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Macroscope: Chinas alternativer Erholungspfad

Das Umfeld bleibt schwierig, aber Chinas Zentralbank verfügt über jede Menge geldpolitische Manövriermasse. Portfoliomanagerin Wenchang Ma glaubt, dass sich China in wirtschaftspolitischer Hinsicht von anderen bedeutenden Märkten abkoppeln wird. Das eröffnet Chancen für Anleger.

Dass die Berichtssaison über das zweite Quartal in China in diesem Jahr sehr schwach ausgefallen ist, war keine Überraschung, nachdem mehrere Lockdowns die chinesische Wirtschaft im April und Mai ausgebremst hatten. Der Investmentausblick für China wird jetzt seit 2021 durch mehrere Belastungsfaktoren überschattet, die von weitreichenden Regulierungsreformen über den schwachen Immobilienmarkt bis hin zu wiederholten Covid-19-Ausbrüchen reichen. Dank seines umfangreichen Arsenals an geld- und fiskalpolitischen Instrumenten zum Anheizen der Konjunktur wird sich China in wirtschaftspolitischer Hinsicht jedoch voraussichtlich weiter von anderen bedeutenden Märkten abkoppeln.

Mit einer derartigen Divergenz ist das Land in jüngster Zeit gut gefahren. China hat seit Beginn der Pandemie eine andere Politik verfolgt als andere große Volkswirtschaften. Das ist ein Grund, warum sich die chinesische Wirtschaft schneller erholt hat als der Rest der Welt. China ist eine der wenigen großen Volkswirtschaften mit positiven Realzinsen, bei einer vergleichsweise moderaten Inflation – im August lag diese bei 2,5%. Daran hat die chinesische Regierung mit ihrem Verzicht auf weitreichende geldpolitische Stimulusmaßnahmen einen nennenswerten Anteil. Gleichzeitig hat die Null-Covid-Politik die Inlandsnachfrage gedämpft. Auch das hat zur Eindämmung der Inflation beigetragen.

Divergierende Politik

Die People‘s Bank of China unterstützt die Erholung, indem sie die Leitzinsen senkt, neue Kredite über die staatlichen Banken vergibt und die Sätze für Barmittelreserven, die Banken zur Sicherheit vorhalten müssen, reduziert. Im Gegensatz dazu sehen sich die meisten anderen großen Zentralbanken angesichts der hohen Inflation dazu gezwungen, die Zinsen rasch anzuheben. Dadurch sollte sich der mittelfristige Ausblick für China im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften verbessern.

Ein stärkeres Wiederaufflammen von Covid-19 und Ansteckungsrisiken durch einen weltweiten Abschwung könnten dem entgegenstehen. Was Covid-19 angeht, wird Chinas strikter Kurs zur Bekämpfung des Virus zunehmend in Frage gestellt. Etwaige weitere Ausbrüche dürften jedoch weniger folgenschwer sein. Zum einen liegt die Impfquote im landesweiten Durchschnitt inzwischen bei 90%, zum anderen verfolgt die chinesische Regierung jetzt eine gezieltere Strategie zur Eindämmung der Omikron-Variante, zum Beispiel mit rollierenden 48-stündigen Lockdowns und Massentests anstelle längerer Lockdowns für alle.

Immobiliennachfrage weiter intakt

Ein weiterer potenzieller Belastungsfaktor ist der Immobiliensektor. In den vergangenen 18 Monaten haben mehrere Zahlungsausfälle überschuldeter chinesischer Immobilienentwickler für Negativschlagzeilen gesorgt. Einem Bericht von S&P Global Ratings zufolge droht rund 20% der bewerteten chinesischen Bauträger ohne zusätzliche Finanzierung die Zahlungsunfähigkeit.[1] Allerdings sind diese Probleme auf angebotsseitige Reformen und nicht auf eine fehlende Nachfrage zurückzuführen. Die Regierung ist hart gegen die schuldenfinanzierten Wachstumsstrategien der Immobilienentwickler vorgegangen. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Nachfrage weiterhin robust ist. Auch dank eines seit mehreren Jahrzehnten ungebrochenen Urbanisierungstrends sind die längerfristigen Aussichten für chinesische Immobilienentwickler mit soliden Bilanzen daher intakt.

China hat mehr als 40 Jahre gebraucht, um zu dem globalen Produktionszentrum zu werden, das es heute ist. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird das Land jetzt voraussichtlich die USA als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Im verarbeitenden Gewerbe, das rund 27% zum chinesischen BIP beiträgt, liegt der Fokus zunehmend auf Premiumisierung und Effizienzsteigerung. In den vergangenen zehn Jahren hat sich Chinas wirtschaftlicher Schwerpunkt von der Industrie zu innovationsorientierten Dienstleistungen verlagert. Dadurch sind Chinas Wachstumshebel zunehmend technologiegetrieben. Sehr deutlich wird das an Chinas weltweit führender Positionierung in der Produktion von Batterien für E-Fahrzeuge. Letztlich dürfte dies helfen, die Folgen einer negativen demografischen Entwicklung abzufedern – in den kommenden Jahrzehnten wird die niedrige Geburtenrate in China dazu führen, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft.

Attraktive Bewertungen

Ungeachtet der allgemein schlechten Marktstimmung in diesem Jahr halten wir die Parameter weiter für attraktiv. Im Mai und Juni – zwei guten Monaten – hielten die Anleger Ausschau nach Einstiegsmöglichkeiten. Im Juli und August konnte sich der Markt dann aber nicht der globalen Makroschwäche entziehen. Für langfristig orientierte Investoren eröffnen sich jedoch zunehmend interessante Anlagemöglichkeiten. Chinesische Aktien sind sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich zu anderen globalen Märkten relativ günstig bewertet. Die On- und Offshore-Indizes CSI300 und MSCI China notieren mit einem KGV von 10,8 bzw. 9,6 auf Basis der Konsensgewinnschätzungen für die nächsten zwölf Monate, verglichen mit 16 in den USA, 14,1 für die Industrieländer insgesamt und 13,6 für die globale Benchmark – den MSCI All Country World Index[2].

Das ist ein ordentlicher Aufschlag für langfristige Investoren, zumal das makroökonomische Umfeld in China stabiler ist als in den Industrieländern, die weiter gegen die Inflation ankämpfen. Falls die Unternehmensgewinne dieses Sentiment in der nächsten Ergebnissaison bestätigen sollten – insbesondere in den Sektoren, die von den steigenden Verbraucherausgaben infolge der Lockdown-Lockerungen profitieren werden –, könnte dies eine nachhaltigere Kurserholung unterstützen.

1 S&P Global Ratings, 2022, „China’s Property Downcycle Won’t End With Policy Easing“

2 Quelle: Goldman Sachs, Factset, I/B/E/S, MSCI, Worldscope. September 2022

Drucktechnologieunternehmen Hangzhou Honghua erwirbt TEXPA

Close-up of woman working on modern computerized embroidery machine creating green floral pattern.

Honghua Digital Technology aus Hangzhou ist mit einer Marktkapitalisierung von 11,96 Mrd. CNY (1,72 Mrd. EUR) an der Shanghai Börse notiert und auf digitale Tintenstrahldrucktechnologie und -ausrüstung sowie damit verbundene Dienstleistungen spezialisiert. Seine Produkte kommen in vielen Bereichen zum Einsatz, insbesondere auch in der Textilindustrie unter dem Marktnamen Atexco. Insofern liegt der gerade erfolgte Erwerb von TEXPA, einem mittelständischen Textil- und Familienunternehmen aus Saal an der Saale, nahe. Von Georg von Stein

TEXPA zählt zu den weltweit führenden Herstellern von vollautomatischen Maschinen zum Schneiden, Nähen, Falten und Verpacken von Heimtextilien. Mit der strategischen Akquisition des Maschinenherstellers stärkt Honghua sein Produktportfolio und seine Marktposition im Bereich Textilindustrie. Aber auch auf Seiten von TEXPA soll die Akquisition helfen, die frühere Vormachtstellung auf dem chinesischen Markt im angestammten Segment zurückerobern. Xiaotuan Jin, Chairman von Honghua, betont denn auch seine Zufriedenheit darüber, TEXPA als den „BMW“ unter den Konfektionsanlagen nun in seinem Portfolio zu haben. Gemeinsam mit der Mannschaft in Deutschland wolle man das Unternehmen weiterentwickeln.

Verkäufer sind die derzeitigen Gesellschafter Johannes Graf von Westphalen und Ilka Gräfin von Westphalen. Graf von Westphalen wird für weitere 2 Jahre Geschäftsführer von TEXPA in Deutschland bleiben. Auf Seiten Honghuas erfolgte der Erwerb der TEXPA Holding GmbH, künftig TEXPA GmbH (TEXPA), über ihre Schweizer Tochtergesellschaft GLOMIC Sàrl.

Beraten wurde Hangzhou Honghua Digital Technology von dem Team von King Wood Mallesons um Dr. Sandra Link (Gesellschaftsrecht) und Markus Hill (Steuerrecht). Die rechtliche Beratung umfasste dabei die Änderung der Gruppenstruktur der TEXPA vor Abschluss des Unternehmenskaufs, die steuerliche Analyse der Umstrukturierung, die Durchführung der rechtlichen Due Diligence, den Entwurf und die Verhandlung der Transaktionsdokumente und weiterer damit zusammenhängender Themen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben.

China beschleunigt Prozess wirtschaftlicher Entkopplung

modern high-speed train at the station. Part of the train, coupl

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde bei den Olympischen Spielen in Peking zwischen Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping vorbesprochen. Beim Gipfeltreffen der sogenannten „Shanghai-Gruppe“ (SCO) in Usbekistan haben beide Länder nun eine noch engere Kooperation vereinbart. „Der neue Schulterschluss zwischen Putin und Xi  stärkt Chinas strategische Position. Nicht nur die wertebasierte globale Ordnung, sondern  auch die Dominanz der USA, geraten künftig noch stärker unter Druck. Gleichzeitig arbeitet China intensiv am Aufbau einer weitgehend autonomen wirtschaftlichen Hemisphäre“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.

Globaler Systemkonflikt verstärkt sich

Der Krieg gegen die Ukraine stehe für eine neue Zeit, in der Großmächte wie Russland oder China sich offen gegen das westliche Wertemodell und dessen Führungsmacht USA stellten. Russlands Angriff sei insofern Ausdruck eines harten Systemkonflikts zwischen dem Westen und einer Gruppe globaler Herausforderer. Dieser Konflikt befinde sich erst in einem relativ frühen Stadium, werde aber in kommenden Jahren deutlich an Intensität gewinnen. „Die nächste globale Konfliktlinie liegt in Taiwan. Chinas Ziel einer ‚Wiedervereinigung‘ wird von Xi Jinping weiter vorangetrieben und droht in einer direkten Konfrontation mit den USA zu enden“, betont Rapp.

Die neue Achse Russland – China

Der Taiwan-Konflikt und andere Probleme zwischen China und den USA hätten bereits ein hohes Maß an Eskalationspotential erreicht. Nun komme durch die neue Partnerschaft zwischen Russland und China aber noch ein weiterer Aspekt hinzu, der große strategische Bedeutung habe. „Indem Xi Jinping Russland gezielt als Energie- und Rohstofflieferanten nutzt, verschafft sich China für die Zukunft eine Reihe entscheidender Vorteile“, erklärt Rapp. „China gewinnt dadurch nicht nur eine dauerhafte Rohstoffbasis und neue Käufer für chinesische Produkte, sondern zugleich auch einen nützlichen Vasallen für jeden zukünftigen Konflikt mit den USA“, so Rapp.

China-zentrierte Hemisphäre als Ziel

Durch die engere Verbindung mit Russland komme Xi Jinping seinem strategischen Ziel näher, Chinas wirtschaftliche und politische Position zu transformieren. „China soll von einem Exportland, das eng in das System der Globalisierung eingebunden ist, zum Zentrum einer weitgehend autarken ‚chinesischen Hemisphäre‘ werden, in der China eigene Regeln setzt“, betont Rapp. China habe dann immer noch Zugriff auf wichtige Transaktionsnetze, sogar im ‚globalen Süden‘, könne sich dabei aber immer mehr der bestehenden Weltwirtschaftsordnung entziehen. „Die strategische Entkopplung von China läuft schon und wird sich weiter beschleunigen. Darin liegt ein ernstes Risiko, denn eine Aufspaltung der Weltwirtschaft hätte gravierende Konsequenzen. Unternehmer und Investoren sollten diesen neuen Trend sehr eng verfolgen und keinesfalls unterschätzen“, so die Analyse des FERI Cognitive Finance Institute.

Kaffee stimuliert Investitionen in China

Asian woman drinking coffee and thinking at desk

Chinas zunehmend urbanisierte und wohlhabende Bevölkerung trinkt mehr Kaffee denn je zuvor. Von 2018–19 bis 2020–21 stieg laut USDA 2022 der Kaffeekonsum in China um 140 %. Die daraus resultierenden Marktchancen spiegeln sich auch in den Aktivitäten von Investoren wider. Von Georg von Stein

Die Kaffeeindustrie Chinas erreichte 2021 einen Marktvolumen von 381,7 Mrd. Yuan, so Zhang Ruidong, Direktor des Alibaba New Service Research Center gegenüber China Daily. Dies entspräche einem Anstieg von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2025 solle der gesamte chinesische Kaffeemarkt gar die Marke von 1 Bio. Yuan überschreiten. Dabei wirkt insbesondere Online als starker Treiber, denn die Zahl der Online-Konsumenten wuchs von 2019 auf 2021 besonders stark an, nämlich um 150 Prozent. Aber auch importseitig zeigt sich der Kaffeeboom. Mit 122.800 Tonnen Kaffeebohnen stieg die Einfuhr im Jahresvergleich um 74 Prozent.

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Chinesische Kaffeeimporte von 2018 bis 2021
https://www.austrade.gov.au/news/insights/insight-coffee-s-growing-popularity-in-china-brews-export-opportunities
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Chinesische Kaffee-Importe, Produktion und Konsum (in Mio 60-kg-Säcken Kaffee)
https://www.austrade.gov.au/news/insights/insight-coffee-s-growing-popularity-in-china-brews-export-opportunities

Die Dynamik drückt sich ebenfalls in der Zahl neuer Kaffeeunternehmen aus. 25.900 Firmen wurden im Kaffeebereich im vergangenen Jahr landesweit in China eröffnet -ein Anstieg von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig expandieren auch bestehende Kaffeemarken schnell durch weitere neue Filialen.

Koffein für Investoren

Der Kaffeeboom schlägt sich auf der Investitionsseite nieder. So befindet sich das 2017 gegründete chinesische Unternehmen Luckin Coffee auf Expansionskurs. Im Mai diesen Jahres meldete man einen Umsatzsprung von fast 90 % und einen ersten Gewinn trotz herausfordernder Covid-Sperren. Insgesamt unterhält Luckin Coffee 6.580 Geschäfte auf dem chinesischen Festland, und betreibt mit in etwa 5.650 Filialen mehr als Starbucks in China.

Der japanische Kaffeeeinzelhändlers Lucky Ace International Ltd., bzw. der chinesische Betreiber seiner Kaffeekette in China, % Arabica, ist auf Expansionskurs. Man erwägt eine neue Finanzierungsrunde von etwa 300 Mio USD und hat sich bereits an potenzielle Investoren für die Runde gewandt. Für das Geschäft im Land strebt % Arabica dabei eine Bewertung von bis zu 1,2 Mrd. USD an.

Auch bei Manner Coffee, einer Kaffeekette aus Shanghai hatte man bereits für März die Eröffnung von 200 neue Cafés in 10 Städten China gemeldet: Shanghai, Peking, Wuhan, Chengdu, Nanning, Haikou, Shenzhen, Suzhou, Hangzhou und Chongqing.

In Shanghai boomt das Kaffeegeschäft

Auch in Shanghai trägt man dem Kaffee Boom also Rechnung. Dort wurde am 4. August der Hongqiao International Coffee Harbour als Kaffeehandels- und Ausstellungsplattform zertifiziert. Ab 2025 – bis zum Ende des 14. Fünfjahresplans (2021-25)- soll dort ein jährliches Handelsvolumen von 10 Mrd. Yuan (1,47 Mrd. USD) erreicht werden, so Zhu Jing, stellvertretender Geschäftsführer der Shanghai Hongqiao International Import Commodity Exhibition and Trade Co. Parallel hofft man auch, dass in Shanghai ein Preisindex für Kaffeebohnen eingerichtet wird, um eine einflussreichere Rolle in der weltweiten Kaffeeindustrie zu bekommen.

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https://stir-tea-coffee.com/tea-coffee-news/usda-strong-demand-for-coffee-imports-in-china/

Am 4. August wurde auch die Shanghai Coffee Industry Association ins Leben gerufen. Sie will künftig Talenttrainingsveranstaltungen und Barista-Qualifikationswettbewerbe abhalten, um das Niveau des Shanghaier Kaffeesektors auf unterschiedlichen Ebenen zu verbessern. Mao Fang, Vizepräsident von Meituan sagt unter Berufung auf einen Bericht gegenüber China Daily, dass die Zahl der Cafés in Shanghai am 30. Juni 7.857 erreicht habe. Angesichts dieser großen Anzahl von Cafés in Shanghai würden mehr als 23.000 Baristas in der Stadt benötigt, so Xia Yuan, General Manager des Geschäftsbereichs Innovation von Tim Hortons China.

Verglichen mit den Vereinigten Staaten und Japan hinkt der Konsum bei frisch gebrühtem Kaffee in China aber noch weit hinterher. Der jährliche Konsum von frisch gebrühtem Kaffee liege, so Mao Fang, auf dem chinesischen Festland derzeit bei 1,6 Tassen pro Person. Für Chinesen, die in Städten der ersten und zweiten Reihe leben, sei die Zahl mit 3,8 Tassen pro Person etwas höher. In Japan und den USA liegen die Zahlen aber bei 176 bzw. 313. Insofern bietet der wachsende chinesische Appetit auf Kaffee nun interessante Chancen für Investoren.

Vgl. http://www.chinadaily.com.cn/a/202208/17/WS62fc3fc9a310fd2b29e729e2.html

Gut ist das nicht

Deutschland China CAI

Fast scheint es, Deutschland hat eine staatlich gelenkte Wirtschaft. Und die Bundesregierung kann entscheiden, welche Strategien die Unternehmen verfolgen. Jedenfalls drängt sich der Eindruck beim Lesen der Eckpunkte der Strategie auf, die Robert Habeck, dem grünen Bundeswirtschaftsminister, vorschweben, wenn es um die künftige Gestaltung der deutschen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit China geht. Wie weiland Peter Altmeier, der eine Wirtschaftsstrategie vorlegte, die einer Kopie von „Made in China 2025“ glich und eine eindeutige Stoßrichtung hatte, will jetzt auch Habeck „einen schärferen Kurs gegen China“ einschlagen, wie er im Interview mit Reuters diese Woche sagte. Setzt er sich durch, ist nichts Gutes zu erwarten. Dafür aber ein neues „Schlachtfeld“ der Konfrontation. Ob Deutschland dabei gestärkt herauskommt, ist anzuzweifeln. Das Desaster der vergangenen Monate, in denen die Bundesrepublik in eine der schwersten Wirtschaftskrisen manövriert wurde, sollte zumindest Warnung sein.

„Abhängigkeiten“ – das scheint das neue Schreckgespenst zu sein. Erst Russland, jetzt China. Um Unabhängigkeit zu erzwingen, manövriert sich die Bundesregierung in neue Abhängigkeiten, die, glaubt man den Berliner Strategen, freilich, weil „wertebasiert“, ganz andere sind. Da wird dann auch nicht so genau hingeschaut, da werden Ideale grün-nachhaltiger Politik ohne mit der Wimper zu zucken über den Haufen geworfen. Egal. Hauptsache wir machen jetzt alles anders.

Keine Unterstützung bei Chinainvestitionen

Deutsche Unternehmen sollten nach dem Willen des Ministers künftig nicht mehr unterstützt werden, wenn sie in China investieren. Er bringt den Gastgeber des diesjährigen G20-Gipfels ins Gespräch: Förderkredite sollten eher in Vorhaben in Indonesien fließen. Gut für Indonesien. Ein Ersatz für China ist es aber nicht. Allein ein Vergleich der Marktgröße sagt vieles: 1,4 Milliarden Chinesen stehen 270 Millionen Indonesier gegenüber. Ganz abgesehen davon, ließe sich auch über Indonesiens Demokratie streiten.

Deutschland investiert am meisten in China

Der Minister beklagt den „unlauteren“ Wettbewerb in China, der nicht länger hingenommen werden soll. Eine Klage, die vor allem von der Europäischen Handelskammer in China immer wieder vorgebracht wird. Deutsche Unternehmen hat dies aber nicht daran gehindert, in dem Land über Jahrzehnte gute Geschäfte zu machen. Kapital sei ein „scheues Reh“, heißt es allgemein. Nach China zu fließen, war es ganz und gar nicht scheu, wie die neueste Analyse der Rhodium Group zeigt. Seit 2003 entfällt auf Deutschland der größte Anteil europäischer Direktinvestitionen in China. 43 Prozent waren es damals. Der Höhepunkt wurde mit 51 Prozent im Jahr 2018 erreicht. 2021 waren es 46 Prozent. Für Autohersteller, Chemieunternehmen, Lebensmittelproduzenten, Pharma- und Biotechnologiefirmen sowie Anbieter von Konsumgütern bleibt das China-Geschäft ein Wachstumsmotor. Kein Zweifel, China profitiert davon, nicht weniger die Konzerne, aber auch der deutsche Wohlstand. Das wollen Habeck und Co. aufs Spiel setzen?

Handelsvolumen zwischen Deutschland und China steigt

Die Bedeutung Chinas als Absatzmarkt für deutsche Waren räumt der Minister ein. Nach chinesischen Zollstatistiken legte das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern im ersten Halbjahr 2021 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Auf knapp 114 Milliarden US-Dollar. Chinas Export nach Deutschland stieg kräftig, die Importe gingen zurück, in absoluten Zahlen besteht jedoch Parität. Wo in Asien können deutsche Waren im selben Umfang abgesetzt werden? Habeck wird das nicht beantworten können. Ihm sollte aber klar sein, setzt die Bundesregierung Schranken in der wirtschaftlichen Kooperation mit China, würden die Schranken auch auf der anderen Seite schnell geschlossen werden. Ob dann so schnell Ersatz für Seltene Erden und andere strategische Rohstoffe, für Batterien oder Halbleiter made in China zu finden sein wird, ist stark zu bezweifeln. Deutschland würde noch weiter in die Krise schlittern, und hat dabei schon jetzt genug „Ärger am Hals“.

Kluges Handeln sieht anders aus. Globalisierung auf neue, gerechtere Füße zu stellen, darüber ließe sich reden. Ja, das muss sogar das Bestreben sein. Wer aber alles daransetzt, China dabei in irgendeiner Form einzuengen oder gar auszuschließen, gibt der Globalisierung den Dolchstoß.

3 Fragen an: Dr. Christian Haug (Startup Factory China)

Dr. Christian Haug ist Partner und Deutschlandgeschäftsführer der Startup Factory China.

Von den ersten chinesischen Outbound-Investments über die Boomphase mit mehr als 100 Cross-Border-M&A Deals jährlich bis zu den aktuellen „Krisen“ rund um COVID, Reisebeschränkungen und geopolitischen Unsicherheiten ist viel passiert. Beschreiben Sie uns als China-Kenner mal die aktuelle Lage im Investmentgeschäft zwischen China und Deutschland!

Die COVID-Politik in China und der damit verbundene, fast zum Erliegen gekommene persönliche Austausch in beide Richtungen ist sicher der größte Hemmschuh für die Investitionstätigkeit. Das gilt besonders für kleinere und mittlere Unternehmen für die der Aufbau von Vertrauen in Geschäftsbeziehungen vor allem über persönliche Treffen funktioniert, weit mehr noch als für in China etablierte deutsche Konzerne mit starken chinesischen Organisationen. Sowohl in China als auch der EU gibt es darüber hinaus regulatorische Aktivitäten, die Investitionen zumindest nicht attraktiver machen, sei es die striktere Kontrolle bei chinesischen M&A Aktivitäten in Deutschland, oder die ausgebaute IT- und Daten-Gesetzgebung in China, die das grenzüberschreitende Nutzen von in China gesammelten Daten für deutsche Firmen gerade in Richtung digitaler Geschäftsmodelle erschweren.

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Dr. Christian Haug ist seit 20 Jahren in China unternehmerisch aktiv und unterstützt deutsche Mittelständler operativ beim Aufbau von Produktionsunternehmen und eigener Organisation in China.

Der Bezug zu China ist für Sie auch heute noch Kernkompetenz und Geschäftskonzept zugleich. Warum wird Beteiligungsgeschäft zwischen Deutschland und China bleiben, auch wenn die Beziehungen wieder sehr „politisch“ geworden sind?

Der asiatische Markt wird allein auf Grund der Zahl der Konsumenten immer wichtiger und die asiatischen Staaten haben einiges getan um über Freihandelsabkommen, zuletzt RCEP, auch institutionell eine Art Binnenmarkt zu entwickeln. China ist trotz Japan, Südkorea oder Indien der zentrale Akteur, ob uns das „politisch“ gefällt oder nicht. Wir erleben chinesische Unternehmen immer öfter als Wettbewerber z.B. für jeden sichtbar beim Bau von Akkus und Elektromobilität aber auch im Maschinenbau, übersehen aber noch immer oft die zunehmende Innovationsstärke dieser Unternehmen. Auch wenn Produktentwicklungen dort oft eher inkrementell verlaufen, so sind die sehr schnellen, kundenzentrierten Entwicklungszyklen chinesischer Unternehmen ein herausragendes Beispiel für Adaption, Umsetzung und Kundennähe. Nur wer vor Ort ist wird die Stärken und Schwächen der Konkurrenz beurteilen können, von Geschwindigkeit und Innovationen lernen können und in seine weltweite Strategie mit einbeziehen. Chinesische Produkte, Innovation, Wettbewerber und Partner auf dem Radar zu haben, wird unerlässlich sein, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu bewahren oder auszubauen.

Das Modell des „German Mittelstand“ und auch unsere mittelständischen Unternehmer-Persönlichkeiten werden von den Menschen in China unglaublich geschätzt, dies auch im Vergleich zu Unternehmen aus den USA oder manchem europäischen Nachbarn. Hat sich hieran in den letzten Jahren etwas geändert, oder werden wir (nach Ende der Reisebeschränkungen) auch wieder in gleichem Maße mit offenen Armen empfangen werden?

Je weniger direkten persönlichen Kontakt man hat, umso weniger weiß man voneinander und die Gefahr von Fehlinterpretationen steigt. Diese Tendenz wird verstärkt durch den vom USA-China Handelskonflikt verstärkten Nationalismus in China, wie auch vom hier in Deutschland oft sehr stark simplifizierten Chinabild, das der Vielschichtigkeit des Landes und ihrer Herausforderungen oft nicht gerecht wird. Diese Entwicklungen machen Sorgen, aber dennoch bin ich guten Mutes, dass sobald wir wieder mit weniger Einschränkungen nach China und umgekehrt auch Chinesen wieder nach Deutschland reisen können, wir die gegenseitige Wertschätzung wieder stärken können.

Update: Lieferkettencompliance im Chinageschäft – Ombudsanwalt als Lösung?

Judge's gavel. Symbol for jurisdiction. Law concept a wooden judges gavel on table in a courtroom or law enforcement office on blue background. China flag background

>> Dieser Artikel ist eine Aktualisierung des ursprünglichen Artikels „Lieferkettencompliance im Chinageschäft – Ombudsanwalt als Lösung?“ von Burkardt & Partner Rechtsanwälte. Grund für die Aktualisierung ist die Veröffentlichung des UN-Berichts zur Menschenrechtslage in Xinjiang.

Am 31. August 2022, um 23:52 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, hat das Büro von Michelle Bachelet, der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, acht Minuten vor  Ende ihrer Amtszeit den seit über einem Jahr erwarteten Bericht über Chinas Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang veröffentlicht (,,Bericht‘‘).

Nach Bachelet’s Bericht seien schwere Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang im Zusammenhang mit der Anwendung von Strategien zur Bekämpfung von Terrorismus und ,,Extremismus‘‘ durch die chinesische Regierung begangen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen.

Der Bericht basiert u. A. auf und den Aussagen von vierzig Betroffenen, unter denen die meisten behaupteten, dass sie in verschiedenen Einrichtungen in Xinjiang interniert worden seien oder dort gearbeitet haben, und den enthüllten Regierungsdokumenten (,,China Cables‘‘, ,,Xinjiang Papers‘‘, ,,Karakax List‘‘, ,,Urumqi Police Database‘‘ und die ,,Xinjiang Police Files‘‘) , die die UN-Menschenrechtskommissarin als ,,sehr wahrscheinlich authentisch‘‘ bewertet hat.

Die UN-Menschenrechtskommissarin ist im Bericht aufgrund der vorliegenden Informationen zur Folgerung gekommen, dass „ein substantieller Anteil der uighurischen und anderen mehrheitlich muslimischen Bevölkerung“ in den sogenannten VETC (Vocational Education and Training Centres) und anderen Einrichtungen in Xinjiang interniert worden sei.

Die in dem Bericht erwähnten Menschenrechtsverletzungen stützen sich auf das innerstaatlichen ,,Anti-Terrorismus-Gesetzesystem‘‘, das aus der Perspektive der internationalen Menschenrechtsnormen und -standards höchst problematisch ist. Es enthalte vage, weit gefasste und unbestimmte Konzepte, die den Beamten einen großen Ermessensspielraum bei der Auslegung und Anwendung umfassender Ermittlungs-, Präventiv- und Zwangsbefugnisse lassen.

Dieser Rahmen habe in der Praxis zu umfangreichen willkürlichen Freiheitsberaubungen von muslimischen Minderheitsangehörigen geführt, zumindest zwischen 2017 und 2019, da nach dem ,,Anti-Terrorismus-Gesetzesystem‘‘, „jede Art von Gesetzesverstoß durch einen Muslim als mutmaßlich ,,extremistisch‘‘ bewertet werden könne, so der Bericht.

Selbst wenn das VETC-System seitdem in seinem Umfang reduziert oder abgewickelt worden sei, wie die chinesische Regierung behauptet, bleiben der Gesetzesrahmen und die ihm zugrundeliegende Strategien weiter in Kraft.

Bezüglich des regelmäßig erhobenen Vorwurfs der Zwangsarbeit führt der Bericht auf, dass es Hinweise darauf gebe, ,,dass Arbeits- und Beschäftigungsprogramme in ihrer Art oder Wirkung diskriminierend zu sein scheinen und Elemente von Zwang beinhalten‘‘.

Der Bericht erhöht damit erheblich den Handlungsdruck auf deutsche und andere europäische Unternehmen, die ihre Produkte direkt oder indirekt aus Westchina beziehen und führt zur Verstärkung der Annahme der sogenannten „substantiierten Kenntnis“ nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Infolgedessen sind deutsche Unternehmen zur Ergreifung erforderlicher anlassbezogenen Maßnahmen verpflichtet, wie z.B. zur Durchführung einer Risikoanalyse, Verankerung von angemessenen Präventionsmaßnahmen, Einführung eines Systems zur Minimierung von Menschenrechtsverletzungen oder ggf. Aussetzung der Geschäftsbeziehung.

Merken Sie sich schon einmal den 13. September, 2022 vor, denn dann soll die Gesetzesvorlage der EU-Kommission für ein Einfuhrverbot von Produkten aus Zwangsarbeit vorgestellt werden. Ein solches Gesetz könnte die erste Stufe einer europäisch-chinesischen Sanktions- und Anti-Sanktionsspirale darstellen, die möglicherweise bestehende Tendenzen zum Decoupling noch verstärken. Selbstverständlich halten wir Sie zu diesen und anderen relevanten Rechtsthemen mit China-Bezug auf dem Laufenden!

Nähere Informationen zu unserer Tätigkeit als Ombudsanwalt finden Sie auf der Seite von Burkardt und Partner Rechtsanwälte: Ihr Ombudsanwalt für China.

>> Dieser Artikel ist eine Aktualisierung des ursprünglichen Artikels „Lieferkettencompliance im Chinageschäft – Ombudsanwalt als Lösung?“ von Burkardt & Partner Rechtsanwälte. Grund für die Aktualisierung ist die Veröffentlichung des UN-Berichts zur Menschenrechtslage in Xinjiang.

Unternehmensansiedlung und Produktionsstätten als chancenreiches Deutsch-Chinesisches Investitionsfeld

Der 6. Investment Dialog war dem Thema Unternehmensansiedlung und Aufbau von Produktionsstätten als chancenreiches Deutsch-Chinesisches Investitionsfeld gewidmet. Die ersten zwei Vorträge beleuchteten die Gelegenheiten von Unternehmen und Investoren, die dafür Chancen in China suchen. Die beiden anderen Vorträge waren auf die Bedürfnisse chinesischer Unternehmen und Investoren ausgerichtet, die Unternehmensansiedlung und Produktionsstätten in Deutschland und Europa aufbauen. Von Georg von Stein

Den ersten Vortrag hielt Benjamin Kille, der als Geschäftsführer der SGB Group über viel Erfahrung in den relevanten Themenstellungen verfügt. Als erstes warf er einen Blick auf aktuell relevante Umfeldfaktoren für die Unternehmensansiedlung in China. Neben stark steigenden Produzentenpreisen, der von der UN kritisieren Zwangsarbeit in China und dem Thema:  „Null covid und kein Ende in Sicht“ spielt für ihn auch der Anstieg der durchschnittlichen Lagermiete von 35,1 Yuan/qm in 2014 auf 44,3 Yuan /qm in 2019 eine mitentscheidende Rolle. Für Unternehmen seien nun Überlegungen wichtig, wie man Kosten optimieren kann. Neben „Rotstift“ Ansetzen und dem Outsourcing von Arbeitsschritten kommt heute auch der Standortwechsel innerhalb Chinas in Betracht. Denn aus Sicht von Benjamin Kille bietet das Umfeld von Shanghai nicht mehr unbedingt das optimale Umfeld. Sein Unternehmen organisiere Zweigstellen in China sogar so, dass man sie auch ohne Gründung einer eigenen Firma in China unmittelbar starten könne. Hilfreich sei hier auch die umfassende Aufstellung der SGB Group mit Büros in Hamburg, München, Shanghai(CN), HongKong(CN) Bangkok(TH) und der Erfahrung bei Themen wie Einkauf, Sourcing, Supply-Chain-Themen, B2C- oder B2B-Distribution, aber auch Vertragsabwicklung, Personalmanagement & Büroräume, Marketing & Vertrieb, Installation & After-Sales Service, Recht & Steuern.

Gewerbepark Yancheng in Jiangsu

Eine günstige Möglichkeit sich physisch anzusiedeln, bietet aus Sicht von Benjamin Kille der Gewerbepark in Yancheng, Jiangsu. Er ist in die moderne und junge Tier 3 Stadt Yacheng mit 1.39 Mio. Einwohnern eingebunden, deren gesamtes Verwaltungsgebiet gar 6.709.629 Einwohner umfasst. In Yacheng war bisher u.a auch der Hauptsitz von KIA Motors in China beherbergt.

Zu den Standortvorteilen von Yancheng zählt neben einem Flughafen mit internationalen Flügen auch die Meeranbindung über den Dafeng Port.  Und vor allem ca. 30% geringere Personalkosten im Vergleich zum Shanghaier Umfeld böten, so Kille, klare Vorteile für den neu entstehenden Gewerbepark in Yacheng.

Fabrikplanung in China

Wer nicht die flexible Niederlassung in einem Gewerbepark, sondern als nächstgrößere Lösung eine Produktionsstätte, sprich den Bau einer Fabrik plant, bekam wertvolle Hinweise im anschließenden Vortrag von Stephan Gaida, Geschäftsführer von BSInprocon Engineering Consulting. Er unterscheidet bei der Fabrikplanung als erstes zwischen Neubau oder Bestandsbau. Beim Neubau geht es um die Entscheidung: Eigene Investition oder Build to Suit, beim Bestandsbau steht die Frage im Vordergrund: Soll er in einem Industriepark gebaut werden oder soll eine Start-Up Factory genutzt werden. Die Analyse wichtiger Punkte wie Kosten, Leasingzeiten, Planungsänderungen und -freiheiten, Zeitschienen oder Verantwortlichkeiten analysierte Stephan Gaida dann im Einzelnen. Die Ergebnisse finden Sie in den drei folgenden Charts verdeutlicht, in denen die Kernaussagen ziemlich selbsterklärend dargestellt sind.

In Teil2 wird werden Sie dann die umgekehrte Seite beleuchtet finden, also Erfolgsfaktoren für chinesische Produktion in Europa, insbesondere wenn sie ein Investitionsfeld für chinesische Unternehmen ist.

Low Code Markt eröffnet Chancen in China

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Immer mehr Unternehmen in China setzen für ein schnelleres Wachstum auf digitale Transformation. Entsprechend steigt auch die Zahl von Entwicklern, die mit Low-Code Anwendungen bis hin zu grafische Benutzeroberfläche bauen. Mit Low-Code Technologie lassen sich nämlich Anwendungen und Prozesse mit nur wenig oder gar keiner Codierung erstellen. Der Markt für Low Code-Anwendungen soll in China denn auch demnächst die Milliarden US-Dollar Grenze deutlich überschreiten. Von Georg von Stein

Laut Tim Srock, CEO von Mendix, einem großen zu Siemens gehörigen Anbieter im Bereich Low Code, ist die Low Code-Technologie in China beliebter als in vielen anderen Ländern. Bei der chinesischen Marktberatung iResearch schätzt man, dass Chinas Low-Code-Markt jedes Jahr um fast 50 Prozent wachsen und bis 2025 ein Volumen von 13,1 Mrd. Yuan (1,90 Mrd.USD) erreichen wird.  Bis 2030 soll China gar zum am schnellsten wachsenden Low Code Markt weltweit werden. Mendix CEO Srock sieht dabei für Low-Code in China besonders prioritäre Anwendungsfelder bei Bank- und Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Fertigung, Einzelhandel und Regierungsangelegenheiten.

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Siehe https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/low-code-development-platforms-market-103455110.html

Bereits heute ist China der größte Markt für den Siemens Low-Code im asiatisch-pazifischen Raum. Dabei muss man sehen, dass der chinesische Low-Code-Markt stark fragmentiert ist. „Viele Chinesen verwenden Low-Code, um damit fragmentierte und vorübergehende Bedürfnisse zu erfüllen“, so Ning Wei, ein Low-Code-Forscher von der staatlichen Denkfabrik China Academy of Information and Communications Technology gegenüber China Daily. Auch wegen der Fragmentierung kooperiert die Siemens Tochter Mendix mittlerweile mit Tencent Cloud. So will man besser für den chinesischen Markt geeignete und lokalisierte Lösungen entwickeln. Aber nicht nur für diese beiden Spieler dürfte Low Code in den nächsten Jahren ein interessantes Wachstumsfeld bieten.

Sinoseal erwirbt Kunststoffhersteller Krüger & Sohn

Hand on large pile of blue plastic granules in temporary storage of production line at recycle factory, masterbatch dye polymer plastics resin pellet background, injection molding process lab

Die Sinoseal GmbH, 100%ige deutsche Tochtergesellschaft der Sinoseal Holding Co. Ltd., China hat den Kunststoffhersteller Krüger & Sohn GmbH aus Landshut erworben und verfestigt damit seine Basis in Deutschland. Von Georg von Stein

Die in Shenzhen notierte Sinoseal ist auf Gleitring- und Trockengasdichtungen, Hilfssysteme, Drehstrahlpumpen und ähnliche Produkte spezialisiert. Sie deckt dafür die gesamt wirtschaftliche Kette ab, von Forschung und Entwicklung über die Herstellung bis zur Lieferung ab und versorgt damit u.a. Industriezweige wie die Öl- und Gasindustrie, Raffinerien, Petrochemie oder Energie. Mit der strategischen Akquisition erweitert Sinoseal sein Produktportfolio um die Kernkompetenz der Krüger & Sohn GmbH, die in der Herstellung von technischen Schichtpressstoffen liegt. Diese Stoffe werden weltweit in Produkten verschiedener Branchen eingesetzt, z.B. in der Elektroindustrie, im Maschinenbau, in der Schleiftechnik oder der Hydraulik.

Die Firma Krüger & Sohn entstand aus der bereits seit 1926 bestehenden Ing. Alfred Krüger & Sohn KG. Firmengründer Alfred Krüger hatte in Berlin kurz nach Entdeckung des Phenolharzes mit der Produktion von kleinen Hartpapierrohren begonnen. Heute werden in dem Unternehmen Ausgangsrohstoffe auf Beschichtungsanlage zu „Prepregs“ (auf Deutsch „vorimprägnierte Fasern“) veredelt und anschließend zu Rohren, Stäben oder Profilen verarbeitet. Die Bearbeitung der Produkte erfolgt auf CNC-gesteuerten Präzisionsmaschinen.

Die Übernahme soll einem Bericht zufolge für Sinoseal auch die Erfahrungsbasis für mögliche zukünftige industrielle Übernahmen und Fusionen auf dem internationalen Markt bieten.

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben. Beraten wurde Sinoseal von King & Wood Mallesons (KWM), die die Durchführung der rechtlichen Due Diligence, die Entwicklung der Transaktionsstruktur, den Entwurf und die Verhandlung der Transaktionsdokumente, u.a. übernommen haben.

Investitionsfeld 5G in China

Symbolbild 5G in China
Quelle: Adobe Stock; © Sikov

China hat seine 5G-Infrastruktur mit hohem Tempo ausgebaut. Ende 2021 waren offiziellen Angaben zufolge alle chinesischen Städte mit 5G abgedeckt und bis Ende Juni liegt die Zahl der 5G-Basisstationen bei rund 1,85 Mio. Auch bei den abgesetzten Mobiltelefonen dominiert in China 5G bereits Ende 2021 mit einem Anteil von 82 Prozent (vgl. China Academy of Information and Communications Technology), wobei Chinas NutzerInnen rund 450 Mio. 5G-Mobilfunkverträge abgeschlossen hatten. Letzteres wiederum soll einem globalen Marktanteil von 60 Prozent entsprechen. Genauso treibt 5G aber auch den industriellen Sektor voran. Hier ergeben sich interessante Investitionsfelder. Von Georg von Stein

Für Unternehmen bietet 5G viele Vorteile, so beispielsweise: hohe Geschwindigkeit, hohe Zuverlässigkeit und geringe Latenz. Entsprechend hat 5G sich den Weg z.B. in die Fertigung, medizinische Dienstleistungen oder Landwirtschaft gebahnt.

Bild1_Installierte-5G-Basisstationen-in-China
Siehe https://www.gtai.de/de/trade/china/branchen/china-baut-5g-netze-weiter-kraeftig-aus-779576

So setzt Chinas führender Hersteller von Lithium-Ionen-Automobilbatterien, CATL, auf 5G bei zentral gesteuerter Produktion, visueller Ultrahochgeschwindigkeits-Qualitätsprüfung und Augmented-Reality-Expertensystemen in Produktionsanlagen. CATL-Ingenieure können durch 5G heute die gesamte Werkproduktion in Echtzeit überwachen und technische Probleme aus der Ferne lösen. In einer einzelnen CATL Fabrik pendeln mehr als 200 5G-fähige automatisierte Fahrzeuge durch Montagelinien, um Batterien und andere Materialien zu transportieren. Nun plant CATL, die 5G-Technologie in seinen 10 globalen Produktionsstätten zu implementieren.

Schiffbau

Ein anderes 5G Beispiel ist die Jiangnan-Werft der China State Shipbuilding Co Ltd in Shanghai. Der staatliche Schiffbauer arbeitet mit Wissenschaftlern der Shanghaier Jiao Tong University zusammen, um ein 5G-fähiges intelligentes System zu entwickeln. Es soll den Arbeitsprozess im Schiffbau von 14 Stunden auf etwa zwei Stunden verkürzen. Damit verbunden dürften hohe Effizienz- und Kostensparpotentiale sein. Wer also in China investiert ist, sollte die 5G Potentiale auch für seine Industrie prüfen.

Digitale Landwirtschaft

Auch in der Landwirtschaft gibt es in China viele interessante Anwendungsfelder für 5G. Auf einem Reisfeld in Heilongjiang bspw. nutzt man 5G-fähige mit KI-Kamera ausgestattete Sonden zur Blattaltersdiagnose, Krankheitserkennung, Schädlingsbekämpfung und Vorbeugung von Pflanzenkrankheiten. Durch 5G werden die Daten von Wasserstandssensoren zum Messen der Bodenfeuchte genutzt. Dadurch lässt sich eine automatische Bewässerung ermöglichen. 5G treibt also auch die Smart Farm voran.

Fernoperationen

Ein Chirurg des Shanghaier Huashan-Krankenhauses hatte 2019 eine endoskopische Operation durchgeführt, um den Hypophysentumor im Gehirn eines Patienten zu entfernen. Durch 5G-Geräte von Huawei konnten etwa 20 Kilometer entfernt fast 60 Praktikanten die Operation auf einem 4K-High-Definition-Bildschirm genau und live beobachten. Aufgrund des Vorteils der geringen Latenz von 5G-Netzen kommt die Technologie in China für chirurgische Eingriffe zunehmend zum Einsatz.
So haben Chirurgen des Huashan-Krankenhauses am 17. Januar 2022 den Versuch unternommen, einen einfachen Hirntumor auf innovative Weise zu entfernen: Mit VR-Brillen trugen sie Zielgewebe präzise durch einen fünf Zentimeter langen Einschnitt ab. Die verbesserten holografischen 3D-Bilder des Gehirns wurden in Echtzeit auf die Kopfhaut des Patienten projiziert, um die genauen Positionen im Gehirn anzuzeigen. Unterstützt wurde die Operation durch die 5G-Mixed-Reality-Technologie eines in Shanghai ansässigen Startups. 5G-Technologie wird in China aber auch bei Roboteroperationen aus 5.000 km Entfernung eingesetzt, z.B. zur Entfernung von Steinen. Während einer derartigen Operation wurde die durchschnittliche bidirektionale 5G-Netzwerklatenz auf nur 135 Millisekunden reduziert, sodass die entfernten Chirurgen ohne merkliche Zeitverzögerung kommunizieren konnten. Gerade für abgelegene Gebiete ergeben sich ungeahnte medizinische Möglichkeiten.

6G noch in Ferne

Für Investoren mag neben 5G auch der Blick auf 6G schon Relevanz bekommen, wird es doch nochmal ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Aber bei 6G ist vieles noch ungeklärt. Vonseiten Huawei hatte man Anfang 2022 denn auch verlauten lassen, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht definieren könne, was 6G eigentlich genau sei. Ob China die technologischen Führerschaft bei 6G erreichen wird, ist ebenfalls offen. Mit Standards für 6G dürfte laut einer Einschätzung des Konkurrenten Ericsson frühestens 2027 zu rechnen sein. Insofern lohnt heute der Blick von Investoren auf 5G umso mehr.

Vgl. https://www.chinadaily.com.cn/a/202209/02/WS63115e0ea310fd2b29e7595b.html

M&A-Strategien für den Mittelstand im China Geschäft

business people meeting

Gemessen am Beitrag zur Wirtschaftsleistung sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei Fusionen und Übernahmen (M&A) deutlich unterrepräsentiert. Dies liegt hauptsächlich an der geringen Größe, welche die Realisierung von akquisitorischen Großprojekten in finanzieller und administrativer Sicht erschwert. M&A als Strategie kann von KMU aber auch genutzt werden, um komplexere Herausforderungen in Zusammenarbeit – insbesondere mit chinesischen Geschäftspartnern – erfolgreich zu meistern. Von Simon Laube

Herausforderungen

Für das Wachstum im Mittelstand und speziell bei kleineren Unternehmen ist die Finanzierung oft das größte Hindernis. Dem European Capital Market Institute (ECMI) zufolge werden 60 bis 70 Prozent der Investitionen von KMU in der Europäischen Union (EU) mit internen Reserven finanziert, und der Rest wird fast ausschließlich von Bankkrediten und Leasing abgedeckt. Eigenkapitalfinanzierung durch außenstehende Investoren schließt sich für KMU meist gänzlich aus, was die Möglichkeiten für M&A stark einschränkt. Dabei braucht es gerade beim Aufbau von neuen Möglichkeiten im deutsch-chinesischen Business größere Finanzvolumina – unter anderem um in die notwendigen Anpassungen des eigenen Geschäftsmodells zu investieren. So erfordert der chinesische Markt oft ein schnelleres Wachstum, als deutsche KMU es von ihrem Heimatmarkt gewohnt sind. Im Gegenzug werden chinesische KMU, welche vermehrt ihren heimischen Kunden nach Deutschland folgen, mit ungewohnt hohen Aufwendungen für Produktion und Lohnkosten konfrontiert.

Zwei Trends -bei Unternehmensnachfolge und globalen Geschäftsmodellen- zeigen, dass M&As auch für KMU an Bedeutung gewinnen.

Sehr deutlich ist der Trend bei der Unternehmensnachfolge sichtbar. Einer Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau zufolge – erhoben noch vor der Covid-19 Pandemie – können sich mindestens 42 Prozent der deutschen inhabergeführten KMU mit einem bevorstehenden Generationswechsel, vorstellen, an einen externen Investor zu verkaufen. Da eine Unternehmensnachfolge oft über Jahre hinweg geplant wird und KMU zumeist von Investoren aus der gleichen Branche akquiriert werden, ergeben sich hier neue Möglichkeiten für strategische Transaktionen mit chinesischen Industrieunternehmen. Mit dem Ziel einer Fusion können deutsche und chinesische KMU ihre Geschäftsbeziehungen über einen längeren und adäquaten Zeitraum hinweg vertiefen und somit kulturelle und unternehmensspezifische Differenzen überwinden.

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Die Mehrzahl der bekannten Deals bewegt sich auch medium und small sized Bereich, in dem KMU unterwegs sind.

Ein zweiter Trend sind KMU mit globalen Geschäftsmodellen, darunter viele Start-Ups, die ein schnelles Wachstum nach der Firmengründung benötigen. Die Skalierung von Start-Ups wird vorwiegend mit Risikokapital finanziert, welches dem ECMI zufolge 2,5 Prozent der gesamten Finanzierung aller KMU in der EU ausmacht. Junge und schnell wachsende KMU sind generell offener gegenüber M&A mit chinesischen Partnern. Dies gilt insbesondere bei der Expansion nach China wo vermehrt Forschung und Entwicklung sowie direkte Kommerzialisierung angesiedelt wird. Hier können chinesische Partner helfen von Beginn an nahe am Kunden zu sein.

Strategien

Bei Expansion oder Produktdiversifizierung wird M&A oft als Weg beschritten  und bietet mehrere Vorteile, so z.B. schnellen Marktzugang und direkte Berührungspunkte mit vorhandenem Kunden- oder Lieferantenstamm. Für KMU ist es hierbei wichtig eine Strategie mit klarer Value Proposition zu entwickeln, bevor potentielle Kandidaten ins Auge gefasst werden. Damit lässt sich verhindern, dass eine Übernahme etwa zugunsten erhöhter Einnahmen auf dem chinesischen Markt, aber zum Nachteil interner Prozesse und ohne Rückhalt in der deutschen Belegschaft durchgeführt wird.

Falls ein M&A mit bestehenden Geschäftspartnern in China strategisch Sinn macht, bietet es zusätzliche Vorteile. Je nach Intensität der Geschäftsbeziehung, kann das gewonnene Wissen dazu beitragen, den Wert des Übernahmekandidaten zu bestimmen und die bevorstehende Integration damit gut in die Wege zu leiten.

Eine weitere Möglichkeit sind schließlich Unternehmensbeteiligungen, die die finanzielle Last, sowie die Anforderungen an Führungskräfte reduzieren. Allerdings ist hierbei die Kontrolle über Markt-, Kunden- oder Lieferantenzugang stärker eingeschränkt. Einen Mittelweg bilden daher stufenweise Übernahmen, wobei einerseits die Kontrolle über wichtige Ressourcen schrittweise gesteigert wird und andererseits eine mögliche Integration zunächst getestet werden kann, ohne sich bereits zu Beginn dem vollen Risiko eines Misserfolgs auszusetzen.


Ein Ausgestaltungsbeispiel für M&A

Dezan Shira & Associates hat ein mittelständisches Unternehmen bei der stufenweisen Übernahme eines chinesischen Lieferanten beraten. Investor und Lieferant formten zunächst ein JointVenture in China, in welches die Vermögenswerte des Lieferanten übertragen wurden, wobei sich der Investor das Recht vorbehielt, zu einem späteren Zeitpunkt die Unternehmensanteile des Lieferanten am Joint Venture zu erwerben. Damit wurde nicht nur das finanzielle Risiko einer vollen Übernahme reduziert, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, das Joint Venture zunächst operativ zu führen.


M&As mit bekannten Geschäftspartnern, sowie Unternehmensbeteiligungen und stufenweise Übernahmen reduzieren Informationsasymmetrien, sie ersetzen jedoch nicht die Due Dilligence und Unternehmensbewertung. Oft hängt der Unternehmenserfolg von KMU stark vom Einfluss der Eigentümer und Geschäftsführer, sowie auch von nicht dokumentierten Prozessen und Fähigkeiten ab. Dies gilt für Deutschland und China gleichermaßen. KMU-Investoren sollten den Transaktionspreis jedoch strikt an historischen Fakten und erwartetem Cash-Flow orientieren.

Schlussendlich können KMU mit starkem Wachstumspotential auch eigene Unternehmensanteile veräußern, um den Ausbau ihres Kerngeschäfts zu finanzieren. Ein strategischer Investor kann zudem Synergien in das Unternehmen einbringen, welche gerade im Chinageschäft deutscher KMU entscheidend sein können. Die Eigenkapitalfinanzierung von starkem Wachstum birgt wiederum den Vorteil, dass das Kreditausfallrisiko minimiert wird, stellt es doch ein Haupthindernis für das Wachstum von KMU dar. In Summe betrachtet sollten M&As von KMU ganzheitlich betrachtet werden. Als Teil einer langfristigen Strategie können sie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung von Unternehmenszielen leisten.