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Deutsche Hospitality eröffnet Intercity Hotel in China

Deutsche Hospitality
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Die Hotelgruppe Deutsche Hospitality eröffnet ein neues Intercity Hotel in Zhengzhou.

In Zhengzhou, der Hauptstadt der Provinz Henan, hat die Deutsche Hospitality mit ihrem Shareholder Huazhu ein riesiges Intercity Hotel eröffnet. Das IntercityHotel Zhengzhou East Railway Station ist das dritte Hotel der Midscale-Marke in China. Insgesamt verfügt das Hotel über rund 260 Zimmer, einem multifunktionalen 200 Quadratmeter großen Tagungsbereich, einem Restaurant mit deutschem Touch sowie einem 24-Stunden Fitnesscenter. Die Neueröffnung ist im gehobenen Mittelklasse-Segment angesiedelt und befindet sich inmitten des Business-District der Stadt.

Das Hotel soll sowohl für Geschäftsreisende als auch für Privatpersonen attraktiv sein. „IntercityHotel ist dank ihrer Unkompliziertheit, der hohen technischen Affinität und dem klaren, modernen Design bestens für den asiatischen Markt geeignet. Die Hotels sprechen insbesondere in China sowohl Geschäfts-, als auch Freizeitreisenden an“, sagt Marcus Bernhardt, CEO Deutsche Hospitality. „Wir freuen uns sehr, dass unser Shareholder Huazhu die Marke konsequent in den Metropolen Chinas ausbaut.“

In der Provinz Henan, befindet sich das neue IntercityHotel Zhengzhou East Railway Station. Mit seiner deutschen Marken-DNA liegt es im Geschäftsviertel Zhengdong New District, nur zehn Gehminuten vom flächenmäßig viertgrößten Bahnhof Chinas, der Zhengzhou East Railway Station, entfernt. Sowohl Bahnhöfe und Flughäfen als auch Geschäftszentren sowie Sehenswürdigkeiten wie das Shaolin-Kloster am Gelben Fluss sind einfach und in kurzer Zeit erreichbar.

Die Deutsche Hospitality befindet sich seit 2020 im Besitz der chinesischen Huazhu Group. Der Übernahmepreis betrug rund 700 Millionen Euro. Zum Portfolio der Deutschen Hospitality gehörten im Januar 2020 insgesamt rund 150 Hotels auf drei Kontinenten, davon befinden sich mehr als 30 im Bau oder in Planung. Mit er Eröffnung des neuen Intercity-Hotel in Zhengzhou soll der Expansionskurs in China vorangetrieben werden.

China braucht Grafikkarten

Grafikkarten
Viersen, Germany - May 1. 2021: Closeup of mobile phone screen with logo lettering of amd radeon graphics on computer keyboard

Aufgrund fallender Liefermengen wird das Angebot von Grafikkarten in China teurer.

Seit mehreren Monaten sind Grafikkarten von Anbietern wie AMD und NVIDIA nur schwer erhältlich. Knappe Produktionskapazitäten, die Tatsache das viele Menschen wegen der Pandemie mehr Freizeit haben sowie das steigende Interesse an Crypto-Mining gelten als Gründe für den Engpass. In den letzten Wochen hat sich die Situation ein wenig erholt, die Preise von Grafikkarten sanken ein wenig. In China allerdings besteht weiterhin ein Problem mit der Versorgung von Grafikkarten. Aufgrund geringer Liefermengen steigt der Preis der Produkte von NVIDIA und AMD immer weiter in die Höhe.

Die Desktop-Grafikprozessoren-Marke Geforce RTX 3060 ist im Moment nur sehr schwer zu bekommen in der Volksrepublik. Es wird davon ausgegangen, dass die Preise weiter steigen werden. Demnach wuchs der Preis der RTX 3070 Ti von Asus in den letzten Tagen um 92 US-Dollar, das Modell von Gigabyte kostet inzwischen rund 15 bis 46 US-Dollar mehr. Auch bei günstigeren Ablegern wie der RTX 3060 kam es zu einem deutlichen Preisanstieg zwischen 31-54 US-Dollar (Asus) und 46 US-Dollar (Gigabyte).

Die Auslieferung von Grafikkarten im September ist bei NVIDIA um 30 Prozent gesunken als im Vormonatsvergleich. Der Produktengpass führt so zu einem Preisanstieg. Demnach ist auch zu erwarten, dass in Deutschland das Angebot an Grafikkarten zurückgehen könnte. Erste Prognosen rechnen damit, dass sich die Situation erst gegen Ende des Jahres entschärfen wird.

Peking: Neue Börse für mittelständische Unternehmen

Börse
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In Peking soll eine Börse für kleine und mittelständische Unternehmen eröffnet werden.

„Wir werden die innovationsgetriebene Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen weiterhin unterstützen, indem wir die Pekinger Börse als primäre Plattform für innovationsorientierte KMU einrichten“, kündigte Staatspräsident Xi Jinping am Donnerstag in einer Videoansprache zur Eröffnung einer Messe an. Die größten und wichtigsten Börsen des Landes befinden sich in Shanghai und Shenzhen.

Die Schaffung des neuen Handelsplatzes in Peking soll insbesondere der Finanzierung von kleinen und mittelgroßen Unternehmen dienen. Dafür soll die bereits als „dritte Börse“ bekannte National Equities Exchange and Quotations (NEEQ) aufgewertet werden. Die NEEQ wurde im Jahr 2013 gegründet als Direkthandelsplatz für KMU. Diese spielten eine „wichtige Rolle in der Förderung des Wirtschaftswachstums, bringen die wissenschaftliche und technologische Innovation voran und weiten die Beschäftigung aus“ hieß es in einer Mitteilung der Wertpapieraufsicht. Als primäres Ziel der neuen Börse gilt die Förderung der chinesischen „innovationsgetriebenen Entwicklungsstrategie“.

Zudem soll damit auch beabsichtigt sein, ausländische Unternehmen in die heimischen Aktienmärkte zu locken. Rund 6000 Unternehmen waren Ende des Jahres 2020 an der Pekinger NEEQ gelistet. Darunter waren knapp 94 Prozent kleine und mittlere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 34 Milliarden Euro. „Die Zentralregierung wird dem Pekinger Aktienmarkt große Bedeutung schenken, um kleine und mittelgroße Unternehmen zu unterstützen“, sagte Wang Dan, Chefökonom der Hang Seng Bank China.

Alipay in Aldi

Alipay
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Ab sofort ist es möglich, beim Aldi-Einkauf mit dem Smartphone über Alipay zu zahlen. Die neue Bezahlmethode soll insbesondere Kunden aus China den Einkauf erleichtern.

Mittlerweile ist es möglich, in allen Filialen von Aldi-Süd den Bezahldient Alipay zu verwenden. Bei Alipay handelt es sich um das Online-Bezahlsystem der Alibaba Group, welches mit mehr als 520 Millionen Usern weltweit die größte Payment- und Lifestyleplattform ist. Einschließlich dieses Dienstes bietet Aldi seinen Kunden damit inzwischen elf verschiedene Bezahloptionen an.

Besonders Kunden aus China sind bestens vertraut mit der Zahlung über das Smartphone. Mittlerweile sind Online-Bezahldienste in der Volksrepublik in allen Bereichen des Lebens, sei es beim Restaurantbesuch, beim Kiosk um die Ecke oder der Kauf eines Flugtickets, gang und gäbe. Oftmals ist es nicht mal möglich in China, bar zu bezahlen.

„Vor allem für chinesische Touristen und in Deutschland lebende Chinesen bietet die Einführung von Alipay bei ALDI SÜD eine komfortable Bezahlmöglichkeit, mit der sie bereits bestens vertraut sind, und die kontaktlos und sekundenschnell funktioniert“, schreibt Aldi Süd in einer Pressemitteilung. Um zu bezahlen muss lediglich mit der Alipay-App ein QR-Code am Terminal gescannt werden. Die App ist mit dem Bankkonto oder einer Kreditkarte des Kunden verbunden.

Nach eigenen Angaben ist Aldi Süd der erste deutsche Lebensmitteleinzelhändler, der Alipay als Option anbietet. Die Drogeriemarktkette dm bietet den Dienst bereits seit 2019 an

Miteinander ist immer schlauer

Deutschland China CAI

„Wir sind viel zu abhängig von China geworden.“ Am 30. August war dies der letzte Satz bei „Hart aber fair“ in der ARD. Um Corona ging es in der Sendung. Gesagt hat den Satz Gesundheitsminister Jens Spahn. Mit Corona hat er nur bedingt etwas zu tun. Im Gedächtnis der Zuschauer bleibt er jedoch hängen. Wie so viele Schlagzeilen der vergangenen Wochen und Monate, die vor China Fürchten lehren.

Eine sich wiederholende Diskussion. Erinnert sei an ein Ende Oktober 2010 vom Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft veröffentlichtes Positionspapier, das „Front“ gegen den chinesischen Wettbewerb in den Ländern Ost- und Mitteleuropas machte und nicht vor der Forderung nach einem Eingreifen der Politik zurückschreckte. In allen Einzelheiten wurde darin aufgelistet, wie China mit „unfairen Methoden“ strategische Partnerschaften in der Region aufbaue und damit in Wirtschaftszweigen Fuß fasse, die als unverrückbare deutsche Domäne gesehen wurden, selbstverständlich zum Schaden der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften. Das Papier las sich damals wie ein Aufschrei gegen eine Entwicklung, die „Globalisierung“ genannt wird. Dass chinesische Unternehmen irgendwann die „Globalisierungsfrüchte“ nicht nur begierig entgegennehmen wollten, sondern sich selbst auch in die „Gärten der Welt“ zur „Ernte“ begeben – hätte damit nicht gerechnet werden müssen? Eine Selbstverständlichkeit. Ebenso wie Wettbewerb, auf den sich damals deutsche Unternehmen in Ost- und Mitteleuropa scheinbar nicht oder nicht ausreichend vorbereitet hatten. Jedenfalls nicht den durch chinesische Unternehmen.

Heute, mehr als ein Jahrzehnt später ähneln sich die Argumente. Mit der Seidenstraße sichere sich China wirtschafts-strategische Vorteile, selbstverständlich mit Mitteln, die unseren Wettbewerbsvorstellungen widersprechen. Afrika, Lateinamerika. Dasselbe Spiel. Dieses Jahr kamen „Masken- und Impfstoff-Diplomatie“ hinzu, die China nutze, Einfluss zu erlangen. Dass unter anderem Deutschland mit einer Blockade der Freigabe von Patenten für den Impfstoff Bemühungen blockiert, Menschen in Ländern Covid-Schutz zu ermöglichen, in denen das Staatssäckel weniger prall gefüllt ist, um sich im Markt die notwendigen Impfstoff-Mengen sichern zu können – geschenkt.

Ähnlich sieht es bei Standards aus. Wer den technischen Fortschritt bestimmt, definiert auch die Normen. Jahrzehnte waren es die westlichen Industrieländer, die das Sagen hatten. Dass dies kein gottgegebenes Recht ist, wird den Europäern nur mit Kopfschmerzen bewusst. Denn China ist längst in bestimmten Bereichen technisch-technologischer Trendsetter. Westliche Unternehmen haben China auf den Sprung geholfen. Auch das sollte nicht vergessen werden. Und westliche Regierungen befeuern heute die chinesische Innovation um so stärker, je mehr sie versuchen, das Land vom globalen technischen Fortschritt zu entkoppeln. Da wundern Diskussionen, wie vor wenigen Wochen auf LinkedIn gelesen, die Vorstellung sei „gruselig“, China könne eines Tages die Standards in der Welt „diktieren“. Warum eigentlich? Weil es das Recht der „westlichen Welt“ ist, zu bestimmen? Vergessen wir an dieser Stelle nicht, den EU-Parlamentariern zu danken. Sie haben die Ratifizierung des zwischen der Europäischen Union und China mühevoll ausgehandelten Investitionsabkommens blockiert. Die Vereinbarung hätte den Europäern die Möglichkeit eingeräumt, am chinesischen Standardisierungstisch Platz zu nehmen. Und umgekehrt. Denn es steht ja außer Zweifel, ein Flickenteppich an Normen und Standards dient keinem. Davon können wir alle ein Lied singen, wenn wir an die Vielzahl unserer elektronischen Geräte daheim mit all ihren spezifischen Steckern und Adaptern denken.

Den Europäern haben ihre Parlamentarier eine Chance zur Harmonisierung (zunächst) aus den Händen genommen. Dass es weniger Miteinander als Folge gibt und einen Wettbewerb um technologischen Einfluss, darüber muss sich keiner wundern.

Weniger gegenseitige Vorhaltungen, mehr Kooperation – das sollte nicht nur in den wirtschaftlichen Beziehungen zu China ein Grundprinzip sein. Wer das „Gegeneinander“ dem „Miteinander“ vorzieht, verliert eher, als dass er gewinnt. Wer derzeit „entkoppelt“, die Frage ist noch nicht beantwortet. China wird es vom Westen vorgeworfen. Retourkutschen aus China gibt es auch. Was aber von chinesischen Politikern selten zu hören ist, sind Aussagen wie die eingangs zitierte des Gesundheitsministers, auch wenn gern unterstellt wird, der im neuen Fünfjahresprogramm beschlossene „Doppelte Kreislauf“ ziele de facto darauf.

Der Punkt ist, dass es nicht schlau ist, sich einseitig abhängig zu machen. Das gilt für Deutschland wie für China. Deutschlands Schwierigkeiten, in der Pandemie medizinische Produkte schnell und ausreichend zur Verfügung zu haben, haben dies ebenso deutlich gemacht, wie die Versorgungsengpässe mit Chips, mit denen chinesische Technologieunternehmen derzeit umgehen müssen. Diversifizieren darf aber nicht heißen, über Jahre aufgebaute Brücken abzureißen. Sie lassen sich möglicherweise später nicht wieder so schnell aufs Neue errichten.

Mietpreisgrenze: China will Wohnraum günstiger machen

Mietpreisgrenze
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Der Wohnungsmarkt in China ist hart umkämpft. Um Wohnraum günstiger für Käufer zu machen, führen die Behörden eine Mietpreisgrenze ein.

Aufgrund von besseren Perspektiven hinsichtlich Bildung und Arbeit zieht es viele , insbesondere junge, chinesische Bürger in die Großstädte. Damit die Mietpreise nicht unaufhaltbar in die Höhe schießen, führt die Regierung eine Mietpreisgrenze ein. Künftig dürfen die Kosten für die Anmietung einer Wohnung um maximal fünf Prozent pro Jahr steigen. „Neue Stadtbewohner und junge Menschen haben erst seit relativ kurzer Zeit gearbeitet und verfügen nur über ein geringes Einkommen, so dass sie kaum in der Lage sind, ein Haus zu kaufen oder Miete zu zahlen“, erklärte der stellvertretende Wohnungsbauminister Ni Hong. Fast drei Viertel aller Neubürger und jungen Leute mieten eine Wohnung in Großstädten.

Langfristig gilt das Ziel, das soziale Gefälle in der Volksrepublik zu verringern und „gemeinsamen Wohlstand“ zu schaffen. Die Problematik betrifft insbesondere die Metropolregionen um die Millionenstädte Shanghai oder Peking. Neubürger hoffen, auf lukrativere Arbeitsbedingungen und Beschäftigungschancen zu treffen in diesen Regionen. Besonders junge Leute, die erst vor kurzem ihr Studium abgeschlossen haben, können sich eine eigene Wohnung kaum finanzieren. Zudem sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren öfters durch Spekulation in die Höhe getrieben worden.

Dementsprechend haben die Hauptstadt Peking und die Wirtschaftsmetropole Shenzhen bereits vor geraumer Zeit angefangen, für ein größeres Angebot von Wohnräumen zu schaffen. In den vergangenen Monaten wurden bei der Anmietung auch Vorgaben seitens der Städte erlassen, um den Mieter zu schützen. So soll es Vermietern verboten werden, Kautionen in Höhe von mehr als einer Monatsmiete zu verlangen.

Videospiele: China beschränkt Spielzeit für Jugendliche

Videospiele
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Als Maßnahme gegen die Videospielsucht beschränkt China die Spielzeiten für Jugendliche. Videospiele dürfen demnach nur noch drei Stunden in der Woche gespielt werden.

Videospiel-Fans unter 18 Jahren in China erwarten nun strenge Regelungen. Von Montag bis Donnerstag soll es nun gar nicht mehr möglich sein, Online-Games zu spielen, von Freitag bis Sonntag dürfen Jugendliche dann lediglich eine Stunde spielen. Damit wollen Behörden gegen Spielsucht vorgehen, so die Berichterstattung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Zudem wird so der aktuelle Trend von strengen Regulierungsmaßnahmen gegen Tech-Unternehmen weiter fortgesetzt. Zuvor gerieten Unternehmen wie der chinesische Fahrdienstleister Didi und die E-Learning-Branche ins Visier der Behörden.

Die Ankündigung der neuesten Vorgaben hatte insbesondere negativen Einfluss auf die Aktien von Tencent, die danach deutlich sanken. Tencent gehört beispielsweise das populäre Online-Spiel „Honor of Kings“, das in China jeden Tag mehr als 100 Millionen aktive Spieler hat. Da es bei Online-Spielen in China ohnehin nötig ist, sich mit den Daten des Personalweises anzumelden, dürfte die Umsetzung der Regelungen kein größerer Aufwand sein. Offline-Spiele können dementsprechend aber weiterhin gespielt werden. Tencent versucht außerdem mit Gesichtserkennungstechnologie zu verhindern, dass junge Spielerinnen und Spieler nachts die Accounts ihrer Eltern nutzen, um Verbote und Sperren zu umgehen.

Zudem kündigten die Behörden an, Online-Spiele-Hersteller in Zukunft enger zu kontrollieren. Die Reaktionen im chinesischen Netz auf die Einschränkungen von Videospielen fallen gemischt aus. Besonderes Eltern von Jugendlichen begrüßen die Maßnahmen, viele finden die Regeln aber zu rigoros.

 

Investment-Dialog: Neue Modelle Deutsch-Chinesischer Investitionen

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Unter dem Motto „Neue Modelle deutsch-chinesischer Investitionen“ lud die Investment Plattform China/Deutschland, am 05. August zum Auftakt ihrer virtuellen Veranstaltungsreihe „Investment-Dialog“ ein.

Hochkarätige Vertreter von Germany Trade and Invest, GvW Graf von WestphalenNIO Group, Joyson Group, Startup Factory China und ElringKlinger Engineered Plastics Qingdao diskutierten miteinander und beantworteten Fragen zu den aktuellen Chancen und Herausforderungen für grenzüberschreitende Investitionen aus unterschiedlichen Perspektiven. Mehr als 90 Teilnehmer aus deutsch-chinesischen Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen verfolgten die eineinhalbstündige Online-Veranstaltung.

Markus Rieger, Vorstand der GoingPublic Media AG und Geschäftsführer der China Investment Media GmbH, führte die Zuschauer durch das Programm. Den Auftakt der Veranstaltung machten vier Impulsvorträge.

„Deutschland steht hoch im Kurs für ausländische Investoren“

Zunächst berichtete Robert Herzner, Director von Germany Trade and Invest Shanghai, über die aktuelle Entwicklung chinesischer Investitionen in Deutschland.  So ergab sich insgesamt ein Rückgang bei den FDI-Projekten um knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn die Gesamtzahl zurückging, stieg aber gleichzeitig  das Volumen auf einen neuen Rekordwert von 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2020 und es wurden viele  Arbeitsplätze geschaffen. Somit steht Deutschland also weiterhin hoch im Kurs für ausländische Investitionen. Die meisten Auslandsinvestitionen kamen dabei aus den USA, Schweiz, China und Großbritannien. Zu den wichtigsten Branchentrends gehören, laut Robert Herzner, neben klimaschonenden Mobilitätslösungen sowohl die Robotik als auch Pharma-Medtech-E-Health.

Im Anschluss gab Patrick Heid, Partner und Leiter der China-Praxis der Anwaltskanzlei GvW Graf von Westphalen in Shanghai, einen Einblick in das aktuelle Investitionsumfeld in China. Dabei scheute sich Heid nicht davor, auch mit einigen kritischen Worten die Situation vor Ort zu beleuchten. So sei das Wirtschaftsleben in China im Moment sehr politisiert: „Wir erleben in 2021 ein China mit einem Selbstbewusstsein, wie es in den letzten Jahrzehnten nicht vorhanden war.“ Dies sei an sich nichts Schlechtes, leider verschließe sich das Land aber zunehmend dem Westen gegenüber. Eine Entwicklung, die Patrick Heid mit Sorge betrachtet. Zudem erschwere das immer strengere regulatorische Umfeld den Unternehmen, die nach oder in China expandieren wollen, die weitere Geschäftsentwicklung im Land. „Es ist oft nicht klar, an wen sich die neuen Gesetze richten oder welche konkreten Pflichten für die Unternehmen gelten“, sagte Heid. Für die Zukunft hoffe er, dass sich China und der Westen wieder annähern. Bis dahin wäre es aber unter Umständen erwägenswert für deutsche Unternehmen, auch alternative Produktionsstandorte und Märkte zu sondieren.

„Wie bilden wir ein User-Enterprise?“

Ein Highlight der Veranstaltung war der Impulsvortrag vom Vizepräsidenten der NIO Group, Hui Zhang, in dem er die Europastrategie des jungen, aber bereits sehr prominenten Elektroautobauers erläuterte. Zhang legte dabei den Fokus insbesondere auf den Aufbau eines „User-Enterprise“. „NIO is never only about selling cars“, sagte Zhang. Der Konzern bietet seinen Kunden Online-Services wie die NIO App und offline ein Community-internes Netz von Lifestyle Locations. So solle im Zentrum von Oslo ein 2.000 Quadratmeter großes NIO House eröffnet werden. Es wird als Treffpunkt für Kunden und Fans, die untereinander ihre Erfahrungen austauschen möchten, dienen. Zudem soll NIO-Usern durch die innovative NIO-Power-Swap-Technologie eine einzigartige Charging-Experience geboten werden. Die Technologie ermögliche es, die Fahrzeugbatterien innerhalb von drei Minuten automatisch auszutauschen. Auf die Nachfrage, wann NIO plane, in den deutschen Automobilmarkt einzusteigen, verriet Zhang, dass NIO sein Deutschland-Debüt im nächsten Jahr anpeile. Noch in diesem Jahr werde der Elektrobauer seine Europa-Kampagne in Norwegen starten.

Zum Abschluss der Impulsvortragsreihe warf Dr. Mei Wu, Geschäftsführerin der Joyson Europe GmbH, einen Blick zurück auf zehn Jahre Erfahrungen mit M&A in Deutschland. Joyson Groupe hat in den letzten zehn Jahren eine Reihe von europäischen Automobilzulieferer erworben. Dadurch kann Joyson die Technologien, Kapazitäten und Märkte in verschiedenen Regionen allozieren. „Nur wenn man auf einer globalen Ebene alle Ressourcen integrieren kann, findet man die Synergie.“

„Im Vordergrund steht die lokale Kompetenz“

Im Anschluss an die Impulsvorträge folgte eine virtuelle Podiumsdiskussion mit Dr. Christian Haug von der Startup Factory China, Dr. Mei Wu, Joyson Europe, und Sun Bo, ElringKlinger Plastics Qingdao. In dieser diskutierten die Teilnehmer die aktuellen Chancen und Herausforderungen für grenzüberschreitende Investitionen.

Frage an Sun Bo: Was sind ihre Beobachtungen aktuell zum Thema internationale Lieferketten?

Sun Bo: „Für deutsche Unternehmen verbergen sich Chancen stärker hinter Risiken. Allerdings bleibt China weiterhin ein interessanter Markt. Wir müssen einfach schauen, wie wir smarter werden. Seit der COVID-19-Pandemie ist das Problem der Lieferkettenabsicherung vielen Unternehmen bewusst geworden. Unter anderem bei den Firmen, die China nur als verlängerten Arm für Produktionskapazität definiert haben, ist es wahrscheinlich, dass sie das Land verlassen werden. Die Firmen, die China als Absatzmarkt definiert haben, werden an Marktanteilen gewinnen.“

Wenn wir einen Blick auf zwei Jahre Pandemie werfen, begleitet von politischen Meinungsverschiedenheiten – wie kommt man da wieder raus?

Sun Bo: „Das ist natürlich eine große Frage. Ich denke, bis 2022 werden wir da noch nicht rauskommen. Die Frage für mich als deutsches Unternehmen sollte sein, was sollte man machen, um die Schwierigkeiten, die uns begleiten, zu managen. Im Vordergrund steht für mich insbesondere die lokale Kompetenz.“

Christian Haug: „Wenn ich es aus Sicht unserer Unternehmen sehe, die im chinesischen Markt agieren, dann sind wir wirtschaftlich draußen. Aber es eröffnen sich auch Chancen: In der Corona-Krise letztes Jahr haben China und die anderen asiatischen Staaten das größte Freihandelsgebiet der Welt eröffnet. Das ist zwar noch nicht implementiert, aber bietet natürlich trotz allen Risiken eine Chance, aus China oder einem anderen asiatischen Staat mit Wertschöpfung den ganzen Asien-Markt zu bearbeiten. Wichtig ist hierbei wie erwähnt die lokale Kompetenz.

Zwischen den USA und China ist das ein Kampf um die Führung in der Welt. So ein Dualismus wird uns lange begleiten. Aber das kennen wir aus der Geschichte, damit wird sich wirtschaftlich umgehen lassen.“

Frage an Dr. Mei Wu: Sie haben einen besonderen Blick auf die Cross-Border-Transaktionen und die Investitionsströme. Machen sie sich in der Thematik auch Sorgen bei Joyson?

Dr. Mei Wu: „Ein großes Problem sind vor allem die Reiseeinschränkungen. Aber genau auch wegen der Pandemie und anderen, wirtschaftlichen Unsicherheiten sehen wir, dass die langfristige Strategie von Joyson sich bewährt hat. Wir haben durch zehn Jahre Investition in jeder Region und in jeden wichtigen Standort von unseren Kunden unsere Kapazitäten aufgebaut. Wir sind bereits hier vor Ort. Wenn die Welt weiter offenbleibt, profitieren wir davon, wenn in der Welt verschiedene Städte ihre Türen ein wenig verschließen, sind wir bereits in jeder Region präsent. Das sehe ich als großen Vorteil der Strategie von Joyson.“

Abschließend zeigten sich die Veranstalter, sowie die Redner und die Gäste der Auftaktveranstaltung des Investment-Dialogs zufrieden. „Wir freuen uns über die erfolgreiche Umsetzung des ersten Events unserer neuen Veranstaltungsreihe. Dieses Format werden wir baldig fortsetzen“, sagte Markus Rieger, Vorstand der Going Public Media AG und Geschäftsführer der China Investment Media GmbH.

 

 

 

 

 

ID.3: VW E-Auto-Bestseller feiert China-Debüt

ID.3
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Volkswagen präsentiert seinen E-Auto-Bestseller ID.3 auf der Automobilmesse in Chengdu. Die Modelreihe wird im vierten Quartal auf den E-Auto-Markt in China starten.

Der ID.3 wird zusammen mit dem ID.4 X2 und ID.6 XV in Anting produziert. „Die weltweite Elektrifizierungs-Offensive von Volkswagen nimmt weiter schnell an Fahrt auf. Mit dem ID.3 führen wir innerhalb von nur sechs Monaten bereits die dritte vollelektrische Modellreihe in China ein“, sagt VW-Chef Ralf Brandstätter.

Auf dem weltweit wichtigsten Markt für Elektromobilität will das Unternehmen mit der Einführung vom ID.3 seine Position stärken. Der ID.3 zeigte bereits in vielen europäischen Ländern eine überzeugende Performance und macht Hoffnung für die ACCELERATE Strategie des Konzerns. „Die weltweite Elektrifizierungs-Offensive von Volkswagen nimmt weiter schnell an Fahrt auf. Nach dem ID.43 und dem ID.6 führen wir mit dem ID.3 innerhalb von nur sechs Monaten bereits die dritte vollelektrische Modellreihe in China ein. Damit machen wir deutlich, dass wir neben Europa auch in China eine führende Marktposition bei Elektro-Fahrzeugen anstreben.“

Über ein Frühbuchersystem können sich die chinesischen Käufer bereits vor der offiziellen Veröffentlichung eine Reservierung sichern. Volkswagen China CEO Stephan Wöllenstein sagt: „Mit dem ID.4 und dem ID.6 haben wir in den vergangenen Monaten zwei starke Modellreihen erfolgreich in den Markt eingeführt. Das Feedback unser Kunden ist vielversprechend, die Auslieferungszahlen entsprechen unseren Erwartungen. Mit dem ID.3 schaffen wir für unsere Kunden jetzt ein Angebot im wichtigen Kompaktsegment und decken so zusammen mit den weiteren ID.-Modellen einen großen Teil des Marktes ab.“

Auf dem lukrativen chinesischen E-Automarkt erwartet VW starke Konkurrenz. Neben dem US-amerikanischen Konzern Tesla befinden sich auch inländische Elektrofahrzeughersteller wie NIO, Xpeng oder Li Auto auf der Überholspur.

Internetnutzer in China – Eine Milliarde erreicht

Internetnutzer
Young people using mobile phone in public underground train . Urban city lifestyle and commuting in Asia concept .

Die Digitalisierung nimmt weiter zu. In China wurde die Marke von einer Milliarde Internetnutzer übersprungen.

Nach Angaben des staatlichen Informationszentrum zur Internetnutzung (CNNIC) gibt es in China erstmals mehr als eine Milliarde Internetnutzerinnen und Internetnutzer. So ist die Zahl der Chinesen, die im Netz unterwegs sind, in den letzten 6 Monaten um 21,75 Millionen gewachsen. Somit nutzen nach neuesten Stand vom Juni nun rund 1,011 Milliarden Menschen in der Volksrepublik das Internet. Insgesamt leben knapp 1,4 Milliarden Einwohner im bevölkerungsreichsten Land der Welt.

Insbesondere die Nutzung von Smartphones etabliert sich immer mehr in allen Ebenen des chinesischen Alltags. Handy-Apps werden mittlerweile für Kommunikation, Bezahlung, Essenbestellung und digitale Arztbesuche verwendet. Laut dem CNNIC werden die Nutzerzahlen kräftig von der Verbesserung der digitalen Infrastruktur, dem wachsenden Angebot im Netz und sowie einer besseren Logistik in kleinen Städten und auf dem Land angekurbelt. Auch der Online-Handel ist unter anderem wegen der Pandemie deutlich im Aufschwung.

Aktuell beträgt auf nationaler Ebene die Internetversorgung 71,6 Prozent, auf dem Land liegt die Abdeckung bei 59,2 Prozent. Internetunternehmen in China befinden sich derzeit allerdings in unruhigen Gewässern, die staatlichen Behörden haben zuletzt viele scharfe Regularien gegen die Tech-Branche des eigenen Landes erlassen.

SVolt: Batteryhersteller aus China investiert in Saarland

SVolt
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Das chinesische Unternehmen SVolt plant, Milliarden im Saarland zu investieren. Mit dem Großprojekt sollen so bis zu 2000 Arbeitsstellen geschaffen werden.

Ende 2020 hat der Konzern angekündigt, eine Ansiedlung im Saarland zu errichten. Mit der Ansiedlung wird das Unternehmen auch eine Summe von rund Zwei Milliarden Euro investieren. Zudem werden bis zu 2000 Jobs beim Automobil-Battery-Hersteller entstehen. Relevant sind hierbei der Heusweiler Ortsteil Eiweiler, wo Lagerhallen für den Versand gebaut werden, und die Produktionsstätte Überherrn.

Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger feiert die Ansiedlung von SVolt als großen Erfolg, weil sich das Saarland bei der Standortwahl des chinesischen Konzern gegen viele Bewerber aus ganz Europa durchsetzen konnte. Der Einstieg von des Herstellers im Saarland wird aber auch vereinzelnd kritisiert. Kritiker befürchten ein Risiko für die Umwelt, insbesondere wegen des enormen Wasserverbrauchs. Um Gemüter zu beruhigen und Ängste vorzubeugen hat das Unternehmen mit Vertretern der Landesregierung bereits mehrere Veranstaltungen organisiert.

SVolt startet Werbekampagne

Aktuell investiert der Batteriehersteller viel Aufwand in eine groß angelegte Werbekampagne. So soll das SVolt-Magazin, welches landesweit an mehr als 250.000 Haushalte verteilt wird, für mehr Reichweite sorgen. Zudem wirbt das Unternehmen im Netz mit einem Video, welches die umweltschonende Batterieproduktion von SVolt veranschaulicht.

Ferner soll die Veröffentlichung der Veranstaltungsreihe „SVolt im Dialog“ geplant sein. In dieser will der Konzern mit Kritikern des Projekts ins Gespräch kommen und Ängste nehmen. Beteiligt sollen dabei unter anderem die beiden Bürgerinitiativen Freunde des Linslerfeldes (Überherrn)und Friedrichweiler im benachbarten Wadgassen.

Deutsche Exporte nach China im Rückgang

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die deutschen Exporte nach China im Vergleich zum Vormonat um 3,9 Prozent gesunken. Insgesamt verschmälerten sich die Ausfuhren auf einen Betrag von 8,4 Milliarden Euro.

Damit wurde der erste Rückgang seit August 2020 und zugleich das größte Defizit seit Mai 2020 verzeichnet. Damals sind die deutschen Exporte aufgrund der Pandemie um rund 12 Prozent eingebrochen. China ist nach wie vor der hinter den USA der zweitgrößte Abnehmer von Exporten aus Deutschland.

Das Exportgeschäft mit den Vereinigten Staaten ist im Juli um rund 15 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro gewachsen. Aufgrund mehrerer staatlicher Beihilfen verzeichnen die Amerikaner derzeit ein großes Wirtschaftswachstum. Zudem legen auch die Exporte nach Großbritannien zu: Die Ausfuhren zu dem Vereinigten Königreich wuchsen um 5,6 Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro.

Laut den Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind die Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union im Juli um 5,8 Prozent im Vormonatsvergleich gestiegen auf 52,8 Milliarden Euro. Gemessen am Vormonat Juni gab es hier kalender- und saisonbereinigt allerdings ein Minus von voraussichtlich 2,7 Prozent. Dennoch lagen die Exporte in diese sogenannten Drittstaaten – die knapp die Hälfte der deutschen Ausfuhren ausmachen – bereinigt um 7,8 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.