichen Anteil geht der Anstieg auf höhere
Preise zurück. Dabei haben sich die Umsätze im PKW-Handel nach der Schwäche der
vergangenen Monate etwas erholt. Besonders stark expandierte erneut der Umsatz im Onlinehandel, der im Oktober 17,4% über Vorjahr lag.

Oktober-Ergebnisse geben Hoffnung

Nach den zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten nähren die Oktober-Ergebnisse zu
Produktion und Einzelhandel die Hoffnung, dass die chinesische Wirtschaft im
Winterhalbjahr wieder etwas Dynamik gewinnt. Das wäre auch für die exportorientierten
europäischen Industrieunternehmen wichtig, denn in den kommenden Monaten droht die
heimische Nachfrage stärker durch die Folgen der neuen COVID-Welle gebremst zu werden.
Konjunkturell wachsen die Bäume auch in den kommenden Monaten allerdings nicht in den
Himmel, denn die Wirtschaftspolitik steht nach wie vor auf der Bremse und zielt auf einen
Abbau der hohen Verschuldungsquoten der Unternehmen. Das zeigt der Verlauf des chinesischen Kreditimpulses, der bis zuletzt tief im negativen Bereich lag. Im Laufe der Woche geht der Blick nun auf die Quartalsergebnisse der groß

Im Laufe der Woche geht der Blick nun auf die Quartalsergebnisse der großen chinesischen
Technologieunternehmen. Mit Alibaba, Baidu, und JD berichten gleich drei Schwergewichte
über die Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten. Am diesjährigen „Singles
Day“, an dem die chinesischen Online-Händler traditionell mit großen Rabattaktionen
enorme Umsätze erzielen, erreichten die Ergebnisse zwar neue Hochs. Die Zuwachsraten fielen aber etwas geringer aus als in den Vorjahren.

Na bitte, es geht doch noch

Wer hätte das gedacht. Seit Donald Trump das Zepter der US-amerikanischen Politik übernommen hatte, ging es mit den chinesischen-amerikanischen Beziehungen nur noch Richtung Null. Und wer die (wenig realistische) Hoffnung hegte, mit Joe Bidens Amtsantritt könnte sich zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wieder mehr bewegen, wurde schon bald enttäuscht. Der „alte Mann“ im Weißen Haus hat einen neuen Feind ausgemacht, wirtschaftlich, politisch, militärisch, und keinen Zweifel daran aufkommen lassen, diesen „Feind“ bändigen zu wollen, wie auch immer. Das China, sich seiner Stärke bewusst, dem Druck nicht nachgeben wird, lag auf der Hand. Zu spüren bekam dies Bidens Klima-Unterhändler John Kerry Anfang September bei seinen Gesprächen in Tianjin. Salopp könnte das Treffen mit den Worten zusammengefasst werden: China hat ihn abblitzen lassen. Für die Zukunft des globalen Klimaschutz war ein Tiefpunkt, denn sowohl in Peking als auch in Washington zweifelt inzwischen keiner mehr an der Verantwortung die China und die USA haben, wenn es darum geht, die Zukunft der Welt „grüner“ zu machen.

Nicht jeder für sich. Sondern gemeinsam.

So gleicht es schon einer Sensation, dass sich die beiden Kontrahenten auf der COP26 in Glasgow auf eine gemeinsame Deklaration geeinigt haben, in der sich sowohl China als auch die USA verpflichten, in diesem Jahrzehnt Schritte zu unternehmen, das Pariser Klimaabkommen konsequenter umzusetzen und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nicht jeder für sich. Sondern gemeinsam. Wer hätte gedacht, dass dies noch möglich ist, zumal die Deklaration nicht erklärt jedes Land werde für sich allein handeln, sondern klar erklärt, beide Seiten werden gemeinsam klar definierte und ambitionierte Ziele ausarbeiten und umsetzen. Mit ihrer Deklaration haben China und die USA der Klimakonferenz einen „Kick“ verliehen. Und sie haben der Welt gezeigt, wenn es notwendig ist, in der Lage zu sein eine gemeinsame Sprache zu finden. Das lässt für die Zukunft (und andere Bereiche in den bilateralen Beziehungen) hoffen.

Selbstverständlich könnten Kritiker jetzt einwenden, China sei Indien zur Seite gesprungen, um die Formulierung eines konkreten Ziels für den globalen Kohleausstieg im COP26-Abschlussdokument zu verhindern. Angesichts der zuletzt nicht gerade freundlichen Beziehungen zwischen den Nachbarn China und Indien dürfte auch dies ein zuvor kaum zu erwartendes Bündnis sein, das immerhin die Verabschiedung des Abschlussdokuments gerettet hat, wohl wissend, dass viele kleinere Länder, Inselstaaten zumal, mit den Riesen unzufrieden, dem Deal letzten Endes auch zugestimmt haben, um den Deal zu haben.

China: Keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland

Dessen ungeachtet haben sowohl China als auch Indien Zusagen gemacht, bis wann sie auf das „schwarze Gold“ bei der Erzeugung von Energie verzichten werden. China ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hatte bereits vor der Glasgower Konferenz angekündigt, im Ausland keine Kohlekraftwerke mehr bauen zu wollen. In den vergangenen Jahren war das im Rahmen der Seidenstraßeninitiative ein durchaus lukratives Geschäft. Dass die chinesischen Ziele weit langfristiger gesetzt sind, als die europäischen kann man gut oder schlecht finden. Eine Volkswirtschaft, die derzeit noch zu fast 60 Prozent ihrer Energie aus Kohlekraftwerken bezieht, kann nicht auf Knopfdruck die Energieerzeugung umstellen. Das sollte den Deutschen sehrt bewusst sein, die seit wenigstens einem Jahrzehnt über den Kohleausstieg diskutieren. Ob er zum politisch gesetzten Ziel wirklich kommt, ist noch nicht ausgemacht. Denn wer Kohlekraftwerke dicht macht, braucht Alternativen. In China, das bis 2030 den Höhepunkt des CO2-Ausstoßes erreicht haben und in den darauffolgenden Jahren karbonneutral werden will, ist das nicht anders. Allein zwischen 2005 und 2020 hat das Land den Anteil der Kohle an der Stromproduktion um 15,6 Prozentpunkte reduziert. Im selben Zeitraum stieg der Anteil nicht-fossiler Energieträger um 8,5 Punkte auf 15,9 Prozent. Nicht zu sprechen davon, dass China bei Elektromobilität inzwischen Trendsetter ist und das Land dank gezielter Aufforstungskampagnen grüner geworden ist.

Am Ende werden alle Länder dieser Welt nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten gemessen. Da gibt es keine Ausnahmen. Wenn Glasgow dafür gesorgt hat, das hier und das etwas eingerostete Getriebe im bi- und multilateralen Dialog in Gang zu bringen, so war auch das ein Erfolg.

21Vianet Blue Cloud, Chinas führender Cloud-Service-Anbieter, und Positive Thinking Company schließen strategische Partnerschaft

Positive Thinking
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Positive Thinking Company und 21Vianet Blue Cloud unterstützen gemeinsam multinationale Unternehmen bei der Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit in China, indem sie Dienstleistungen entwickeln, die auf den gesamten Lebenszyklus von Cloud-Services abzielen – von der Marktevaluierung und Compliance bis hin zur Implementierung und Inbetriebnahme der Services.

Positive Thinking Company, ein globaler Technologiekonzern, erweitert seine globale Präsenz durch eine Partnerschaft mit 21Vianet Blue Cloud, dem offiziellen Betreiber von Microsoft Online Services (Azure, Office 365, Dynamics 365) in Festlandchina.

Der chinesische Markt zeichnet sich durch große Widerstandsfähigkeit und Wachstumspotenzial in allen Branchen aus. Angesichts der Tatsache, dass die regulatorische Landschaft und das Geschäftsumfeld in Bezug auf Cloud-basierte Lösungen in China besonders komplex sind, haben sich Positive Thinking Company und 21Vianet Blue Cloud zusammengetan, um multinationale Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren eigenen Kunden auf dem chinesischen Festland eine erstklassige digitale Erfahrung zu bieten.

Gemeinsam werden die beiden Unternehmen eine breite Palette von Dienstleistungen anbieten, um die Einhaltung lokaler Bestimmungen zu prüfen, maßgeschneiderte Plattformen zu erstellen, zu betreiben und zu warten sowie Komplettlösungen für das gesamte Spektrum der in China verfügbaren Cloud-Angebote anzubieten.

Die Partnerschaft zwischen 21Vianet Blue Cloud und Positive Thinking Company ist die erste ihrer Art in Europa und wird sich als erste Anlaufstelle für innovative Unternehmen erweisen, die sich auf den chinesischen Festlandmarkt wagen.

“Wir freuen uns über die strategische Partnerschaft mit Positive Thinking Company. Die leistungsstarke Kombination ihrer globalen Reichweite und Branchentiefe mit unserer umfassenden Erfahrung mit chinesischen Rechenzentren und Cloud-Services wird Kunden weltweit die Türen zum chinesischen Cloud-Markt öffnen.” Johnny Liu, CEO bei 21Vianet Blue Cloud

“Die Partnerschaft mit 21Vianet Blue Cloud wird es uns ermöglichen, unseren Kunden End-to-End-Lösungen anzubieten, die ihnen helfen, ihr ungeahntes Potenzial zu entfalten und sie auf den richtigen Weg bringen, um auf neuen Märkten wie dem chinesischen Festland Fuß zu fassen.” Jeremy Jacquet, CEO bei Positive Thinking Company.

Adidas wird durch Lieferengpässe in China gebremst

Adidas
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Der deutsche Sportartikelhändler Adidas wurde im dritten Quartal durch Lieferengpässe und einem Rückgang der Nachfrage in China ausgebremst.

In einem Zwischenbericht erklärte Adidas, dass das Umsatzwachstum durch globale Lieferengpässe sowie der gesunkenen Nachfrage in China und weiteren asiatisch-pazifischen Märkten erheblich ins Stocken geraten ist. So wurden Einbußen von rund 600 Millionen Euro vermerkt. Zudem verfehlte der operative Gewinn aufgrund höherer Ausgaben das Vorjahresniveau. Die aktuelle Situation veranlasste den Sportartikelhersteller, seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr anzupassen.

Adidas: Quartalsumsatz um 11 Prozent reduziert

Während Adidas in Europa und Amerika solide Zuwächse erfuhr in den Monaten Juli bis September, tat man sich im wichtigen chinesischen Markt schwer. In China sank der Umsatz um rund 11 Prozent ein auf 1,16 Milliarden Euro. Als Gründe für den Rückgang nannte das Unternehmen „die geopolitische Situation, die erneuten Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 sowie Naturkatastrophen“. Das Umsatzdefizit war auch im restlichen asiatisch-pazifischen Raum zu erkennen.

„In einem sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite herausfordernden Umfeld hat sich Adidas gut geschlagen“, sagte Vorstand Kasper Rorsted in einer Mitteilung. „Zweistelliges Wachstum im Direct-to-Consumer-Geschäft in EMEA, Nordamerika und Lateinamerika zeigt die starke Nachfrage nach unseren Produkten. Gleichzeitig müssen wir mit den Engpässen in der globalen Lieferkette umgehen. Trotz aller Herausforderungen sind wir auf dem Weg, ein erfolgreiches erstes Jahr in unserem neuen Strategiezyklus abzuliefern.“

SINGULUS TECHNOLOGIES schließt Kooperation mit der Konka Group, China, zur Lieferung von Vakuum-Beschichtungsanlagen

Konka
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SINGULUS TECHNOLOGIES hat am 07. November 2021 eine Kooperation mit der Konka Group, China, (Konka) vereinbart. Dr. Stefan Rinck, CEO SINGULUS TECHNOLOGIES, hat auf der CIIE 2021 in Shanghai einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit Konka zur Entwicklung und Lieferung von Vakuum-Beschichtungsanlagen zur Herstellung von Micro LED unterschrieben. Die Unterzeichnung dieses Vertrags bedeutet für SINGULUS TECHNOLOGIES den Einstieg in die stark wachsende Halbleiterindustrie in China und beinhaltet die Lieferung von Maschinen des Typs TIMARIS zur Herstellung von Micro LED.

Dr. Stefan Rinck: „Für uns ist dies ein wichtiger Schritt im Halbleiterbereich, bei dem unser Unternehmen basierend auf der vorhandenen und bewährten TIMARIS Produktplattform zukünftig Maschinen für die Massenfertigung von Micro LEDs liefern wird“. Im Rahmen des Kooperationsvertrags sollen mehrere Vakuum-Beschichtungsanlagen bestellt werden.

Konka ist in China eines der führenden Unternehmen im Displaybereich und wurde 1980 gegründet. Das Unternehmen ist ein Elektronikhersteller mit Hauptsitz in Shenzhen, China und Produktionsstätten in mehreren Städten in China.

Chinas langer und kurvenreicher Weg zu Nettonull

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China war Schätzungen zufolge im Jahr 2019 für rund 27 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der aktuelle Fünfjahresplan des Landes legt Chinas Ziel fest, eine „mäßig entwickelte“ Volkswirtschaft zu werden, die auch auf die Umwelt und eine grüne Wirtschaft achtet. Dazu sollen Strukturreformen beitragen. Doch wie sieht die Realität aus?

COP26-Klimaverhandlungen

Im Vorfeld der COP26-Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen hat Chinas Präsident Xi Jinping versprochen, dass China aufhören werde, neue Kohlekraftwerke im Ausland zu errichten – eine bedeutendes Zugeständnis, da China einer der größten Finanzierer neuer Kohlekraftwerke sowohl im Ausland als auch im Inland war.

CO2-Neutralität bis 2060

China hat sich dazu verpflichtet, bis 2060 – und nicht bis 2050 – kohlenstoffneutral zu werden. Das Land strebt zudem an, dass die Kohlenstoffemissionen vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen. Zum Erreichen dieser Ziele bedarf es in Unternehmen jedoch zielgerichteter Unterstützung. Denn wahrscheinlich sollen erst Ende diesen Jahres sektorspezifische Energiepläne veröffentlicht werden, die detaillierte Beschreibungen der Dekarbonisierungspfade enthalten werden.

Anbei finden Sie den Beitrag „China’s long and winding road to net zero“ im englischen Original.

VITESCO Technologies eröffnet neues Forschungs- und Entwicklungszentrum im chinesischen Tianjin

Vitesco
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Regensburg (Deutschland), Tianjin, Shanghai (China). 2. November 2021. Vitesco Technologies hat heute feierlich sein neues Forschungs- und Entwicklungs­zentrum im chinesischen Tianjin in Betrieb genommen. Von dort aus bedient das Unternehmen, ein führender internationaler Anbieter moderner Antriebstechnologien und Lösungen für die E-Mobilität, künftig verstärkt die Asien-Pazifik-Region mit hybriden und elektrifizierten Antriebstechnologien, um dem schnell wachsenden Markt der E-Mobilität gerecht zu werden. Das neue Zentrum für Forschung und Entwicklung (F&E) verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 9.000 Quadratmetern und bietet Platz für rund 500 Mitarbeitende.  

„Tianjin zählt für uns zu unseren wichtigsten Standorten in China, dem größten Automobilmarkt der Welt. Mit diesem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitern wir unsere Kapazitäten genau dort, wo wir das größte Wachstum in Sachen E-Mobilität erwarten”, betont Andreas Wolf, Vorstandsvorsitzender von Vitesco Technologies. Seine Begrüßungsrede wurde im Rahmen der Feier vor Ort via Livestream übertragen: „Wir sind dankbar für die tatkräftige Unterstützung durch die Kommunal­verwaltung von Tianjin und freuen uns darauf, weiterhin in engem Austausch zu stehen.“

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Regensburg verfügt bereits über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Elektrifizierung von Antriebssträngen. In Tianjin entwickelt Vitesco Technologies Batterie-, Motor- und elektronische Steuerungssysteme für batterieelektrische, Vollhybrid- und 48-V-Mildhybridfahrzeuge. Das Portfolio umfasst Hochvoltantriebssysteme, Hochvoltsteuerungssysteme, Hochvolt-Batteriemanagement­systeme, elektrifizierte 48-V-Antriebssysteme und 48-V-Batteriesysteme. Darüber hinaus verfügt das F&E-Zentrum über ein vielseitiges Labor für Tests und Validierung.

„Unser neues Forschungs- und Entwicklungszentrum wird ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für uns in der Asien-Pazifik-Region sein“, erklärt Changsong Yu, Hauptgeschäfts­führer der Electrification Technology Business Unit in Asien. „Wir setzen damit großes Wachstumspotenzial für das Elektrifizierungs­geschäft in der gesamten Region frei und treiben die Transformation hin zur E-Mobilität mit lokalen Ressourcen in Sachen Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing voran.“

Qualifizierung für nachhaltige Technologien

Vitesco Technologies legt nicht nur Wert auf zukünftige Innovationen, sondern auch auf ein hervorragendes Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter. Mit seinem hellen, geräumigen Labor und fortschrittlicher Ausstattung wird das Unternehmen seine Software- und Hardwareentwicklung weiter ausbauen. Das Gebäude ist mit Fitnessstudio, Café, Meditationsraum, Innovationsraum und weiteren Funktionsbereichen ausgestattet. Hervorragende Bürobedingungen ermöglichen Forschung und Innovation und motivieren Mitarbeitende.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet sich am Vitesco Technologies Produktionsstandort Tianjin, der dort bereits seit 26 Jahren besteht. Seit 2019 produziert das Werk vollintegrierte elektrische Achsantriebe (EMR3) für diverse Kunden, unter anderem PSA oder Hyundai. Das F&E-Zentrum wird eng mit der Produktion vor Ort zusammen­arbeiten, um Ressourcen zu optimieren, die Effizienz zu steigern und mit hoher Qualität die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Erste F&E-Projekte für lokale OEMs laufen bereits, welche Mobilität für jedermann bequemer und nachhaltiger machen sollen.

NIO: Auslieferungszahlen im Oktober 2021

NIO
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Der chinesische Elektrobauer NIO hat sein Auslieferungsergebnis für den Monat Oktober veröffentlicht.

Der Autohändler lieferte im vergangenen Monat weltweit 3.667 Fahrzeuge aus. Demnach belaufen sich die kumulierten Auslieferungen des Unternehmens, bestehend aus NIO ES8, NIO ES6 und NIO EC6, auf insgesamt 145.703 Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vormonat September ergab sich ein Rückgang der Auslieferungen von rund 27,5 Prozent. Die Abnahme entstand durch die Reduzierung des Produktionsvolumen infolge einer Umstrukturierung und Aufrüstung von Fertigungslinien und der Vorbereitung der Einführung neuer Produkte sowie durch Unbeständigkeiten in der Lieferkette beeinträchtigt.

Positive Neuigkeiten gab es bei der Zahl der Auftragseingänge im Oktober, die ein Rekordhoch vorzeigten. Nach dem Upgrade der Fertigungslinie nahm das Unternehmen die Produktion des ES8 gegen Ende Oktober wieder auf.

Der Konzern hat sich über das vergangene Jahr zu einer festen Hausnummer in der E-Autobranche entwickelt und zählt mittlerweile als einer der engsten Konkurrenten vom US-amerikanischen Autobauer Tesla. Ende des Jahres plant das Unternehmen in den europäischen Markt einzusteigen. Die Europa-Kampagne des chinesischen E-Autobauers wird zunächst in Norwegen starten.

Im Gespräch mit der Investmentplattform China/Deutschland berichtete Changyang Li, Communications & Public Affairs NIO Europe, dass zudem das erste NIO House außerhalb Chinas im Stadtzentrum Oslo in der zweiten Jahreshälfte eröffnet wird. Das Forum soll den Kunden des Unternehmens eine Fläche bieten, um Erfahrungen auszutauschen und eine Erlebniswelt zu schaffen, die „über das Auto hinausreicht“.

 

 

HELLA erweitert Produktion in Shanghai

HELLA
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Der Automobilzulieferer HELLA hat seine Produktionskapazitäten am Standort Shanghai verdoppelt. Insgesamt investiert das Unternehmen dafür einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Derzeit arbeiten in Shanghai knapp 1.600 Beschäftigte. Die Anzahl der Mitarbeiter soll im Zuge der Produktionserweiterung innerhalb der nächsten drei Jahre auf 2.200 Beschäftigte erhöht werden. Das Werk am Standort Shanghai wurde durch einen Neubau ergänzt. Demnach handelt es sich nun mit einer Gebäudefläche von insgesamt rund 50.000 Quadratmetern um das größte Elektronikwerk im weltweiten HELLA-Netzwerk.

„China ist einer der wichtigsten Automobilmärkte überhaupt. Fast jedes dritte Fahrzeug, das weltweit gefertigt wird, läuft hier vom Band. Zugleich ist der chinesische Markt einer der wesentlichsten Taktgeber des Branchenwandels“, sagt Björn Twiehaus, in der HELLA-Geschäftsführung verantwortlich für das weltweite Elektronikgeschäft. „Daher rechnen wir mit einer weiter steigenden Nachfrage nach anspruchsvollen Elektroniklösungen, beispielsweise für die Elektromobilität oder das automatisierte Fahren. Mit den deutlich ausgebauten Produktionskapazitäten unseres chinesischen Leitwerks in Shanghai bedienen wir primär bereits gebuchte Kundenaufträge und schaffen optimale Voraussetzungen, den weiter zunehmenden Bedarf im Markt zu bedienen.“

Aus der Pressemittelung des Unternehmens ist zu entnehmen, dass durch den Ausbau des Werkes vorrangig die steigende Nachfrage nach Elektroniklösungen bedient werden soll. Das Fertigungsspektrum des HELLA Elektronikwerks in Shanghai deckt die gesamte Produktpalette des Unternehmens ab. Zurzeit werden dort insgesamt mehr als 40 Millionen Elektronikkomponenten pro Jahr gefertigt. Beliefert werden nicht nur Kunden innerhalb Chinas, sondern auch Nachfrager auf der ganzen Welt.

Mittlerweile ist HELLA seit 25 Jahren in Shanghai präsent. Die Inbetriebnahme der neuen Produktionshallen fällt mit dem 25-jährigen Standortjubiläum zusammen. „Seit einem Vierteljahrhundert steht unser Standort in Shanghai nun schon für anspruchsvolle Automobilelektronik und ausgezeichnete Qualität“, sagt Björn Twiehaus anlässlich der Jubiläumsfeier. „Möglich wurde dieser Erfolg nur dank eines hochmotivierten und engagierten Teams. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit der Kapazitätserweiterung nun zugleich das nächste Kapitel dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte aufschlagen können.“

KION Group errichtet neues Werk in China

KION Group
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Der Lagertechnikanbieter KION Group treibt seinen Wachstumskurs in China weiter voran und baut ein neues Werk in Jinan, China. 

Knapp 40 Millionen Euro wird das Unternehmen in das neue Tech-Center investieren. Das Werk dient zur Produktion von Lieferketten-Lösungen, wie die KION Group in ihrer Pressemitteilung beschreibt, und befindet sich in Jinan (Provinz Shandong). China gehört zu den wichtigsten Märkten für den Hersteller – in diesen Markt will KION Group sein Produktportfolio für Warenlager und Distributionszentren ausbauen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern am gleichen Standort mit dem Bau eines neuen Werkes für Gegengewichtsstapler begonnen, der bereits Anfang kommenden Jahres abgeschlossen sein soll.

Im neuen Tech-Zentrum werden insbesondere Regale für das Multishuttle-System von Dematic, geschweißte Komponenten für fahrerlose Transportsysteme sowie Förderanlagen bzw. -bänder hergestellt. Noch im laufenden Jahr soll mit der Errichtung des Werks in Jinan begonnen werden. Geplant wird mit der Betriebsaufnahme in 2023. So sollen auch rund 400 neue Arbeitsplätze besetzt werden.

„China hat sich von der Corona-Krise zügig erholt und ist nach wie vor einer der am schnellsten wachsenden Material-Handling-Märkte weltweit“, sagt Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender der KION GROUP AG. „Für den Supply-Chain-Solution-Markt in APAC erwarten wir für die nahe Zukunft eine jährliche Wachstumsrate von 14 Prozent.“

„Als Hersteller von Lagertechnik und Automatisierungslösungen profitieren wir besonders vom Trend des Onlinehandels. Wir wollen daher das Potenzial dieses wichtigen Marktes noch besser nutzen und unsere Position als ein führendes Unternehmen der Intralogistikausrüstung in China deutlich ausbauen“, sagt Hasan Dandashly, Vorstandsmitglied der KION GROUP AG und für das Segment Supply Chain Solutions verantwortlich.

 

Die fünf wichtigsten Herausforderungen, die es bei einer geschäftlichen Expansion in das Ausland zu meistern gilt

Global Communication Network
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Die internationale Geschäftsexpansion kann für viele Unternehmen eine sehr spannende Perspektive für weiteres Wachstum darstellen. Dennoch garantiert sie dieses nicht automatisch, da es zunächst je nach Land und Kultur darum geht, Eintrittsbarrieren zu überwinden. Der folgende Leitartikel untersucht die Top 5 Herausforderungen, denen sich Unternehmen bei der internationalen Expansion konfrontiert sehen, und zeigt praktische Wege auf, diese zu überwinden.

1. Klare Positionierung im Markt von elementarer Bedeutung

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum Unternehmen im Ausland investieren. So unterschiedlich die Gründe sind, desto vielseitiger ist auch die Herangehensweise beim Markteintritt. Sollte ein Unternehmen zunächst eine Exportbasis aufbauen oder seine Produkte lizenzieren, um Erfahrungen in einem neuem Land oder einer Region zu sammeln? Oder rechtfertigt die starke Markenproduktion sogar Übernahmen oder die Gründung neuer Tochtergesellschaften? Es lässt sich konstatieren, dass es kein richtig oder falsch gibt, jedoch kann die nachfolgende Grafik der internationalen Expansionsmodelle eine erste Orientierungsgrundlage darstellen.

Expansionsmodell Vorteile Nachteile
Export Schneller unkomplizierter Einstieg, geringes Risiko Geringe Kontrolle, geringes lokales Wissen, mögliche negative Umweltauswirkungen der Logistik
Lizenzierung/ Franchising    Schneller Einstieg, niedrige Kosten, geringes Risiko Weniger Kontrolle, Lizenznehmer kann zum Wettbewerber werden, rechtliches und regulatorisches Umfeld (IP- und Vertragsrecht) muss wasserdicht sein
Strategische Partnerschaft Gemeinsame Kosten reduzieren Investitionsbedarf & Risiko, auch als lokale Einheit betrachtet Höhere Kosten als Export, Lizenzierung oder Franchising; Integrationsprobleme zwischen zwei Unternehmenskulturen
Übernahme Schneller Einstieg, meist  bekannte, etablierte Betriebe Hohe Kosten, Integrationsprobleme können auftreten
Greenfield Investition Zugewinn lokaler Marktkenntnisse; maximale Kontrolle Hohe Kosten und hohes Risiko durch Unbekannte, langsamer Einstieg durch alleinige Umsetzung

 

Zusammenfassend sollten sich Unternehmen beim Markteintritt vorwiegend zwei Schlüsselfragen stellen:

  • Wie viel von ihren vorhandenen Ressourcen sind sie bereit zu investieren? Je weniger Ressourcen (d. h. Geld, Zeit und Fachwissen) das Unternehmen einsetzen kann, desto besser ist es für das Unternehmen, auf vertraglicher Basis in den ausländischen Markt einzutreten – beispielsweise durch Lizenzierung oder Franchising-Projekte
  • Wie viel Kontrolle wollen sie im Unternehmen behalten? Je mehr Kontrolle ein Partner wünscht, desto besser ist es, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft (WFOE) zu gründen oder zumindest über ein Joint-Venture mit klar abgegrenzten Verantwortlichkeiten zwischen Partnerunternehmen zu operieren

2. Einhaltung lokaler Compliance-Anforderungen

Mit dem Wachstum und der Expansion von Unternehmen in neue Regionen wachsen auch ihre Compliance-Verantwortlichkeiten. Die Einhaltung von Steuerpflichten und lokalen Vorschriften sind komplex. Gerade bei stark wachsenden Unternehmen ist es daher wichtig, von Beginn an eine klare Struktur in die lokalen Abläufe und Prozesse zu bekommen. Viele Unternehmen wenden sich daher zu Beginn direkt an einen bereits in der Region etablierten Dienstleister, der sie beim Markteintritt begleitet und gleichzeitig ein Auge auf regional geltende Vorschriften hat. Sofern das Unternehmen groß genug ist, können diese Aufgaben dann auch in-house abgedeckt werden. Experimente sollten jedoch gerade in der Anfangszeit vermieden werden, da diese dem Unternehmen sonst teuer zu stehen kommen könnten.

3. Sichtung nach Talenten: Einbezug lokaler Multiplikatoren

Die richtigen Talente im Ausland zu finden und ein Gefühl für die richtige Unternehmenskultur zu bewahren, kann eine Herausforderung darstellen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn man von der Zentrale eines Unternehmens an neue, kulturfremde Standorte expandiert. Von der Sicherstellung, dass die Auswahlprozesse den lokalen Gesetzen entsprechen, bis hin zur Wahrung von Quoten für die Einstellung lokaler Mitarbeiter, kann die Einhaltung lokaler Regeln und Anforderungen sogar die erfahrendsten Personaler vor Herausforderungen stellen.

Die Kontaktaufnahme mit Handelskammern oder anderen professionellen Institutionen kann helfen, sich vor Ort ein industrieübergreifendes Netzwerk aufzubauen. Auch lokale Personaldienstleister können in der Regel bereits auf ein großes Netzwerk zurückgreifen, so dass diese Herangehensweise gerade zu Beginn bei der Sichtung von Talenten empfehlenswert ist.

4. Verstehen der lokalen Sprache, Geschäftsetikette und Kultur

Das Verständnis der lokalen Sprache, der Kultur und der richtigen Etikette für Geschäfte kann für einen guten Start ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein. Mindestens einen Mitarbeiter vor Ort zu haben, der die Muttersprache spricht und die Produktpositionierung und Ihr Angebot versteht, kann einen großen Unterschied machen. Kunden spricht es an, wenn sie Mitarbeiter im selben Land kontaktieren können, die ihre Sprache sprechen und sich um den Service kümmern. Abhängig von Ihrem Expansionsziel, haben einige Unternehmen in bestimmten Sektoren und Branchen möglicherweise auch Anspruch auf finanzielle Vorteile und Anreize der lokalen Regierung. Anreize gibt es vor allem dann, wenn die regionale Beschäftigung gefördert werden soll. Es gilt daher, die Augen offenzuhalten und ausreichend Zeit in den Ausbau des Netzwerks zu investieren.

5. Lieferkettenmanagement: Priorisieren und regionalisieren

Das Management einer Lieferkette, die nationale Grenzen überschreitet, kann bei der Expansion eine echte Herausforderung darstellen. Die Kosten für Logistik können hoch sein und auch die sorgfältige Verwaltung von Lagereinrichtungen kann sich als handfeste Herausforderung herausstellen. Eine Regionalisierung der Lieferkette kann sich daher für ausländische Unternehmen als sehr vorteilhaft erweisen. Der asiatisch-pazifische Raum kann an dieser Stelle mit einem klaren Standortvorteil punkten, da er bereits seit vielen Jahrzehnten auf bequeme Handelsrouten und technologiegetriebene Lieferkettenmodelle zurückgreifen kann, was wiederum die Effizienz beim globalen Handel mit Waren und Dienstleistungen erhöht. Lassen sie sich daher von lokalen Experten hinsichtlich Lieferkettenrisiken und deren Chancen beraten. So bekommen sie vorab ein Gefühl dafür, welche Handelsrouten für sie überhaupt in Frage kommen. Des Weiteren lohnt es, sich mit den geltenden Steuer- und Investitionsabkommen zwischen den ASEAN Ländern und dem Westen vertraut zu machen. Eine gezielte Standortanalyse kann so zur weiteren Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette beitragen.

Schlussfolgerung

Die internationale Geschäftsexpansion kann komplex, aber lohnend für jedes Unternehmen sein, das sein Geschäftswachstum weiter beschleunigen möchte. Es erfordert viel strategische Planung, Zeit und Ressourcen, um langfristig im Ausland zu wachsen. Ein Aktionsplan und die Berücksichtigung der oben genannten fünf Herausforderungen kann dazu beitragen, viele Anfangsschwierigkeiten zu mindern, die während des Prozesses auftreten können. Die richtige Balance zu finden, ist dabei nicht immer einfach und kann langfristig eigentlich nur über regionale Produktionsstandorte realisiert werden. Die stark heranwachsenden Mittelschichten, vor allem in China und Indonesien, dürften in den nächsten Jahrzehnten dafür sorgen, dass die Produktpräferenzen dieser Käuferschichten einen starken Einfluss auf die globale Produktentwicklung und die damit in Verbindung stehenden Fertigungsketten ausüben. Daher sollte diese strategisch bereits früh auf den Bedarf der Zukunftsmärkte des Unternehmens ausgerichtet sein.