Bundesregierung verbietet Verkauf von Leifeld

Bereits vor Monaten gab es erste Hinweise, nun ist es tatsächlich passiert: Zum ersten Mal verbietet die Bundesregierung die Übernahme eines deutschen Unternehmens durch einen chinesischen Investor. Laut einer Online-Meldung der „Wirtschaftswoche“ will das Kabinett am 1. August nach Prüfung durch das Wirtschaftsministerium den Beschluss fassen, dass Leifeld Metal Spinning AG nicht an die Yantai Taihai Corporation verkauft werden darf. Die beteiligten Unternehmen selbst haben sich bisher nicht dazu geäußert.

China Western Power erwirbt Mehrheit an Goslar

China Western Power erwirbt für 6,503 Mio. EUR eine Mehrheitsbeteiligung von 51% an der Goslar GmbH. Das niedersächsische Unternehmen produziert vorwiegend Behältnisse für radioaktive Abfälle. Verkäufer der Anteile sind die Münchner Investmentgesellschaften Endurance Capital AG und die Pro Consult Plus UG, die jeweils 40,8% bzw. 10,2% abgeben. Der Käufer aus der südwestchinesischen Provinz Sichuan möchte mit Blick auf den wachsenden Bedarf für die Behandlung von radioaktiven Materialien in China mit dem Einstieg bei Goslar Zugang zu internationaler Spitzentechnologie erhalten und diesen Geschäftsbereich aufbauen.

Jifeng senkt Annahmeschwelle für Grammer-Angebot

Das öffentliche Übernahmeangebot von Ningbo Jifeng für die Grammer AG verfehlt offensichtlich bisher die Erwartungen: Jifeng setzt die Mindestannahmeschwelle für bereits laufende Offerte von 50% plus einer Aktie auf 36% herab. Gleichzeitig soll die Annahmefrist erst am 6. August auslaufen und nicht wie ursprünglich geplant am 23. Juli. Den Preis hebt der chinesische Investor nicht an. Die weitreichenden Standort- und Arbeitsplatzgarantien, die in einer Investitionsvereinbarung im Vorfeld vereinbart wurden, bleiben unangetastet.

Vielfältige Synergien

Die China European International Business School (CEIBS) hatte zum vierten Mal zu ihrem Europaforum geladen. Rund 300 Gäste fanden sich am 17. Juli in der BMW Welt in München ein. Neben mehreren Panels zur Digitalwirtschaft in China gab der CEO seltene Einblicke in einen der wichtigsten chinesischen Staatsfonds.

Chinesische M&A-Aktivitäten in Europa rückläufig

Die Zahl chinesischer M&A-Deals in Europa ist weiter rückläufig: Im ersten Halbjahr fiel die Anzahl er Übernahmen und Unternehmensbeteiligungen um 12% von 126 auf 111. Das Investitionsvolumen hat sich sogar mehr als halbiert: von 31,6 auf 14,9 Mrd. USD. Indes stieg in Deutschland das M&A-Volumen in ersten sechs Monaten des Jahres bei gezählten 22 Deals im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 6,7 auf 9,9 Mrd. USD. Ausschlaggebend hierfür war der Einstieg des chinesischen Autobauers Geely bei Daimler mit einem Volumen von geschätzt 8,9 Mrd. USD. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY.

Positive Projektlage entlang der Seidenstraße

Das Megaprojekt zur Wiederbelebung der Seidenstraße ist für einen Großteil der deutschen Unternehmen sowie auch der breiteren Öffentlichkeit nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Am 25. Juli veranstaltet die NürnbergMesse in Ihren Hallen unter dem Motto „Seidenstraße 2018 – Handeln auf neuen Wegen“ einen Kongress hierzu. Aus diesem Anlass beantwortet Prof. Dr. Christian Rödl die wichtigsten Fragen zu der Initiative der chinesischen Regierung und erläutert, wie deutsche Unternehmen davon profitieren können.

BMW erhöht Joint-Venture-Anteil an BBA

BMW wird als erster ausländischer Autobauer seinen Joint-Venture-Anteil auf über 50% ausweiten. Laut Medienberichten wurde am Rande des Besuchs von Ministerpräsident Li Keqiang zu den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin vereinbart, dass der Münchner Konzern den Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive (BBA) auf 75% anheben wird. Eine Erhöhung darüber hinaus sei demnach noch in der Diskussion. Weitere Einzelheiten zum Preis und den zeitlichen Ablauf der Transaktion sind noch nicht bekannt. Die chinesische Regierung greift mit der Erlaubnis ihrer neuen Regelung vor, das ausländische PKW-Hersteller erst ab 2022 eine Mehrheitsbeteiligung an Joint Ventures anstreben dürfen.

Basler erwirbt Geschäftsbereich von Sanbao Xingye

Die Basler AG erwirbt von ihrem langjährigen Distributionspartner Beijing Sanbao Xingye (MVLZ) Image Tech. Co., Ltd. deren Machine-Vison-Geschäft in China. Der Bereich wird in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert, das zunächst als Joint Venture geführt wird. Dabei wird der Ahrensburger Anbieter für Industriekameras die Mehrheit und Sanbao Xingye eine Minderheit halten. Bis Ende 2021 plant Basler dann auch die restlichen Anteile zu übernehmen. Zum Kaufpreis und weiteren Einzelheiten haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart.

Hybio Pharmaceutical und YF Capital übernehmen AMW

Ein chinesisches Käuferkonsortium aus Hybio Pharmaceutical und YF Capital kauft AMW. Die Investoren übernehmen alle Anteile an dem Spezialpharma-Unternehmen und dessen Tochtergesellschaft Endomedica. Ein erfolgreicher Exit für die bisherigen Anteilseigner: die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement, Bayern Kapital, die KfW, den IBG Risikokapitalfonds II, die BayBG und UVC Partners.

Negativliste weiter reduziert

Ende Juli tritt in China die neue Negativliste in Kraft. Darin werden Verbote und Einschränkungen für ausländische Unternehmen in mehr als zwanzig Investitionskategorien aufgehoben. Dies betrifft unter anderem die Sektoren Finanzen, Transport, Industriedienstleistungen, Infrastruktur, Energie und Rohstoffe sowie Landwirtschaft. Dies gaben die Reform- und Entwicklungskommission NDRC und das Handelsministerium MofCom am Freitag letzter Woche offiziell bekannt.

Jifeng legt offiziell Angebot für Grammer vor

Ningbo Jifeng hat am 25. Juni offiziell sein öffentliches Übernahmeangebot für Grammer vorgelegt. Das von der Familie Wang kontrollierte Unternehmen bietet den Aktionären des Amberger Automobilzulieferers 60 EUR pro Anteilsschein. Damit wird Grammer insgesamt mit 756 Mio. EUR bewertet. Die Mindestannahmequote liegt bei 50% plus einer Aktie. Jifeng hält bereits einen Minderheitsanteil von 25,5%. Die Aktionäre haben bis zum 23. Juli Zeit, das Angebot anzunehmen. Die Übernahme soll bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen sein. Die Finanzaufsicht Bafin hatte die Angebotsunterlagen Ende vergangener Woche genehmigt. Der gebotene Preis liegt deutlich unter den Höchstkursen der vorhergehenden Tage.

Gelingt SGCC doch der Einstieg bei 50Hertz?

Die State Grid Corporation of China (SGCC) hat einen zweiten Anlauf gestartet, um einen Minderheitsanteil an 50Hertz Transmission GmbH zu erwerben. Laut einem Bericht des Handelsblatts hat das chinesische Staatsunternehmen bereits einen Kaufvertrag über eine Beteiligung von 20% an dem deutschen Hochspannungsnetzbetreiber unterschrieben. Doch wie schon beim ersten Einstiegsversuch Anfang des Jahres könnte die Transaktion noch scheitern: Die belgische Netzgesellschaft Elia hat noch bis Mitte Juli Zeit, abermals von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Die Bundesregierung steht der Beteiligung nach wie vor ablehnend gegenüber.